Rubrik: Bund Future

Recht ruhig geht es am ersten Handelstag an der deutschen Börse zu. Der DAX schwankt um den Vorjahresschluss. Zu Beginn darüber, dann darunter, jetzt wieder darüber (mit einem freundlichen Dow Jones). EZB-Präsident Mario Draghi hat zunächst Mut gemacht, dass er weiter fest entschlossen ist, die Konjunktur in der Eurozone in Schwung zu bringen und keine andauernde Deflation zuzulassen. Aber, an einem solchen Tag, hat das nicht über die gesamte Handelszeit getragen. Auffällig ist der Euro, der sich nahe an die Marke von 1,20 Dollar heranschiebt. Angesichts der Lockerheit der Europäischen Zentralbank ist es vermutlich nur noch eine Frage der Zeit, bis er auch unter 1,20 Dollar fällt. Der Euro bleibt gegenüber dem Dollar schwach, was auch von der EZB so gewollt ist.

Der DAX kratzt an der Marke von 10.000 Punkten. Ich bleibe dabei, um die Marke von 10.000 Punkten wird der DAX noch länger ringen müssen. Positive Impulse kommen vom deutschen Arbeitsmarkt. Die Zahl der Erwerbstätigen befindet sich weiter auf Rekordniveau. In diesem Regionen bewegt sich auch der Bund Future. Bundesanleihen bleiben somit auch mit einer Minirendite von 0,71 Prozent attraktiv.

Die Aktie der Telekom bleibt erstaunlich. Sie steigt erneut an. Anscheinend hat man hier Größeres vor.

Wacker Chemie steht an einer interessanten Chartmarke. Gelingt der Sprung über den flach verlaufenden Abwärtstrend?

Zalando legt nach dem fulminanten Anstieg gestern eine Verschnaufpause ein. Dafür steigt Mutter Rocket Internet kräftig an.

Rohöl wirkt sehr angeschlagen. Anscheinend keine Förderbegrenzungen der Opec auf der heute beginnenden Tagung in Wien.

Der DAX erholt sich wieder etwas von seinem Tief, er bleibt aber charttechnisch angeschlagen. Gedrückt wird die Stimmung auch durch das eingetrübte GfK-Konjunkturklima für September. Die Konsumenten wollen nicht so recht kaufen. Für Oktober prognostiziert die GfK einen Gesamtindikator von 8,3 Punkte nach 8,6 Punkten im September. Konjunktur- und Einkommenserwartung wie auch die Anschaffungsneigung gingen nahezu im Gleichschritt zurück. Apple leitet unter der Bentgate und dem iOS Update. Unter Druck bleibt tendenziell auch der Euro.

Dem DAX gelingt am Nachmittag die Kehrtwende. Nach einem Auftakt im Minus schiebt er sich gegen Handelsschluss doch noch in die Gewinnzone. Die Themen bleiben unverändert: Auf der Negativseite: Konjunkturschwäche in der Eurozone, Ukraine-Krise und Deflationsfurcht. Auf der Positivseite: Schon bald könnte es mehr Liquidität durch die Europäische Zentralbank (EZB) geben, wenn man die Worte von EZB-Chef Mario Draghi auf der Notenbankkonferenz in Jackson Hole so deuten will. Ohne Furcht vor Inflation könnte die EZB schon bald handeln. Das macht den Aktienhändlern Spaß und drückt den Euro.
Der DAX hat binnen 13 Handelstagen rund 700 Punkte gut gemacht. Chapeau! Er stößt nun an erste ernstzunehmende charttechnische Widerstände. Bei 9.600 Punkten könnten sich nun all jene bemüßigt sehen zu verkaufen, die bei Beginn des Kursrutsches nicht mehr rauskamen und nun froh sind diese Kurse doch nochmal wiederzusehen. Es könnte also wieder Richtung Süden gehen, zumindest vorerst. Kommt QE durch die EZB, dürfte der DAX davon auch längerfristig profitieren.
Der Bund Future scheint weiter Ambitionen nach oben zu haben. Inflationssorgen drücken ihn nicht, trotz eines möglichen neuen EZB-Geldsegens.
Die Aktien der Commerzbank und der Deutschen Bank profitieren von den Draghi-Worten.
Bei der Lufthansa hoffen die Anleger, dass es mit dem Pilotenstreik doch nicht so schlimm wird.

Die Tage stehen ganz im Zeichen von Jackson Hole. In diesem Urlaubsort im amerikansichen Wyoming treffen sich die führenden Notenbanker dieser Welt und tauschen sich über die Feinheiten der Geldpolitik und darüber aus, wie üppig die Liquiditätsversorgung sein sollte. Verschwörungstheoretiker aufgemerkt! Vielleicht wird auch ein neues Weltfinanzsystem entworfen, was aber eher unwahrscheinlich ist, man wird es zunächst einmal noch mit dem versuchen, was wir haben. An den Märkten regt sich deswegen nur wenig – bis die wichtigen Reden in Jackson Hole beginnen. Fed-Chefin Janet Yellen hält die Eröffnungsrede (16.00 MEZ) und EZB-Präsident Mario Draghi wird anschließend zum Mittagessen sprechen.

Nicht viel los im DAX am Vormittag, aber daran hat man sich schon gewöhnt. Der Schwung kommt in aller Regel erst dann, wenn Wall Street aufwacht. Vielleicht sollte man den Vormittagshandel in Deutschland gleich ganz sein lassen? Etwas Bewegung ist bei der Deutschen Bank. Die Aktie gewinnt leicht. Gestern hatte das Unternehmen eine Kapitalerhöhung in Höhe von 8 Milliarden Euro bekanntgegeben. Es wäre die zweitgrößte in der Unternehmensgeschichte. Die Kapitalbasis soll damit deutlich gestärkt werden. Anleger achten immer mehr auf Sicherheit und weniger auf eine hohe Eigenkapitalrendite, die häufig durch ein geringes Eigenkapital im Verhältnis zum Fremdkapital erreicht wird. Der skandalgeschüttelte Fahrradhersteller Mifa findet mit OPM Global, einer Tochter der indischen Hero Cycles, einen Investor, der 15 Millionen Euro in das Unternehmen steckt. Im März hatte das Unternehmen ein „Bilanzloch“ entdeckt. Die Aktie legt 40 Prozent zu. In Thailand wurde das Kriegsrecht / der Ausnahmezustand verhängt. Die Börse verliert. Die Nachfrage nach Gold war im ersten Quartal 2014 konstant im Vergleich zum Vorjahresquartal. Stagnation auch beim Goldpreis. Beliebt bleiben Bundesanleihen. Der Bund Future hält sich auf hohem Niveau.

Noch vor gut vier Wochen waren sie sehr begeht, griechische Staatsanleihen. 3 Milliarden sammelte die Regierung mit einer Emission am Kapitalmarkt ein. 4,75 Prozent musste sie für fünf Jahre bieten. Nun sind die Bonds ins Rutschen geraten und mit ihnen auch die Aktienkurse an der Athener Börse. Heute steht dort ein Minus von knapp 5 Prozent. Griechenlands Konjunktur kommt nicht in Schwung. Im ersten Quartal betrug der Rückgang beim Wirtschaftswachstum minus 1,1 Prozent im Jahresvergleich.