Rubrik: Bundesbank

Grenke hat Warth & Klein Grant Thorntonals, eine führende mittelständischen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften in Deutschland, für ein unabhängiges Gutachten mandatiert. Das Gutachten soll sich unter anderem auf die Marktüblichkeit der Bewertungen, die Vorteilhaftigkeit für Grenke und die Validierung der geschlossenen Kaufverträge einschließlich der beteiligten Parteien erstrecken. Leerverkäufer Fraser Perring hält wohl weiter an seiner Position fest. Was sollten Anleger tun?

Ich höre immer wieder und gebetsmühlenartig von den Predigern einer soliden Altersvorsorge: NUTZEN SIE DEN ZINSESZINS! Ah! Ja, der Zinseszins ist die größte Erfindung des menschlichen Geistes wie Physik-Nobelpreisträger Albert Einstein wohl eher resigniert feststellte (der Zinseszins, bitte!). Aber lohnt sich der Zinseszins immer? Nein, nicht immer.

Die Deutschen lieben ihr Sparbuch, obwohl es keine Zinsen bringt und auch noch nie wirklich brachte. Selbst in Hochzinsphasen blieben real kaum noch Erträge übrig, weil dann die Inflation die Rendite wegfraß. Über weite Strecken befand sich der reale Zins im negativen Bereich, wie die Bundesbank aufgezeigt hat. Aber wahrscheinlich lieben die Deutschen ihr Sparbuch gerade deswegen, weil es verlässlich keine Zinsen bringt. Verlässlichkeit scheint in Anlagedingen in Deutschland über alles zu gehen.

Honey, Mario [Draghi], du hast die Zinsen geschrumpft. Mal wieder. Die Umlaufrendite der Bundesbank, ein Rendite-Durchschnittswert aller Bundesanleihen, hat die magische Zahl von null Prozent erreicht. Zinsen gibt es immer weniger. Irgendwann haben wir uns mal eingebildet [wie lange ist das eigentlich her?], dass Geld etwas Wert sei und der Preis für das Geld sei der Zins. Klang auch logisch, da man, wenn man etwas sparen wollte, im Hier und Jetzt auf so manches Schöne im Leben verzichten muss [Konsum-Verzicht], um später etwas mehr zu haben oder überhaupt noch etwas zu haben.

Charttechnisch befindet sich der DAX nun wieder in einem Aufwärtstrend. Der Abwärtstrend, der sich im März/April herausbildete, hat keinen Bestand mehr. Bei knapp unter 12.000 Punkten stößt der DAX auf die alte mittelfristige Aufwärtstrendlinie, die nun eine Widerstandslinie ist. Es bleiben auch noch zwei Kurslücken (Gaps) bei rund 11.000 und 11.400 Punkten, die noch zu schließen sind.

Sind wir den Zins endlich los, dem schon immer etwas Unmoralisches und Verwerfliches anhing? Geld sei aus dem Tausch entstanden, philosophierte einst Aristoteles, doch durch den Zins vermehre sich dieses Geld durch sich selbst, was sehr deutlich dem Naturrecht widerspreche. Martin Luther bezeichnete den Zins als „größtes Unglück“. Dagegen sprachen Albert Einstein und der Bankier Mayer Amschel Rothschild als die „größte Erfindung des menschlichen Geistes“ beziehungsweise als das „achte Weltwunder“. Was ist eigentlich der Zins?

Ja, ja, DAX, das denke ich mir, dass dir das gefällt. Der Euro gibt nach und schon geht es mit dir nach oben. Dabei hatte es so gut gar nicht angefangen, aber da lag der Euro auch noch in der Gewinnzone. Erst im Laufe des Handelstages gab er nach und fiel bis auf 1,1350 Dollar zurück. Die Gründe für den Euro-Rückgang: klar, Griechenland. Diesmal ist es die Deutsche Bundesbank, die ein recht verheerendes Zeugnis ausstellt. Die schönsten Zitate aus dem aktuellen Monatsbericht:

Der Hausjurist des Europäische Gerichtshof (EuGH), der Spanier Pedro Cruz Villalón, hat den Weg für umfangreiche Staatsanleihenkäufe – Quantitative Easing – QE – wohl freigemacht. Alles müsse nur „verhältnismäßig“ sein und dürfe nicht zu einer direkten Staatsfinanzierung führen. Aber was heißt das schon, verhältnismäßig, ein sehr dehnbarer Begriff. Jens kommt in das Büro von Mario.

Mario: Jens, du siehst aber schlecht aus.

Jens: Warum grinst du so, wenn du das sagst.

Gläsern und schroff erheben sich die beiden Türme im Osten der Stadt 185 Meter in die Höhe; dort wo dereinst Obst und Gemüse verkauft wurden, wird heute Geld gehandelt. Es ist die letzte Sitzung in diesem Jahr und die erste in den Türmen. Grandiose Aussicht vom Sitzungssaal.

