Rubrik: ETFs

Da sage noch einer, das Drucken von Geld würde nichts bringen. Seit Beginn der Abenomic stieg der Nikkei-Index von rund 8.500 Punkten auf zeitweise 21.000 Zähler. Dann ging es zwar wieder zurück bis auf 15.000 Punkte, doch inzwischen hat sich der japanische Leitindex für Aktien wieder auf mehr als 18.000 Punkte berappelt. Abenomics leitet sich von Abe dem Ministerpräsidenten Japan und Economics, englisch für Wirtschaft, ab und bedeutet, dass die Bank von Japan alles am Markt an Staatsanleihen aufkauft, was bei drei nicht auf den Bäumen ist …

Man hört das Schniefen bis hier her. Die Bank of Amerika verdient im dritten Quartal 5,0 Milliarden Dollar, die Citigroup 3,8 Milliarden Dollar, JP Morgan 6,3 Milliarden Dollar und Wells Fargo 5,6 Milliarden Dollar. Und in Frankfurt? Dort kämpft man ums Überleben [dramatisch ausgedrückt] oder doch zumindest um das passende Geschäftsmodell für die kommenden Jahre. Die teilverstaatlichte Commerzbank kommt seit Jahren nicht so recht auf die Beine, was sich auch am Börsenkurs und einem Marktwert von lediglich 7,1 Milliarden Euro ablesen lässt. Zum Vergleich dazu kommt beispielsweise die Bank of Amerika auf eine Marktkapitalisierung von umgerechnet 150 Milliarden Euro und JP Morgan gar auf 222 Milliarden Euro …

Japans Notenbank – ist inzwischen eine Art Erster Geige im Konzert der Zentralbanken – ist mal wieder für eine Überraschung gut. Quantitative Easing ist nicht mehr. Jetzt ist Qualitative Easing. Qualitative Easing ist zwar auch Quantitative Easing, aber etwas smarter. Also: Die Bank von Japan (BOJ) wird weiter für rund 80 Billionen Yen (711 Milliarden Euro) japanische Staatsanleihen am Markt aufkaufen – und zwar so lange bis die Inflation bei 2 Prozent liegt.

Banken stecken aktuell in einem Dilemma: Ihre Geschäftsvolumina schwinden, ihre Margen nehmen ab. Andererseits haben sie mit steigenden Kosten zu kämpfen. Hinzu kommt das Aufkommen einer Vielzahl an Fintech-Unternehmen. Oftmals bieten diese Leistungen des Banken-Kerngeschäfts, wie beispielsweise Geldanlage, Kreditvergabe und Zahlungsverkehr, zu wesentlich besseren Konditionen an als Banken. Wie ambivalent sich die Finanzwelt beim Thema Fintech verhält, zeigte sich beim Weltwirtschaftsforum 2016 in Davos:

Wer hätte es gedacht: Bei den Banken spielt derzeit die Börsenmusik. Und es gibt sogar handfeste Gründe, warum dieser Sektor plötzlich in den Fokus rückt: Zunächst sind dies Fusionsfantasien. Dabei soll die Deutsche Bank die Commerzbank übernehmen. DZ-Bank-Experten wollen Gründe gefunden haben, die zumindest für eine Teilerholung sorgen könnten. Anlass genug, um in einen ETF oder ein Bonus-Zertifikat zu investieren?

Die Abhängigkeit Russlands von den Öl-Einnahmen ist enorm. Knapp die Hälfte der Staatseinnahmen – bei steigenden Öl-Preisen wahrscheinlich noch mehr – stammen aus dem Öl-Geschäft. Läuft es mit dem Öl, dann geht es auch Staat und Wirtschaft besser, wenn auch nicht gut, aber die Öl-Einnahmen helfen doch zumindest die schlimmsten Probleme zuzukleistern. Potemkin mit Öl, sozusagen. Seit es mit dem Öl-Preis wieder nach oben geht – Brent hat die Marke von 50 Dollar überschritten – haben die Investoren auch wieder mehr Lust auf russische Aktien.

