Rubrik: Bund Future

Der DAX sieht es wohl ähnlich und klettert zum Wochenschluss um 2,9 Prozent und schiebt sich bis an die kurzfristige Abwärtstrendlinie bei knapp 11.400 Punkten heran. Bei der Aufwärtsbewegung heute hat sich sogar eine Kurslücke (Gap) aufgrund der Dynamik gebildet. Traditionell sieht der DAX solche Lücken auf Dauer nicht gerne und neigt dazu diese früher oder später zu schließen.

Grundsätzlich Gutes ist auch von der Wall Street zu vernehmen. Dort wurden die Protokolle der vergangenen Sitzung der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) veröffentlich. Und siehe da: Die Räte sind sich uneinig über den Zeitpunkt einer möglichen Leitzinserhöhung. September? Dezember? 2016? Man möchte halt nichts kaputtmachen, was man mühsam ein wenig aufgepäppelt hat.

Der DAX macht heute wieder etwas Boden gut, notiert aber nach wie vor unter der ehemaligen Unterstützungslinie, die nun eine Widerstandslinie ist, von 10.800 Punkten. Der Abwärtstrend ist weiter intakt, entsprechend vorsichtig sollte auf der Long-Seite agiert werden. Noch ist auch keine untere Wendeformation erkennbar. Fraglich ist, ob das gestern bereits schon ein Ausverkauf (Sell off) war. Die Situation bleibt angespannt.

Charttechnisch hat sich beim DAX wenig getan. Der Abwärtstrend ist nach wie vor nicht gebrochen, aber die Unterstützung bei rund 11.000 Punkten scheint gehalten zu haben. Fazit: nach oben fehlt derzeit der Elan, nach unten besteht kein Interesse. Und ja, um auch heute Griechenland nicht völlig unerwähnt zu lassen, am Wochenende steht das Referendum an, vermutlich möchte man sich auch davor nicht größer positionieren.

Der DAX ist jedoch sehr guter Dinge und klettert um fast 2,5 Prozent. Ist Hoffnung oder ist von ihm eine Last abgefallen? Wer weiß das letztlich. Aber man hat bereits die vergangenen Tage gespürt, dass er eigentlich nur widerwillig gefallen ist. Chattechnisch sieht es weiter nach einer Bodenbildung im Bereich von 11.000 Punkten aus, allerdings ist der Abwärtstrend noch intakt. Vor einem nachhaltigen Anstieg, müsste dieser erst überwunden werden.

Der DAX reagiert durchaus zufrieden auf das „Einlenken“ Griechenlands und erklimmt zwischenzeitlich die Gewinnzone, fällt dann aber wieder zurück. Ähnlich beim Euro, der sich aber generell sehr gut hält. Es bleibt ein Abwarten. Charttechnisch hat der DAX derzeit etwas Schlagseite nach unten, auch wenn kein echter Verkaufsdruck aufkommt, was nun gut oder schlecht sein kann. Gut, weil anscheinend kein Grund gesehen wird, sich von seinen Beständen zu trennen und schlecht, weil ein finaler Sell off mit hohen Umsätzen noch ausstehen könnte.

Es gibt ja auch gute Nachrichten an solch einem Tag, Gold zum Beispiel. Es bewegt sich kaum, was in Sachen Krise doch sehr offen lässt, denn wenn der Gold-Preis ernsthaft steigen würde, müsst man sich wohl tatsächlich Sorgen machen. So aber, klar, die Kurse im DAX fallen deutlich, müssen sie quasi, aber so recht weiß man doch nicht warum. Es geschieht so ein wenig widerwillig.

Die Verhandlungsrhetorik ist bekannt: die Vorschläge seinen inakzeptabel, es stehe 50 zu 50, ohne Reformen kein Geld … Der DAX schafft dennoch ein kleines Plus. Doch was hat dieses schon für eine Aussagekraft, wenn demnächst alles ganz anders kommen könnte. Die Märkte sehnen sich nach einer Entscheidung. Charttechnisch gelingt dem DAX in dieser Situation nicht der Sprung über die Abwärtstrendlinie. Wer will es ihm verdenken.

Der DAX wirkt bei alle dem recht ratlos. Dreht sich um, zuckt mit den Schultern, so als wolle er sagen: was? Der Euro weiß sich auch keinen Rat. Immerhin keine Kursrückgänge. Im Gegenteil im DAX geht es mit den Kursen recht deutlich aufwärts. Vielleicht warten die Märkte nur auf eine Entscheidung, um nach oben durchzustarten. Eine Erleichterungshausse.

Rocket Internet kann sich nach der gestrigen Hauptversammlung ein wenig verbessern. Die Aktie befindet sich im Abwärtstrend.

Medigene scheint ernsthaft an höheren Kursen interessiert zu sein.

Spannend könnte es bei Logwin werden. Gestern sah es schon fast nach einem Ausbruch nach oben aus.

Südzucker bleibt motiviert, was den Aufwärtstrend angeht.

Für den DAX scheint es abgemacht, man wird sich schon einig werden wegen der griechischen Schulden, irgendwie, wie halt immer, und wenn nicht, auch egal, Griechenland ist wirtschaftlich nicht so groß, als dass es ernsthaft Schaden anrichten könnte, auch wenn gerne anderes erzählt wird. Der DAX gewinnt gut ein Prozent und gleichzeitig feiert man schon in Griechenland, wo der FTSE Greece Index sich heute um 5 Prozent verbessert, nachdem es gestern schon gut 11 Prozent waren.