Rubrik: DieselGate

Die Volkswagen-Aktie strebt derzeit scheinbar unaufhaltsam nach oben. Selbst das Rekordhoch oberhalb von 250 Euro gilt nicht mehr als Fantasterei wie noch vor wenigen Monaten als der Konzern schwer diesel-skandal-belastet war. Aber auch bei VW werden die Börsenbäume nicht auf einen Ratsch nach oben schießen. Die Märkte mögen das Auf und Ab. Fundamental bleibt die Aktie reizvoll. Lohnen könnte sich aber auch der Kauf eines Bonus-Zertifikats mit Cap von der DZ Bank (DGU3YR). Es bringt eine Maximalrendite von 9,3 Prozent.

Europas größter Autobauer, Volkswagen, hat trotz Dieselgate neue Absatzrekorde erzielt. Der Konzern hat im vergangen Jahr weltweit 10,3 Millionen Fahrzeuge an Kunden übergeben. Damit steigerten die Wolfsburger die Auslieferungen im Jahresvergleich um 3,8 Prozent. Im Dezember stieg der Absatz nochmals um beeindruckende 11,8 Prozent auf 933.300 Fahrzeuge. Dies erklärt, warum die Volkswagen Vorzüge (766403) trotz der Milliardenzahlung steigen und steigen, zuletzt über die 150-Euro-Marke auf ein Niveau, welches wir im gesamten Jahr 2016 nicht sahen. Wird die Luft nun zu dünn für die Aktie?

Charttechnisch tun sich bei der VW-Aktie tolle Dinge: Im Tageschart (siehe Chart unten) wurde Anfang/Mitte Dezember der kurzfristige Abwärtstrend deutlich überschritten, was ein recht klares Signal in Richtung „noch mehr“ darstellt.

Vor dem Hintergrund der zahlreichen Negativ-Nachrichten ist die „Performance“ der Volkswagen-Aktie von minus 23 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten eigentlich gar keine extrem schlechte Entwicklung. So erwarten wir auch keinen neuerlichen Absturz, wie nach dem Begin der Dieselgate im Vorjahr. Denn das 6er KGV zeigt immerhin, dass weitere Unwägbarkeiten im Kurs schon enthalten sind. Für eher defensiv orientierte Anleger könnten daher ein Inline-Optionsschein auf VW interessant sein.

Entscheidung bei der Volkswagen-Aktie? Charttechnisch wurde der Widerstand bei 136 Euro mit einem Kurs von knapp 138 Euro überwunden. Gut, nachhaltig ist das noch nicht, aber immerhin. Nun hängt der Kurs noch an der oberen Begrenzungslinie des seit Februar bestehenden Aufwärtstrendkanals (siehe Chart unten). Schafft die Aktie den Sprung darüber steht wohl das „große Gap-Closing“ der Kurslücke zwischen 143 und 161 Euro an. Dieses Gap hatte die Aktie beim Absturz infolge der DieselGate im September 2015 gerissen. Solche Lücken bleiben in aller Regel nie auf Dauer offen. Unsicher ist jedoch, ob die Aktie nun schon die Kraft findet sie zu schließen.

as sind dann eine jener Momente, wo man sich als Aktionär auch über einen Hedgefonds freut. Der brititsche The Children‘s Investment Fund, kurz TCI, vom medienscheuen Christopher Hohn, hat sich nun der Sache mit VW angenommen: Vorstand und Aufsichtsrat von hätten in den zurückliegenden sechs Jahren 400 Millionen Euro eingestrichen. Das seien Auswüchse mit epischen Ausmaß.

Charttechnisch tut sich was bei der Aktie von Volkswagen. Die VW Vorzüge schnellt mit Wucht – ein Plus von fast 7 Prozent – über die kurzfristige Abwärtstrendlinie bei rund 113 Euro. In den vergangen Wochen war die Aktie in eine Dreieckformation hineingelaufen. Unklar war dabei, in welche Richtung wohl der Ausbruch erfolgen würde. Nun hat die Nachricht über die Möglichkeit einer außergerichtlichen Einigung in den USA im Abgas-Skandal für mächtig Auftrieb gesorgt. Bis zum Donnerstag (21. April 2016) muss sich der Volkswagen-Konzern mit der amerikanischen Umweltbehörde EPA über die Reparatur oder den Rückkauf der 580.000 manipulierten Autos einigen.

