Es hat sich wenig getan, per saldo, im Jahr 2023, bei der Aktie von Fabasoft (siehe auch Tageschart unten). Dabei steht der Entwickler für Dokumenten-Software aus Linz recht gut da: In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2023/24 (1. April bis 30. September) verbesserte sich der Umsatz um beachtliche 24,2 Prozent auf 39,5 Millionen Euro und erreichte damit ein Allzeithoch. Das Business-Ökosystem Proceco erzielte allein im zweiten Quartal Erlöse in Höhe von 19,8 Millionen Euro, was dem höchsten jemals erzielten Quartalsumsatz seit Bestehen entspricht.
Deutlich aufwärts ging es auch (wieder) mit dem Ergebnis: Das Betriebsergebnis (Ebit) stieg um 37,7 Prozent auf 6,7 Millionen Euro und das operative Ergebnis vor Zinsen und Abschreibung (Ebitda) um 29,2 Prozent auf 10,5 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2023/2024 kletterte die Ebit-Marge von 15,3 im Vorjahr auf 17,0 Prozent – ein sehr schöner Wert.
Der Cash-flow aus betrieblicher Tätigkeit legte vom minus 0,6 Millionen Euro im entsprechenden Zeitraum 2022/23 auf 4,6 Millionen Euro zu. Die liquiden Mittel betrugen 19,2 Millionen Euro – die öffentlichen Auftraggeber achten darauf.
Die Verwaltung von Dokumenten und das Publizieren von Unternehmensinformationen wird durch die Digitalisierung weiter an Bedeutung gewinnen. Die Software von Fabasoft sollte somit gefragt sein.
Auch bei den Linzern geht der Trend zur Mietsoftware (SaaS): Die Recurring Umsätze (wiederkehrende Umsätze) aus Software und Dienstleistung kamen im ersten Halbjahr 2023/2024 auf ein Plus von 17,4 auf 21,1 Millionen Euro und tragen nun mit 53,5 Prozent zum Gesamtumsatz bei, das ist positiv.
Belastungsfaktoren bleiben die Suche nach Talenten, Neueinstellungen zu höheren Gehältern und die angespannte Haushaltssituation des Bundes und der Länder in Deutschland mit erwartbaren Projektverschiebungen etwa bei der E-Akte Bund.
Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von knapp über 20 ist die Aktie sicherlich nicht ganz günstig bewertet, auch wenn die ordentliche Ebit-Marge mehr Toleranz zulässt und das Unternehmen in den vergangenen Jahren mit einer jährlichen Rate von durchschnittlich zwölf Prozent gewachsen ist. Zudem ist ein KGV von 20 eine deutlich andere Bewertungskennziffer als die früheren 50. Die Dividende für das laufende Geschäftsjahr könnte bei 40 Cent liegen, woraus sich eine Dividenden-Rendite von aktuell 2,1 Prozent errechnen würde.
Zusammenfassend hat die Aktie gute Chancen weiter zuzulegen. Charttechnisch sollte die 200-Tage-Linie aber nicht deutlich unterschritten werden. Nach oben befindet sich der nächste deutliche Widerstand im Bereich von 22 Euro. Zuletzt hatten wir HIER über Fabasoft berichtet und vor der Möglichkeit einer größeren Konsolidierung gewarnt.
Fabasoft-Aktie (Tageschart): sanft aufwärts