Rubrik: Bund

Es hat sich wenig getan, per saldo, im Jahr 2023, bei der Aktie von Fabasoft (siehe auch Tageschart unten). Dabei steht das Entwickler für Dokumenten-Software aus Linz recht gut da: In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2023/24 (1. April bis 30. September) verbesserte sich der Umsatz um beachtliche 24,2 Prozent auf 39,5 Millionen Euro und erreichte damit ein Allzeithoch. Wie es mit der interessanten Aktie weitergeht.

Was inspiriert derzeit die Börsianer bei der Commerzbank? Es ist die Fantasie über einen Zusammenschluss mit der Deutschen Bank. Die Geschichte geht dabei so: Beiden Instituten geht es bekanntermaßen nicht sonderlich gut, also versucht die Bundesregierung, die noch mit gut 15 Prozent an der Commerzbank beteiligt ist (ein Erbe der Finanzkrise), aus zwei Einbeinigen wieder einen Läufer zu formen, der möglichst auch international mithalten könnte. Ein hehrer Gedanke. Die Commerzbank-Aktie hat den seit einigen Monaten bestehenden Abwärtstrend verlassen und schickt sich an das Kurstal zu verlassen. Sollen Anleger zugreifen?

Übernahmegerüchte beflügeln den Kurs der Aktie der Commerzbank. Wer wird zum Zug kommen, sollte der Bund irgendwann einmal seine Anteile verkaufen? Derzeit stehen die Bewerber Schlange, vielleicht weil die Commerzbank, was den Buchwert angeht, sehr güngstig bewertet ist. Technisch befindet sie sich in einem schönen Aufwärtstrend. Wer etwas skeptischer hinsichtlich der Entwicklung der Commerzbank-Aktie ist, könnte auch zu einem Discount-Zertifikat greifen, um von einer Seitwärtsbewegung zu profitieren. Beispiel: HW24D1.

Hach, was für ein Börsen-Jahr. Der DAX klettert um 2,6 Prozent. Der TecDAX klettert das dritte Jahr in Folge und verbessert sich 2014 um stattliche 17 Prozent. Der Euro fällt auf den tiefsten Stand seit 2012. Der Bund Future (Bundesanleihen) klettern als gäbe es kein Morgen mehr und die Umlaufrendite fällt entsprechend von 1,65 auf 0,48 Prozent in diesem Jahr. EZB-Präsident Mario Draghi sei Dank. Er will ja nach wie vor alles für den Euro tun, das hilft, sehr. Das schrecken selbst Neuwahlen in Griechenland kaum noch, egal ob dort eine Linkspartei an die Macht kommen könnte, die nicht mehr sparen, sondern einen Schuldenschnitt haben will. Draghi hat inzwischen mit allen Traditionen der Deutschen Bundesbank gebrochen.

Der GRexit macht die Runde. Bleibt Griechenland in der Eurozone? Auch nach Neuwahlen am 25. Januar, wenn die Linkspartei Syriza siegen sollte? Wahrscheinlich ja. Kaum vorstellbar, das Syriza genügend Stimmen für eine Alleinregierung bekommt. Sie wird ohne einen Koalitionspartner nicht regieren können. Die Verhandlungen werden Zeit brauchen – und Griechenland braucht Geld, Geld von den Europartnern. Die werden aber nur zahlen, wenn Bedingungen erfüllt werden, wie die Fortsetzung der Spar- und Reformpolitik, was Syriza grundsätzlich ablehnt. Es scheint so, als wird in Griechenland wieder alles/vieles auf Los gesetzt. Das Resultat könnte dann so aussehen: Ein wenig Schuldenschnitt, ein wenig Reform-Versprechen, ein wenig Geld, also ein sehr europäischer Kompromiss.

Und sie bewegen sich doch. Lange Zeit schien es ja als sei die schwarze Null der transzendentale Urklang der Haushaltspolitik. Ihr bedingungsvolles Vibrieren war der Takt für Alles im Euroraum. Keine neuen Schulden lautete das Mantra teutonisch-fiskalpolitischer Befindlichkeit. Andere stöhnten ebenso gleichförmig und andauernd deswegen auf.

