Rubrik: Amazon

Der DAX notiert heute leicht im Minus. Eigentlich steigt der DAX ja gerne vor dem Wochenende, was mit wohl mit der Vorfreude auf die freien Tage zusammenhängen muss. Für eine ausgeglichene Grundstimmung sorgt der überraschend gute GfK-Konumklimaindex.

BASF kassiert seine Prognose und kassiert dafür Kursverluste.

Das Haushaltsdefizit in der Eurozone ging im zweiten Quartal auf 2,5 Prozent des Bruttoinlandprodukts zurück.

In Griechenland sind die Exporte im August um 5,7 Prozent und die Importe um 16,3 Prozent zurückgegangen. So schrumpft man das Handelsbilanzdefizit gesund.

In Russland bleiben Aktien und Währung unter Druck, egal wie vermeintlich billig sie aktuell schon sind.

In China sind die Immobilienpreise im Jahresvergleich im September um 1,3 Prozent gefallen. Entweicht hier der Blase heiße Luft?

Die Amazon-Aktie leidet erheblich unter schlechen Quartalsergebnissen. Die Strategie von Firmenchef Jeff Bezos rigoros auf Wachstum zu setzen ist hinlänglich bekannt, dass der Gewinn allerdings so kläglich ausfällt hatte selbst die Börse nicht erwartet. Es war mit einem Nettoverlust von 471 Millionen Dollar das höchst Quartalsminus seit 14 Jahren, bei einem Umsatzwachstum von 20 Prozent auf 20,58 Milliarden Dollar. In Frankfurt verliert die Aktie 11 Prozent.

Der DAX freut sich bei ruhigem Handel (in Süddeutschland ist Feiertag, Frohnleichnam) über die gestrige Fed-Sitzung und klettert erneut über die Marke von 10.000 Punkten. Fed-Chefin Janet Yellen erweckte nicht den Anschein, dass die US-Leitzinsen schon bald steigen werden. Vor allem wurde die Wachstumsprognose für dieses Jahr auf 2,1 bis 2,3 Prozent von 2,8 bis 3,0 Prozent gesenkt. Für 2014 erwartet die Fed mit 1,5 bis 1,6 Prozent einen etwas höheren Preisanstieg als zuletzt mit 1,4 bis 1,6 Prozent. Es wurde wieder dieser Satz gesprochen: „Die Leitzinsen werden noch eine angemessene Zeit nach dem Auslaufen der Anleihekäufe auf dem niedrigen Niveau bleiben, besonders wenn die Inflationsrate unter dem angestrebten Ziel von 2 Prozent bleibt.“ Die Anleihekäufe wurden erwartungsgemäß um weitere 10 Milliarden Dollar auf nun 35 Milliarden Dollar monatlich reduziert. Die monatlichen Käufe hatten einmal 85 Milliarden Dollar betragen. Euro und Gold profitieren von den Worten Yellens. Das Urteil der Devisenmärkte: Die Geldpolitik der EZB ist weniger locker als die der Fed. Das Urteil am Gold-Markt: Womöglich ist Papiergeld doch bald noch weniger wert als gedacht. An der Börse in Tokio wird die Sitzung der Fed mit einem deutlichen Plus im Nikkei gefeiert. Amazon ist jetzt mobil. Das Unternehmen macht mit „Fire“ nun auch in Handys. Charttechnisch sehr interessant sind die Aktien der beiden Versorger E.ON und RWE. Sie scheinen sich auf den Weg nach oben zu machen.

Recht ruhig ist es heute am Deutschen Akienmarkt. Der DAX notiert leicht schwächer und blickt – natürlich – gen Osten auf die Entwicklung in der Ukraine. Wirklich Neues gibt es von dort allerdings nicht, was ja auch schon gute Nachrichten sind. Die Deutsche Bank plant wohl ihr Kapital um 5 Milliarden Euro aufzustocken. Die Börse sieht so etwas traditionell nicht so gerne, die Aktie verliert 2 Prozent. Russlands Rating erreicht (fast) Ramschniveau. Eigentlich erstaunlich für ein Land mit derart großen Rohstoffvorräten, zudem war Russland in der Vergangenheit immer ein recht verlässlicher Schuldner. Notebank erhöht den Leitzins von 7,0 auf 7,5 Prozent. Nur während der Russland-Krise wurden Rubel-Anleihen vorübergehend nicht bedient. Gewinne sind für Jeff Bezos, Gründer und Chef von Amazon, (scheinbar) ziemlich egal. Er investiert lieber. Diesmal in Kindle, Fire TV, Zeitungen und 3D-Smartphones. Der Umsatz wächst um 23 Prozent auf 19,7 Milliarden Dollar. Der Gewinn geht um rund 30 Prozent auf 108 Millionen Dollar zurück.