Rubrik: ETFs

Was für eine Enttäuschung muss der aktuelle Tankan-Bericht von Japans Notenbank für ihren Chef Haruhiko Kuroda, aber auch für Ministerpräsident Shinzo Abe ein. Seit Jahr und Tag mühen die beiden sich die Wirtschaft in Schwung zu bringen. Sie pumpen Milliardensummen an frisch gedruckten Yen in das Finanzsystem in der Hoffnung, dass wieder Kredite nachgefragt und vergeben werden. Offenbar vergebens. Nippons Wirtschaft siecht nach wie vor dahin. Laut der vierteljährlichen Konjunkturumfrage der japanischen Notenbank (BOJ) – Tankan-Bericht – ist die Stimmung so schlecht wie seit drei Jahren nicht mehr. Das ist besonders bitter, weil dies ungefähr der Beginn der sogenannten Abenomics (benannt nach Shinzo Abe) war, also der Politik der ultralockeren Geldpolitik und der konjunkturfördernden Maßnahmen.

Sollte man seine Aktien lieben oder muss man vielleicht sogar? Anders gefragt: Darf eine Aktie, die man sich ins Depot legt, einem gänzlich unsympathisch sein? Börsenlegende Warren Buffett riet mal, dass man eine Aktie verstehen sollte – oder besser gesagt, das Unternehmen, das dahintersteht, bevor man investiert. Aber ist Verstehen nicht auch schon eine Art Liebe? Man zeigt Verständnis, man hat verstanden, entwickelt womöglich Zuneigung oder zumindest Gefallen an dem Geschäftsmodell der Aktiengesellschaft, da ist es oft nicht weit bis zum nächsten Schritt.

Den Börsen-Bullen bei den Hörnern packen. eToro hat sie in ihrem Signet, sicherlich als Symbol für den gewinnenden Investor. eToro ist beides, Social Trading und Trading-Plattform. Schwarmintelligenz trifft Spekulanten. Dahinter steht der schöne Gedanke, dass ein Anleger eigentlich kein Wissen braucht, um an der Börse erfolgreich zu sein. Wer bar jeder Ahnung ist, braucht einfach nur denen zu folgen, die es können. Trading-Strategien werden einfach kopiert. Copy Trading sagt man auch dazu. eToro hat weltweit in 170 Ländern 4,5 Millionen Anhänger dieser Methode gefunden.

Ein wenig Ironie steckte schon in der Liste der Vortragenden beim diesjährigen großen Fondskongress in Mannheim, dem Stelldichein der Branche. Yanis Varoufakis hat man als Auftaktredner geladen, jenen ex-Finanzminister aus Griechenland, der spieltheoretisch gegen Wolfgang Schäuble den Kürzeren zog. Immerhin – Varoufakis zeigte sich witzig, pointiert und klar in der Meinung wie immer. Anders als ex-Nationaltorwart Oliver Kahn. Nachfragen waren bei seinem Vortrag zu Flexibilität, Motivation und Aufgaben eines Coaches nicht zugelassen. Vielleicht wollten die Veranstalter des Fondskongresses diese Nachfragen aber auch bewusst vermeiden. Denn Kahn war als Partner der Fondsgesellschaft Franklin-Templeton geladen und aktive Fondsmanager und Kahn – das passt eigentlich gar nicht zusammen.

Nach dem jüngsten Ausverkauf ist eine vorläufige Bodenbildung nicht mehr weit weg. Doch ob daraus eine dauerhafte Stabilisierung erwachsen kann, muss sich erst zeigen. Das Ausmaß der nächsten Gegenbewegung zurück nach oben wird erfahrungsgemäß einen zuverlässigen Hinweis liefern, wie wahrscheinlich ein Ende der kurzfristigen Korrektur nun ist.

