Rubrik: Verschwörung

Martin Armstrong ist „The Forecaster“, der Seher. Mit seinem magischen Pi-Code, einem aus Wetterzyklen und historische Konjunkturdaten gegossenen Algorithmus, will er die Börsen prognostizierbar gemacht haben.

Glauben Sie als Amerikaner, dass wir den Euro brauchen?
Der Euro ist so konstruiert, dass er scheitern muss …

Ein Crash ist …?
… eine Anpassung, nichts wird ausgenommen sein …

Der Film hat alles, was Börsianer lieben: Paranoia, Verschwörungen und vor allem geht es um den ewigen feuchten Traum aller, die nur irgendetwas mit den Finanzmärkten zu tun haben, die Formel, die alles erklärt, die Ereignisse vorhersagbar macht, die Universal-Welt-Börsen-Formel. Martin Armstrong will sie erfunden haben.

Ja, was ist denn mit Gold los? Es kommt gar nicht mehr in die Puschen. Der Preis für die Feinunze in Dollar schleicht sich nach unten. Dabei sollte es doch ganz anders laufen mit dem gelben Metall. Durch die ganze Gelddruckerei der Notenbanken war Gold eine glorreiche Zukunft von den Auguren vorhergesagt worden. 1.000 Dollar. 2.000 Dollar. 3.000 Dollar … Nach oben gab es quasi keine Fantasie-Preis-Grenzen. Aber die große Gold-Euphorie liegt nun auch schon bald 4 Jahre zurück – und die Gold-Optimisten werden immer schmallippiger und leiser. Wer will es ihnen verdenken.

Es war eine Befreiung. Ein Aufbruch. Anfang der 1990er. Der Ostblock ist zusammengebrochen; wirtschaftlich und politisch. Beide lies sich nicht trennen. Jahrzehntelang war es ein Wettstreit der Systeme: Kapitalismus vs. Planwirtschaft. Nun, der Kapitalismus hatte gesiegt, so schien es, um Längen. Warenvielfalt, Wohlstand und Versorgungssicherheit. Dieser kapitalistische Dreiklang war es, der die Menschen hinter dem eisernen Vorhang frustriere. Entnervt wurden die alten Regime weggefegt. Aber es hat gedauert. „Alle Erfahrung hat gezeigt, dass die Menschen eher geneigt sind zu leiden, solange das Übel noch erträglich ist, als sich durch Abschaffung der Formen, an die sie gewöhnt sind, ihr Recht zu verschaffen.“

Mit diesem Satz, der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung entnommen, beginnt der Film „Four Horsemen“, der auf YouTube inzwischen 2,3 Millionen Mal angeklickt wurde. Markus Koch hat davon nun eine deutsche Version unter dem Titel die „Reiter der Apokalypse“ produziert.

Inzwischen werden Bitcoins ja auch schon bei der Sonntagskollekte (in London) akzeptiert. Die Kryptowährung scheint auf dem Vormarsch. Russland und China sprachen bereits Verbote und Einschränkungen aus. Die Nerd-Währung war lange ein Randphänomen, doch mit der Finanzkrise haben Bitcoins zunehmend an Bedeutung gewonnen. Bangen die Notenbanken bereits um ihr staatliches Geldmonopol? Wohl kaum. Aber vielleicht gilt ja: wehret den Anfängen. [hr]