Hand aufs Börsen-Herz, welcher VW-Aktionär rechnet noch ernsthaft mit einer Dividende des Volkswagen-Konzerns für das laufende und auch das abgelaufene Geschäftsjahr? Getreu dem Motto, mit dem schlechtesten rechnen und das beste hoffen, werden es wohl nicht sehr viele sein. Da gab es doch etwas … richtig … der Abgasskandal DieselGate. Er wird Volkswagen zumindest Milliarden kosten und das Unternehmen womöglich an den Rand seiner Existenz bringen, kaum vorstellbar, dass da noch Geld da sein soll, das man freimütig und großzügig an die Aktionäre ausschütten kann. Angeblich war am Markt noch mit einer Dividende für 2014 in Höhe von 1,51 (2014: 4,86) Euro für die Vorzüge und 0,50 Euro für die Stämme gerechnet worden, das ist wenig, aber immerhin.

Spannende Sache: Da mehren sich die Negativ-Meldungen zu Volkswagen (VW) und was macht die Aktie? Sie steigt. Dabei sind neue Sammelklagen auch in Deutschland – ja die tüchtigen US-Anwaltskanzleien erweitern ihr Geschäftsfeld –bestimmt keine gute Nachricht für VW. Es ist auch nicht erfreulich, dass der ehemalige VW-Chef Martin Winterkorn laut einem Brief schon Wochen früher von den Manipulationen gewusst haben könnte. Und sicher ist auch die Kommunikationsstrategie des Schweigens und die Arbeit von Neu-Vorstand Matthias Müller und Neu-Aufsichtsratsvorsitzenden Hans Dieter Pötsch nicht dazu angetan, die US-Behörden milde zu stimmen. Bislang jedenfalls ist nicht das Gefühl entstanden, dass das Duo Müller-Pötsch wirklich daran interessiert ist, dass sich der Diesel-Abgas-Nebel lichtet. Im Gegenteil, man scheint froh darüber, wenn es undurchsichtig bleibt.

Es könnte sich charttechnisch wieder etwas aufhellen bei der Volkswagen-Aktie (VW). Die DieselGate hatte im Herbst die Kurse bis auf 86 Euro gedrückt. Dann setzte die Erholung bis auf 136 Euro ein. Zu Jahresanfang kippten die Kurse allerdings nach unten und fielen jüngst sogar unter die Marke von 100 Euro.

Bei diesem Kursrückgang wurde auch die Kurs-Lücke (Gap) bei 110 Euro vom 23./24. November geschlossen, was gut ist, da Gaps in den seltensten Fällen auf Dauer offen bleiben.

Menetekel: Die ersten Handelstage eines neuen Jahres geben oft den Takt für das gesamte Jahr vor. So gesehen könnte 2016 ein schwieriges Börsenjahr werden, um es einmal so zu formulieren. Der DAX rauscht zum Jahresdebüt um mehr als 4 Prozent nach unten. Und schon ist sie wieder da die Angst vor einer schwachen Wirtwirtschaft ausgehend von China. Das Riesenreich ist längst zum Schlüssel für die globale Konjunktur geworden. Nun haben schlechter als erwartet Wirtschaftsdaten aus Peking die Festlandbörse Chinas um 7 Prozent einbrechen lassen, ehe (erstmals) man den Handel aussetzte, um Schlimmeres zu verhindern. Handelsstopp ist ein neues Instrument der chinesischen Behörden zur Vermeidung von Kursverlusten.

Charttechnisch wirkt es so, als könnten die Versorger EON und RWE einen Boden gefunden haben. Das heißt jedoch nicht, dass es nun sofort wieder nach oben gehen kann. Nach einem derartigen Kurssturz dauert es in der Regel sehr lange bis das Vertrauen der Investoren wieder hergestellt ist. Es besteht immerhin Hoffnung, dass die Tiefstkurse schon erreicht worden sind. Besser sieht es bei VW aus. Wie geht es nach dem Katastrophenjahr weiter mit den Aktien von VW, EON und RWE. Drohen Dividenden-Streichungen? Welche Hinweise gibt die Charttechnik?