Strategie-Update vom 3. Dezember 2015, Plusvisionen ETF Musterdepot.
Die Weltwirtschaft wächst zwar, aber von einer robusten Konjunktur kann nicht gesprochen werden. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) betonen immer wieder die Risiken auf der Abwärtsseite. Das Hauptproblem bleibt China. Die Wirtschaft legt dort mit um die 6 Prozent längst nicht mehr so stark zu wie in den Vorjahren. Chinas Wirtschaft wandelt sich gerade von einer reinen Exportwirtschaft hin zu einer von den Konsumenten getriebenen Dienstleistungsgesellschaft. Das kostet Wachstumspunkte. Zudem leidet das Land unter der Spekualtionsblase am Immobilienmarkt. Synonym dafür sind die sogenannten menschenleeren Geisterstädte.

Der DAX wird nun doch etwas zögerlich. Schließlich steht die turnusmäßige Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) an. Wird Präsident Mario Draghi wie bereits angedeutet die Geldpolitik für die Eurozone nochmals lockern? Alles andere wäre wohl für die Märke eine (schlimme) Überraschung. Die EZB hat sich in den vergangenen Wochen schon sehr weit vorgewagt mit ihren Äußerungen zur Weltkonjunktur und dazu, dass Inflationsziel von 2 Prozent unbedingt erreichen zu wollen. Davon ist die EZB noch weit entfernt. Im November lag die Preissteigerungsrate in der Eurozone im Jahresvergleich bei nur 0,1 Prozent, wie auch schon im Oktober. Experten hatten mit 0,2 Prozent gerechnet. Und auch die Kerninflationsrate ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak fällt im November mit 0,9 Prozent nach 1,1 Prozent im Oktober wieder zurück.

Gold scheint sich tatsächlich weiter nach unten bewegen zu wollen, wenn sich der jüngste Abwärtsschub nicht noch als Bärenfalle herausstellt. Die Abwärtsbewegung seit Mitte Oktober beim Gold ist doch sehr beeindruckend – eine Aneinanderreihung sehr vieler dunkler Kerzen.

Es sieht gut aus beim DAX. Er überschreitet wichtige Chartmarken nach oben. Die Jahresendrallye ist vorbereitet. Aber der Reihe nach: Mit dem Anstieg über 11.000 Punkte knackt der DAX mit der 200-Tage-Durchschnittslinie und dem Abwärtstrend gleich zwei entscheidende Widerstände.

Auch heute zeigt der DAX einen gewissen Aufwärtsdrang. Man könnte auch sagen: die Börse will nach oben. Erstaunlich. Aber anscheinend ist der DAX nach wie vor inspiriert von der Aussicht auf noch mehr billiges Geld von der Europäischen Zentralbank (EZB). Sollte es dem DAX auch noch gelingen den Widerstandsbereich von gut 11.000 Punkten – dort verläuft die 200-Tage-Durchschnittslinie und die Abwärtstrendlinie seit April – zu überwinden, dann, ja dann, läge das bisherige Jahreshoch bei 12.400 Punkten durchaus im Bereich des Erreichbaren.

Plusvisionen.de erhält den 1. Preis beim finanzblog award 2015 der comdirect.

Begründung der Jury:

„Thomas Schumm, Autor des Finanzblogs „Plusvisionen“, hat den ersten Preis beim comdirect finanzblog award 2015 gewonnen. Überzeugt hat das Blog durch seine Optik, den guten Umgang mit Multimedia-Elementen sowie die sprachliche Qualität.“

Sparen in Zeiten von Nullzinsen oder Minimalzinsen. Dennoch lassen sich die meist Deutschen nicht davon abhalten einen Großteil ihres Gelds aufs Sparbuch oder ein Tagesgeldkonto zu legen. Aktien-Anlagen? Fehlanzeige. Diese gelten vielen als zu riskant oder sie sind der Meinung, dass ihnen das Wissen dazu fehlt. Hier haken Online-Vermögensverwaltungen beziehungsweise sogenannte Robo-Advisor ein. Sie versprechen Aktien-Investments zu vereinfachen und so jedermann verständlich und zugänglich zu machen. Grundsätzlich ist das schon mal sehr gut.