Seit Herbst 2010 pendelt die Aktie von SAP um die Marke von 70 Euro. Es ist wohl das, was man einen Seitwärtstrend nennt. Dabei hört man von SAP durchaus gutes. Die Cloud-Umsätze sind zuletzt um 33 Prozent gestiegen, das Betriebsergebnis kletterte um 28 Prozent und der freie Cash-flow verbesserte sich um 4 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Eine Dividende für das laufende Geschäftsjahr dürfte somit sicher sein. Für das abgelaufene Jahr zahlte SAP 1,15 Euro (13. Mai 2016), woraus sich aktuell eine Dividenden-Rendite von 1,8 Prozent errechnet. Das ist nicht üppig, aber doch schon was für einen Technologiewert, zumal SAP seine Aktionäre schon seit dem Börsengang im Jahre 1988 kontinuierlich am Unternehmenserfolg beteiligt.
SAP blickt weiter zuversichtlich in das Geschäftsjahr 2016. Für das Cloud-Geschäft wird weiter eine „starke Wachstumsdynamik“ erwartet. Das Betriebsergebnis soll in einer Bandbreite zwischen 6,4 und 6,7 Milliarden Euro liegen, nach 6,35 Milliarden im Vorjahr. Es ist deshalb wahrscheinlich, dass die Dividende steigt – es könnten 1,20 bis 1,25 Euro werden – und auch der Gewinn je Aktie von 2,56 Euro 2015 in Richtung 3,50 Euro zulegen könnte. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) würde dann von recht stattlichen 25,6 auf perspektivische 18,7 sinken.
An der Börse kam das bislang noch nicht an. Dort ist man allenfalls verhalten optimistisch. Noch hält auch die Marke von 64 Euro im Chart. Wird diese unterschritten, trübt sich das Bild ein, aber vielleicht gibt es auch nur den Drang die noch offene Kurslücke (Gap) zwischen 61 und 63 Euro zu schließen. Ein weiteres Gap klafft nun auch noch zwischen 69 und 70 Euro, nach dem Brexit-Einbruch.
Zum Überbrücken der dividendenlosen Zeit könnte ein auch ein Discount-Zertifikat der HVB (HU3C57) interessant sein. Es bietet die Chance auf eine Seitwärtsrendite von 5,0 Prozent (10,3 Prozent p.a.), wenn der Cap bei 61,75 Euro am 15. Dezember 2016 nicht unterschritten ist. Wenn doch kann man die SAP-Aktie mit 10,1 Prozent Rabatt beziehen, im Vergleich zum aktuellen Kurs – und dann im Mai wieder die Dividende kassieren.
Wer es riskanter mag, könnte zu einem Inline-Optionsschein der SocGen (SE3KJ6) greifen. Dessen unterer KO-Level liegt bei 56 Euro und oberer bei 80 Euro. Werden beide bis zum 16. September 2016 nicht berührt, winkt eine Rendite von 20,2 Prozent (112,2 Prozent p.a.). Diese Chance ist allerdings mit dem Risiko eines Totalverlusts verbunden.
[highlight]SAP-Aktie: Seitwärtstrendkanal[/highlight][divider_flat]
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