Handelnde Personen
Jens: Deutscher und Notenbanker mit Hang zur Sparsamkeit
Mario: Italiener und Notenbanker mit Hang zur Lockerheit (Dolce Denaro)

Jens: Kennst du eigentlich Carlo Pietro Giovanni Guglielmo Tebaldo Ponzi?

Mario: Wen?

Jens: Ponzi. Ein Landsmann von dir.

Mario: Einer von uns?

Jens: Du meinst, ein Notenbanker?

Mario: Ja.

Jens: Ja … ähm … nein. Nein!

Gestern war die Enttäuschung über die Europäische Zentralbank (EZB) und deren Präsident Mario Draghi groß. Die Börsianer hatten sich mehr erwartet, vielleicht sogar die Ankündigung eines QE-Programms. Doch Draghi blieb vage. Er wolle erst sehen, wie sich die Wirtschaft entwickle … Der DAX reagiert verschnupft. Heute jedoch geht es wieder deutlich nach oben, sogar bis über die magische Marke von 10.000 Punkten. Vor allem die guten US-Arbeitsmarktdaten und die Zahlen zu den deutschen Auftragseingängen im Oktober machen Laune. Die Orders stiegen um 2,5 Prozent. Experten hatten lediglich ein Plus von 0,5 Prozent erwartet. Das lässt für den weiteren Konjunkturverlauf hoffen. Und auch die Bundesbank sieht die deutsche Wirtschaft in weiterhin „guter Verfassung“. Es bestehte die begründete Hoffnung, „dass sich die aktuelle Schwächephase als vorübergehend erweist“, sagte Bundesbankpräsident Jens Weidmann zur neuen Halbjahresprognose.

Der Euro hat sich zunächst wieder etwas stabilisiert. Hier macht sich das Zögern Draghis bemerkbar. Später drückten die US-Arbeitsmarkten den Euro unter die 1,23 Dollar.

Beim Öl wirkt es so, als würde es bald noch weiter nach unten gehen.

Die Aktie der Telekom notiert wieder über der Abwärtstrendlinie. Die Branche ist wieder gefragt und insbesondere auch die T-Aktie.

Daimler verkauft gut und auch die Aktie entwickelt sich erfreulich. Sie lässt den langfristigen Abwärtstrend wieder deutlicher hinter sich.

Die Deutsche Bank Aktie scheint die Bodenbildungsphase beenden zu wollen. Es geht weiter aufwärts.

Eon profitiert weiter von dem angekündigen Konzernumbau, der die Abspaltung von Kohle-, Öl-, Gas- und Atomkraftwerken vorsieht.

Jens und Mario begegnen sich in der Kantine des neuen EZB Gebäudes. Jens kommt gerade aus Passau. Mario am Mittwoch aus dem Wochenende.

Mario: Na Jens, das ist schon was anderes als dein grauer Klotz. Wir mögen es halt unkonventioneller.

Jens: Ich finde Beamte …

Mario: Ja, ja, bloß nixe inflationiere. Was nimmst du? Ich nehme die Spaghetti Arrabiata.

Jens: Vielleicht was Kleines … einen Salat … oder den Leberkäse mit Spiegelei …

Mario: Jens, ich lad‘ dich ein. Meine Karte ist frisch randvoll mit Geld aufgeladen. Wenn es hier an einem nicht mangelt, dann ist es Geld! Andere in der Kantine blicken bei dem Wort Geld auf.

Jens: Ach …

Es ist der 13. Allerdings ein Montag, was ja auch nicht unbedingt Gutes verheißen muss. Nach dem Einbruch vom Freitag zeigt sich der DAX dennoch mutig und steigt um eine halbes Prozent. Nicht viel, aber immerhin geht die Talfahrt nicht ungebremst weiter. Rund 1.000 Punkte hat der DAX nun seit seinem letzten Hoch eingebüßt. Natürlich ist nach so einem Kursrutsch die Situation an den Börsen überverkauft, was aber nicht viel bedeuten muss in solchen Phasen. Auch ein Rutsch in den Bereich von 8.000/8.500 Punkten kann nicht ausgeschlossen werden. Ein Muss ist es aber auch nicht, schließlich gibt es derzeit nicht allzuviele (keine) Anlagealternativen zu Aktien.

Die Commerzbank-Aktie präsentiert sich recht wacker. Gerüchten nach hat die Bank den Stresstest der EZB bestanden. Da greift so macher zu.

Düster sieht es nach wie vor bei Südzucker aus. Bei dem Wert sind noch keine Anzeichen einer Besserung erkennbar.

Die fundamental recht interessante Allianz Aktie klammert sich nach dem Kurseinbruch an den (noch) bestehenden Aufwärtstrend.