Die Tourismus-Branche leidet. Wenig überrascht, dass Städtereisen, beispielsweise nach Paris, Brüssel, London oder Istanbul, wenig nachgefragt werden. Dem steht aber gegenüber, dass die Urlaubskassen der Bürger prall gefüllt sind. Grund hierfür ist die erfreuliche wirtschaftliche Entwicklung mit hohen Lohnabschlüssen und realen Einkommenszuwächsen in Deutschland, die weiter rückläufige Arbeitslosigkeit und das extrem niedrige Zinsniveau, was der Konsumlust zusätzlich Auftrieb gibt. Aktien von Veranstaltern wie TUI (TUAG00) und Thomas Cook (A0MR3W) müssten also durchstarten … wenn die Terrorangst nicht wäre.

„Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich.“ Dieses Zitat von Börsenlegende Andre Kostolany gehört zu den zweifelsfrei zu den bekanntesten Börsenweisheiten. Richtig einfach und günstig ist diese Strategie mit ETFs umzusetzen, glaubt man an zahlreichen Empfehlungen der vergangenen Jahre. Es klingt ja auch so verlockend: Ein Index kaufen und dann langfristig an den tollen Gewinnen der Börse partizipieren. Doch ist das wirklich so? Lohnt es sich für Privatanleger solch eine langfristige Buy-Hold-Strategie mit einem oder ein mehreren ETFs?

Deutschlands größtes mobiles Börsenspiel beginnt am Montag, den 25. April und läuft bis zum 15. Juli 2016. Zu gewinnen gibt es bei dem kostenlosen Börsenspiel insgesamt 20.000 Euro. Ab sofort können die Nutzer unsere App für iOS und Android herunterladen und mit Live-Daten der globalen Kapitalmärkte ihre Anlagestrategie verwirklichen.

Beim DAX hat grob zwischen 8.800 und 9.800 Punkten eine Bodenbildung stattgefunden. Es hat sich dabei eine umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation herausgebildet, die nach oben verlassen wurde, was positiv ist. Als Bestätigung für den Aufwärtstrend wurde die 200-Tage-Durchschnittslinie überwunden. Als nächste große Hürde wartet der mittelfristige Abwärtstrend (seit Anfang 2015) bei rund 10.900 Zählern.

Time is Money // Schnell ein paar Fragen an Stefan Mittnik. Er ist seit 2003 Inhaber des Lehrstuhls für Finanzökonometrie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und leitet dort seit 2007 das Center for Quantitative Risk Analysis, das von ihm im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder zur Förderung von Wissenschaft und Forschung gegründet wurde. Er ist zudem Fellow am Center for Financial Studies (CFS) in Frankfurt, Vorsitzender der Finanz- und Versicherungsökono­me­trischen Gesellschaft sowie Mitgründer von Scalable Capital, einem digitalen Vermögensverwalter. „Ohne Zweifel, Ludwigs Erhards Maxime heute wäre: intelligentes Robo-Advising für alle.“

Ist FinTech schon wieder durch? Ganz sicher nicht, aber der Hype des vergangenen Herbstes ist doch etwas abgeklungen. Das wird auch am Chart der FinTech Group sichtbar. Anfang Januar erreichte der Kurs ein Hoch bei 20,50 Euro – danach ging es unter starken Schwankungen bergab. Tiefpunkte dieser Bewegung waren 14,50 Euro im Februar und 15,00 Euro im April. Nach dem Doppeltop im Januar/Februar und der Doppelboden im Februar/April? Zu erkennen ist: Der Kurs der FinTech-Group-Aktie läuft in ein fallendes Dreieck hinein. Hinweise für einen möglichen dynamischen Ausbruch aus dieser Formation sind noch nicht zu erkennen. Fehlt es der Börse an Inspiration?