Rubrik: Tata

Das Joint-Venture der ThyssenKrupp-Stahlsparte mit dem europäischen Stahlgeschäft des Tata Konzerns ist abgeblasen. Die Europäische Kommission hätte dem Zusammenschluss wahrscheinlich nicht zugestimmt. Für das ohnehin angeschlagene Management ist das nicht unbedingt stärkend, zumal die Börse das Platzen dieser Strategie mit einem Anstieg von 20 Prozent feiert. Nun gibt es wieder einen Strategieschwenk. Wird dieser auch die Wende bei der Aktie bringen?

Nun wird „alles“ besser bei ThyssenKrupp. Die neue Strategie lautet: weg vom Stahl! Die Börse wartet sehnsüchtig (und feiert auch schon mal ein wenig) auf den Verkauf der Stahlsparte an die indische Tata Steel. Bislang war „nur“ von einer Fusion die Rede, aber jetzt will ThyssenKrupp Stahl wohl ganz loshaben. Neue Strategie, neues Glück! ThyssenKrupp ohne Stahl. Geht das? Die Börse feiert eine inzwischen nicht mehr ganz günstige Aktie. Charttechnisch bleibt es spannend. Eine Alternative zur Aktie: ein Discount-Zertifikat.

Interessant ist besonders die charttechnische Situation bei ThyssenKrupp. Bei gut 12 Euro wurde in den vergangenen acht Jahren ein solider (Stahl-)Träger eingezogen. Der langfristige Abwärtstrend verläuft derzeit bei rund 23 Euro. An diesem ist die Aktie bereits 2011 und im zurückliegenden Jahr abgeprallt …

Die Gerüchte kursierten schon geraume Zeit am Markt. Nun gibt es Fakten: Aufgrund der von Überkapazitäten schwierigen Lage in der Stahlindustrie führen ThyssenKrupp und der indische Mischkonzern Tata Gespräche. Ob es tatsächlich zu einer Zusammenarbeit oder gar einer Fusion kommen kann, ist noch völlig unklar. Denn die Gespräche sollen sich erst in einer frühen Phase befinden, wie der deutsche Stahlkocher ThyssenKrupp mitteilte. Dass die Stahlbranche konsolidierungsbedarf hat, steht allerdings außer Frage. Denn im aktuellen Umfeld mit extrem niedrigen Stahlpreisen sind die Unternehmen in ihrer aktuellen Aufstellung kaum wettbewerbsfähig.