Rubrik: Crash

Wirklich clever war das nicht: Am Spätnachmittag gegen 17 Uhr, also zu einer Zeit, wo sich das Börsengeschehen des Tages dem Ende zuneigt, gab Nordex eine saftige Umsatzwarnung ab. Den Börsianern bleib aber trotzdem genug Zeit, die Aktie schon kräftig auf Talfahrt zu schicken. An der Privatanlegerbörse in Stuttgart, wo Aktien bekanntlich sogar bis 22 Uhr gehandelt werden, ging es um satte 11,6 Prozent auf 17,465 Euro nach unten. Doch den Profis, die erst später wieder im Einsatz waren, war dies noch nicht genug.

Ist es nicht fantastisch, dass Geld heute aus dem Nichts entsteht?
Nein auf gar keinen Fall! Das ist die Wurzel des Übels. Genau aus diesem Grund haben wir den Dauerkrisenmodus seit 2008. Das falsch gestrickte ungedeckte Geldsystem mit der Giralgeldschöpfung führt zu Ungerechtigkeit, Krisen und wenn wir nichts machen zum endgültigen Kollaps.

Es ist einfach kein gutes Zeichen, wenn Gold steigt, zumindest nicht für den Aktien-Markt. So, der DAX ist nun unter den Dreifachboden bei rund 9.300 Punkten gerutscht. DAS IST KEIN GUTES OMEN! Wird eine solche Unterstützungszone unterschritten, deutet das in aller Regel auf eine hartnäckige Marktschwäche hin. Ausnahme: Dieser Rückschlag würde sich in den kommenden Tagen als Bären-Falle herausstellen, also die Kurse würden wieder rasch über 9.300 Zähler steigen. Danach sieht es derzeit allerdings eher nicht aus. Der Markt fühlt sich sichtlich wohl sich immer tiefer ins Börsengebälk zu bohren. Die Stimmung ist desolat.

Hedgefonds-Manager und Apple-Aktien-Fan Carl Icahn hat sich per Video-Botschaft ans Börsenvolk gewendet: „Danger Ahead“. Schon der Titel lässt kaum Zweifel daran, dass es an den Börsen gefährlich werden könnte. Icahn klagt die Notenbanken an, durch billiges Geld Blasen geschaffen zuhaben.

Und sie platzen doch. Alle. Blasen. Auch die in China. Das Dumme ist nur, dass man Blasen in der Regel erst hinterher erkennt und noch weniger weiß man – was das eigentlich Unangenehmen an Blasen ist – wann diese Platzen. Im Fall von China haben sich die Märkte lange Zeit der Illusion hingegeben, dass es die kommunistische(!) Zentralregierung in Peking schon richten werde, das mit dem dauerhaften Aufschwung. Ja, Peking hält dagegen, mit allerlei schönen Maßnahmen, die letztlich darauf hinauslaufen, noch mehr Geld ins strauchelnde System zu pumpen, um dieses zu stabilisieren. So eine Art Quantitative Easing (QE) auf chinesisch.

Tiefer, tiefer, immer tiefer. Es hatte sich bereits angedeutet. Bleiben die Käufer aus, sacken die Kurse im DAX weiter nach unten. Es klingt vielleicht paradox, aber, um wieder Hoffnung schöpfen zu können, fehlen auch die Verkäufer. Auch wenn die Umsätze schon angezogen sind, nach einem finalen Ausverkauf (Sell off) sieht es noch nicht aus. Ergo werden sich noch Aktien in zittrigen Händen (André Kostolany) befinden, die diese bei der nächstbesten schlechten Nachricht aus China wohl verkaufen werden. Erst wenn Frust und Verzweiflung am größten sind, besteht die Chance auf eine Trendwende. Traditionell ein guter Indikator dafür: die Bild Zeitung. Auf Bild.de findet sich ganz oben jedoch noch nichts von einem „DAX-Crash“.

Dabei ist Twitter, so Dorsey, durchaus zufrieden mit den Zahlen – BTW, der Verlust hat sich nur minimal von 114 auf 137 Millionen Dollar verringert –, aber man hadert doch erheblich mit dem nicht vorhandenen Wachstum der Anhängerschaft. „Das ist nicht akzeptabel und wir sind nicht glücklich darüber.“ Das dürfte eine starke Untertreibung sein. Die MAUs (monatlich aktiven User) haben um 15 Prozent von 308 auf 316 Millionen zugenommen. Andere Dienste wie Instagram, WhatsApp oder Snapchat wachsen da viel schneller.

Dabei hat die chinesische Staatspartei die Dinge gerne im Griff, ob Wirtschaft oder Spekulanten, es sollte schon laufen, wie sich das die Regierung wünscht. Die chinesische Börse versucht ein Eigenleben. Peking hält mit Stützungsmaßnahmen dagegen. Bislang allerdings mit nur mäßigem Erfolg. Das Schlimme: Die Zweifel an der Wirtschaftskraft Chinas und der Fähigkeit der Partei Konjunktur und Kurse nach oben reden zu können wachsen. Bislang hatte die Börse darauf vertraut, schließlich hatte man sich gut mit dem chinesischen System arrangiert. Nun ist das Vertrauen erschüttert, was die Börse gar nicht mag.

Es ist einer dieser ewigen Börsen-Sätze geworden: Barrick Gold wird sich wieder erholen. Diese fast schon beschwörenden Worte hat man schon bei 40 Dollar, dann bei 20 Dollar, schließlich bei 12 Dollar – und nun hört man sie wieder, recht verzweifelt, bei 7 Dollar. Inzwischen hat das Unternehmen nur noch eine Marktkapitalisierung von knapp 8 Milliarden Euro. Gut, hier muss man noch knapp 12 Milliarden Euro Schulden draufrechnen, die das Unternehmen mit sich herumschleppt. Aber dennoch, man hat den Eindruck, dass nicht mehr allzu viel übrig ist an Börsenwert vom weltweit größten Gold-Produzenten.

Grundsätzlich Gutes ist auch von der Wall Street zu vernehmen. Dort wurden die Protokolle der vergangenen Sitzung der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) veröffentlich. Und siehe da: Die Räte sind sich uneinig über den Zeitpunkt einer möglichen Leitzinserhöhung. September? Dezember? 2016? Man möchte halt nichts kaputtmachen, was man mühsam ein wenig aufgepäppelt hat.

Crash in China. Die Kurse der A-Aktien brechen ein. Gemessen am Shanghai Stock Exchange A-Aktien-Index weiten sich die Verluste inzwischen auf gut 30 Prozent aus. Aber selbst dieser kräftige Rückgang sagt wenig über die Dramatik am chinesischen Aktienmarkt aus. Bei einigen Titeln fällt das Minus weitaus schlimmer aus.

Der DAX macht heute wieder etwas Boden gut, notiert aber nach wie vor unter der ehemaligen Unterstützungslinie, die nun eine Widerstandslinie ist, von 10.800 Punkten. Der Abwärtstrend ist weiter intakt, entsprechend vorsichtig sollte auf der Long-Seite agiert werden. Noch ist auch keine untere Wendeformation erkennbar. Fraglich ist, ob das gestern bereits schon ein Ausverkauf (Sell off) war. Die Situation bleibt angespannt.