Rubrik: Eurozone

EZB-Präsident Mario Draghi verkündet die Reduzierung der Anleihekäufe und der Euro fällt im Vergleich zum Dollar. Im Euro-Dollar-Chart bildet sich sogar eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation heraus. Steht die europäische Gemeinschaftwährung vor einer Schwächephase? Interessant könnte in dieser Phase für risikobereite Anleger ein Stay-low-Optionsschein (SC62HD) sein.

In jüngster Zeit ist der Euro im Vergleich zum Dollar wieder etwas in die Knie gegangen. Die Gründe sind die Sezessionsbewegung in Katalonien und die Frage, ob der Chefposten (Nachfolge von Janet Yellen) der Fed mit einem Falken (strikte Geldpolitik) besetzt wird. Nun ist mit Jerome Powell allerdings von einer Taube (lockere Geldpolitik) die Rede. Charttechnisch hat sich im Euro-Dollar-Chart eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation herausgebildet.

Hach, das ist ein Jahresauftakt nach Maß. Chapeau DAX! Charttechnisch ist der DAX nun aus eine kleinen Seitwärtsbewegung (Konsolidierungsbewegung) nach oben ausgebrochen und hat dabei auch das Hoch vom Dezember 2015 überwunden. Die Aufwärtsbewegung ist damit bestätigt worden – und es kann weiter gen Norden gehen, dann an der Börse gibt es wohl kein kaum ein schlagkräftigeres Argument als steigende Kurse … Wie Anleger jetzt profitieren können.

Das klingt doch sehr nach Gewinnwarnung oder zumindest etwas in dieser Art: Angesicht des verhaltenen ersten Quartals werde es deutlich ambitionierter, das Konzernergebnis des Jahres 2015 zu erreichen. Steht wo? Im Ausblick des Quartalsberichts der Commerzbank. Nein, das erste Quartal lief bei der Commerzbank nicht sonderlich gut: Es wurde ein operatives Ergebnis von 273 Millionen Euro (Q1 2015: 670 Millionen Euro) und ein Konzernergebnis von 163 Millionen Euro (338 Millionen Euro) erzielt.

Für die Kurs-Entwicklung an den Aktien-Börsen gibt es drei wesentliche Treiber. Erstens: die Unternehmensgewinne, die stark von der Konjunktur abhängen. Zweitens: die Liquidität Aktien zu kaufen. Drittens: die Zinssätze, mit denen künftige Unternehmensgewinne auf den heutigen Tag zurückgerechnet werden. Nachdem die Zinsen schon seit einiger Zeit bei Null sind und sich an diesem Zustand auch in naher Zukunft nicht viel ändern dürfte, kann dieser Faktor getroßt vernachlässigt werden.

Was ist das? Gold. Es steigt. Deutlich. Ist das die Wende? Endlich, werden die Gold-Bugs stöhnen. Wir haben es schon immer gesagt. Gold wird wieder kommen. Natürlich wird Gold wieder kommen. Aber ist es jetzt schon soweit? Seit seinen Tiefs im Juli/August hat das Edelmetall rund 100 Dollar zugelegt. Widerstände wurden überwunden. Seit Juli wurden die alten Tiefs während der Konsolidierungsphasen nicht wieder unterschritten. Der Markt scheint nach oben zu wollen, zumindest kurzfristig.

Der DAX schwankt sich so durch die Woche. Heute mäandert er zunächst um die Nulllinie, um dann doch deutlicher abzustürzen.

Für Druck sorgten die Einzelhandelsumsätze aus den USA für den April. Die Amerikaner halten sich mit Käufen zurück, was wieder ein Indiz dafür sein kann, dass es mit der US-Konjunktur nicht sonderlich gut läuft und die amerikanische Notenbank (Fed) sich viel Zeit lassen kann mit einer Leitzinserhöhung. Die Börsianer sehen derzeit allerdings eher die negativen Konjunkturaspekte.

Da sah es eine ganz Zeit lang heute so aus, als würde sich der DAX über den zu diesem Zeitpunkt fallenden Euro freuen und klettert gleich ein paar Punkte nach oben klettern. Die Kursentwicklung der zurückliegenden Tage wirkt gerade so, als sei der Kurseinbruch eine Bärenfalle gewesen. Doch dann kamen irgendwelche US-Konjunkturdaten – eigentlich ist egal welche, denn sie fielen ohne widersprüchlich aus – und schickten den DAX um 2,5 Prozent nach unten, sie ahnen es, gleichzeit bewegte sich der Euro wieder in die Gewinnzone (was der DAX zurzeit gar nicht mag).

Was den DAX akut quält (oder was man zumindest als Begründung gefunden hat) ist der recht starke Euro gegenüber dem Dollar und die schwache US-Konjunktur, was ja beides korrespondiert. Gegenüber dem Vorquartal hat die US-Wirtschaft im ersten Quartal gerade einmal um 0,2 Prozent zugelegt. Das ist ein Hauch von Nichts oder man könnte auch sagen, dass die amerikanische Wirtschaft stagniert. Es hatte sich bereits angedeutet, dass die Prognosen, was das Wachstum angeht, zu optimistisch waren. Allerdings, unter einer echten Schwäche leidet die US-Wirtschaft (bislang) auch nicht.

Der DAX ringt mit der Marke von 12.000 Punkten, mal drüber, mal drunter. Das heißt: Aufwärts will er nicht so recht, aber abwärts wohl auch nicht. Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist im Februar auf ein 3-Jahres-Tief gefallen und die Preise geben im März mit minus 0,1 Prozent nicht mehr so stark nach wie noch im Februar mit minus 0,3 Prozent. Trotz der kleinen Lichtblicke schwächt sich der Euro gegenüber dem Dollar ab. Er notiert bei 1,0750 Dollar. Anscheinend sind die Zahlen den Händlern am Devisenmarkt nicht gut genug.