Rubrik: Baumann

Das Jahr 2018 brachte die wohl teuerste Fehlentscheidung eines deutschen DAX-Managers. Denn noch immer belastet den Bayer-Konzern die 60-Millarden-Euro-Übernahme des US-Konzerns Monsanto, die der damalige Vorstandschef Werner Baumann durchzog und trotzdem das Unternehmen bis ins Vorjahr führen durfte. Wir nennen Fakten.

Die 2018 abgeschlossene Monsanto-Übernahme kostete Bayer satte 66 Milliarden US-Dollar. Sie war der Anfang einer rasanten Aktien-Talfahrt, da Monsanto in seinem Unkrautvernichter Roundup den möglicherweise krebserregenden Wirkstoff Glyphosat verwendet. Dies sorgte für milliardenschwere Klagen, die noch immer nicht abgeschlossen sind. Trotzdem steigt die Bayer-Aktie (BAY001) seit geraumer Zeit. Dafür gibt es handfeste Gründe.

Die Bayer-Aktie stürzt erneut sehr tief nach unten. Die Aktionäre stimmen mit den Füssen ab. Wer will es ihnen verdenken? Zwar bestätigt Bayer aktuell seine bereits gekürzte Prognose für das laufende Geschäftsjahr, schaut aber eher wenig optimistisch in die Zukunft. Die Geschäftsleitung scheint den Konzern nicht stabilisiert zu bekommen. Dennoch wurde der Vertrag von Chef Werner Baumann kürzlich verlängert. Für die Aktionäre ist das ein negatives Signal.

Der Bayer-Aufsichtsrat verlängerte vor wenigen Tagen den Vertrag mit Vorstandschef Werner Baumann, der eigentlich zur Hauptversammlung 2021 ausgelaufen wäre. Nun darf der Glyphosat-Käufer tatsächlich bis 2024 die Scherben zusammenkehren, die er selber mit dem milliardenschweren Fehleinkauf verursacht hat. Immerhin hat Bayer einen neuen Kompromiss mit US-Klägern ausgehandelt. Details werden nun dem zuständigen US-Gericht zur Genehmigung vorgelegt. Allerdings war genau dort der vorherige Kompromissvorschlag abgelehnt worden. Daher gibt es weiterhin Unsicherheiten. Dies mag die Börse nicht und erklärt die zuletzt schwache Performance der Aktie (BAY001).

Bayer verkleinert seinen Vorstand von sieben auf fünf Mitglieder. Dies spart tatsächlich etwas Geld, dürfte aber eher ein psychologischer Aspekt für die aktuellen Kursgewinne gewesen sein. Viel wichtiger bleibt der Ausgang der Glyphosat-Klagewelle in den USA, die zuletzt etwas bessere Nachrichten lieferte. Genau hier liegt der Hauptgrund für die jüngsten Kursgewinne, das Thema bleibt aber auch der größte Risikofaktor, weshalb ein eher defensives Bonus-Zertifikat eine Alternative zur Aktie (BAY001) sein kann.