Rubrik: Tata Steel

Normalerweise holen sich Unternehmen frisches Geld, wenn sie zukaufen wollen oder größere Investitionen tätigen, also beispielsweise eine neue Fabrik bauen. Bei ThyssenKrupp ist das anders: Kaum ist die geplante Fusion der Stahlsparte mit Tata Steel nahezu unter Dach und Fach, schon sammelt der Industriekonzern rund 1,4 Milliarden Euro am Kapitalmarkt ein. Denn quasi über Nacht hat ThyssenKrupp knapp 56,6 Millionen neuer Aktien bei institutionellen Anlegern platziert. Die Börse ist davon eher weniger angetan. Spannend ist ein Investment in ein Reverse-Bonus-Zertifikat.

Unsicherheiten bei ThyssenKrupp, weshalb die Aktie derzeit fällt. Ein Hedgefonds hat eine Short-Position aufgebaut, also Aktien leer verkauft. Das Volumen kann sich sehen lassen, es sind immerhin 0,5 Prozent der ausstehenden Aktien. Ein Grund dafür könnte sein, dass die seit Monaten diskutierte Fusion der europäischen Stahlaktivitäten von Tata Steel doch noch scheitern könnte. Fundamental ist die Aktie recht teuer. Eine schöne Rendite-Chance bietet ein Bonus-Zertifikat.

Fundamental ist die Aktie von ThyssenKrupp nach dem kräftigen Anstieg der vergangenen Monate nicht mehr günstig bewertet. Doch steigende Stahlpreise und eine mögliche Fusion des Europa-Geschäfts mit Tata Steel inspirieren anscheinend zu mehr. Im mittelfristigen Bereich hat sich charttechnisch die Situation sogar noch weiter aufgehellt.

ThyssenKrupp zählt zu den Top-Performern der vergangenen zwölf Monate. Vor allem die Stabilisierung der Stahlpreise hat dazu beigetragen. Nun könnte der Brexit belasten und das Stocken der Sondierungsgespräche mit Tata Steel um die Zusammenlegung des europäischen Stahlgeschäfts. Fundermental ist die Aktie nicht mehr günstig. Aber eine Alternative zu der Aktie könnte kurzfristig ein Bonus-Zertifikat sein.

Es ist ein kleines Jubiläum, wenn auch kein sonderlich erfreuliches (für die Aktionäre): Anfang Februar notierte die Aktie von ThyssenKrupp bei gut 13 Euro (inzwischen sind es wieder fast 18 Euro). Bei rund 13 Euro notierte die Thyssen-Aktie (damals war es noch nur Thyssen, Fusion war 1999) auch schon vor etwa 20 Jahren – und 18 Euro wurden vor ziemlich genau 19 Jahren erstmals erreicht. Was für eine Performance! Das zeigt: Langfrist-Investments müssen sich nicht zwangsläufig auszahlen, vor allem dann nicht, wenn man nur auf einen Wert setzt.