Der Euroraum leidet unter einer hartnäckigen Wachstumsschwäche. Die Europäische Zentralbank (EZB) hält dagegen indem sie immer mehr Geld ins Finanzsystem pumpt, in der Hoffnung, dass dadurch die Kreditvergabe anspringt und wieder mehr investiert wird. Dabei schreckt sie selbst vor unkonventionellen Maßnahmen, wie die EZB selbst sagt, nicht zurück. Aber was helfen all die Milliarden, wenn sie nicht ihren Weg in die Wirtschaft finden. Banken halten sich mit der Darlehen zurück, weil sie ihre Bilanzen sanieren müssen und Konsumenten scheuen sich vor neuen Anschaffungen, weil sie um ihren Arbeitsplatz bangen. So bewegt sich wenig, zu wenig.

Die Woche der Entscheidung. Am Donnerstag tagt die EZB und entscheidet über die künftige geldpolitische Ausrichtung. Was kommt? Leitzinssenkung? Negative Einlagenzinsen für Banken? Zweckgebundene Geldzuteilung (für die Kreditvergabe)? Der DAX erreicht im frühen Handel ein neues Rekordhoch, kann dieses aber nicht halten. Nach wie vor herrscht eine kindliche Aufgeregtheit wegen der Marke von 10.000 Punkten. Keine Sorge, sie wird fallen. Bittere Erkenntnisse aus dem Einkaufsmanagerindex für die Eurozone für Mai. Frankreichs Wirtschaft (49,6 / 51,2 April) liegt danach inzwischen hinter Griechenland (51,0 / 51,1). Spanien erreicht mit 52,9 den höchsten Wert seit 4 Jahren. Deutschland fällt von 54,1 auf 52,3 zurück. Insgesamt gibt der Index in der Eurozone von 53,4 auf 52,2 nach. Der Euro scheint unter Frankreichs Schwäche zu leiden. In China gewinnt die Wirtschaft an Kraft. Das freut ganz besonders den Nikkei, der gut 2 Prozent zulegt. Gold tendiert weiter abwärts.

Morgen ist Feiertag, vielleicht es deswegen noch weniger am deutschen Aktienmarkt am Vormittag los als ohnehin schon. Der DAX startet im Plus und befindet sich nun auf Vortagesniveau. Grundsätzlich scheint ein Drang nach oben zu bestehen, aber man wartet offenbar – sicher ist sicher – die Eröffnung an der Wall Street ab. Der Kurs der Osram-Aktie bricht nach einer Umsatzwarnung ein. Das Umfeld sei herausfordernd, weshalb die Erlöse wahrscheinlich das Vorjahresniveau nicht übersteigen werden. Bundesanleihen bleiben gefragt in diesen europäischen Zeiten. Der Bund Future legt leicht zu. Wenig Bewegung auch beim Euro. Freundlich bleibt die Stimmung an der Börse in Tokio. Der Nikkei schließt im Plus. Die Börse in Moskau konsolidiert weiter.

Für die Marke von 10.000 Punkten hat es heute im DAX nicht gereicht. Aber immerhin ein Plus von 0,5 Prozent auf 9.940 Zähler. Auch in Frankreich tendiert der CAC-40-Index freundlich. Präsident Francois Hollande hat angekündigt jetzt kräftig reformieren zu wollen. Wie das wohl aussehen wird? Der Euro verharrt auf seinem bekannten Niveau. Vermutlich ändert sich daran auch nichts bis zur EZB-Ratssitzung am 5. Juni. Freundlich war die Stimmung in Tokio. Hier hat sich wohl der Nikkei für den Weg nach oben entschieden. Dagegen kommt es zu einem Rückschlag an der Moskauer Börse nach dem kräftigen Anstieg. Ist bei Gold die Entscheidung gefallen? Der Kurs knickt heute signifikant nach unten weg. Nach der recht langen Seitwärtsbewegung könnte der Ausbruch recht heftig ausfallen.