Auf der kürzlich stattgefundenen Rüttnauer Research-Flußbootsfahrt über die schöne Weser und Teile des Mittellandkanals präsentierte auch Achim Plate als CEO den Vermögensverwalter Laiqon [siehe auch HIER]. So manchen Anlegern mag das Unternehmen noch unter dem früheren Namen Lloyd Fonds bekannt sein. Doch Plate und das Team um ihn herum hatten vor einiger Zeit den Eindruck, dass „Fonds“ allein nicht mehr den Wesenskern des Unternehmens trifft.
Aus diesem Gedanken entstand der Kunstname Laiqon, der sich „L“ für Leading, „AI“ für artifizielle / künstliche Intelligenz, „IQ“ für natürliche Intelligenz und „ON“ für Online zusammensetzt. Laiqon sieht sich nun als Asset Management Factory für Weath-Lösungen auf der Basis von künstlicher Intelligenz und Expertenwissen mit einer offenen Plattform mit entsprechenden Schnittstellen zu Cloud-Diensten, Web, Partner-Plattformen oder Kunden-Apps.
Asset Management ist somit „nur“ noch die Spitze einer breiten Software-Entwicklung und eines umfangreichen Service-Angebots. Eine Strategie, die in den vergangenen Jahren durchaus erfolgreich war: Seit Dezember 2019 bis zum Ende des ersten Halbjahrs 2023 sind die Assets under Management (AuMs) von organisch und anorganisch von 1,1 auf 6,0 Milliarden Euro geklettert. Einen großen Schub gab es 2022 durch den Zukauf der Bayerischen Vermögen als es von 2,2 auf 5,7 Milliarden Euro AuMs nach oben ging. Die Börse belohnte das mit einem Anstieg der Marktkapitalisierung von 68 auf 147 Millionen Euro.
Zuletzt, im ersten Halbjahr 2023, steigerte Laiqon den (fixen) Umsatz um 81 Prozent auf 15,9 Millionen Euro. Performance-Gebühren aus dem Asset Management konnten, wie schon in der Vorperiode, aufgrund der kniffligen Börsensituation nicht abgerechnet werden. Dennoch verbesserte sich das operative Ergebnis (Ebitda) von minus 6,7 auf minus 2,0 Millionen Euro, aber bleibt klar negativ. Dennoch, die sogenannte Wachstumsinitiativen mit Growth 25 zeigt durch Skaleneffekte schon Wirkung auf das Ergebnis.
Die Laiqon-Aktie mäandert derzeit um die 200-Tage-Durchschnittslinie. Das heißt, das Papier befindet sich weder in einer Hausse noch in einer Baisse – nicht Fisch nicht Fleisch. Natürlich leidet Laiqon mit seinem Segment Best-in-Class-Direkt, wo die eigene Fonds-Familie, der Partnervertrieb mit Versicherungen und die institutionellen Mandate untergebracht sind, unter den labilen Börsen.
Neue Dynamik für die Aktie könnte der Bereich Inside-White-Lable-Partnerschaften bringen. Hier gibt es bereits enge Verflechtungen mit dem Volksbanken- und Raiffeisenverbund sowie der Bayerischen Vermögen. Angestrebt ist auch eine strategische Partnerschaft mit der Fondsgruppe der Volks- und Raiffeisenbanken, der Union Investment. Die Gespräche sollen fortgeschritten sein, wie Plate sagt und er sei auch zuversichtlich, dass diese zu einem guten Ende gebracht werden.
Grundsätzlich will Laiqon mit Growth 25 die Plattformstrategie weiter skalieren und einen AuM-Anstieg bis 2025 auf acht bis zehn Milliarden Euro erreichen, was auch einen höheren Börsenwert rechtfertigen würde, sofern Laiqon dann profitabel arbeitet, wonach es aber aussieht.
Laiqon-Aktie (Tageschart): Seitwärtstrend