Rubrik: Streik

Trotz eines Rekordgewinns im klassischen Tagesgeschäft im Jahr 2023 und relativ optimistischer Aussagen von Vorstandschef Stefan Schulte verliert die Fraport-Aktie (577330) im frühen Handel des heutigen Dienstags mehr als fünf Prozent an Wert und rutscht bis in den Bereich um 48 Euro ab. Hauptgrund dafür ist die verhaltene Erholung beim Passagieraufkommen und wohl auch die Sorge vor einer konjunkturbedingten „Flugangst“. Wir bleiben daher zurückhaltend.

Es war wohl ein Bagger, der am heutigen Mittwoch eine wichtige Datenleitung zerstört hat. Als Folge kam es bei der Lufthansa zu einer globalen IT-Panne mit reichlich Verspätungen und vielen Flugausfällen. Ein Ende ist kurzfristig nicht in Sicht. Doch der Kranich-Airline droht ohnehin das nächste Ungemach: Verdi will am Freitag mehrere Flughäfen bestreiken. Die Kursverluste der Lufthansa-Aktie (823212) halten sich trotzdem in relativ engen Grenzen. Wir zeigen Alternativen zum Direktinvestment.

Bei der Lufthansa droht die Kabinengewerkschaft Ufo mit Streik. So wollen die Arbeitnehmervertreter ihre Ziele für die Lohnverhandlungen der Flugbegleiter durchsetzen. Ob dies tatsächlich gerechtfertigt ist, dürfen Experten gerne an anderer Stelle diskutieren. Fest steht allerdings, dass die Lufthansa immer wieder ins Visier einer Gewerkschaft gerät und der Kurs deshalb unter Druck gerät. Gerade deshalb sind Engagements in der Aktie (823212) weiter nicht frei von Risiken. Ein kurzlaufendes Bonus-Zertifikat (VF5ZSM) dürfte die bessere Idee sein.

Aussagen, wonach die Treibstoffkosten für das laufende Jahr geringer ausfallen als bislang angenommen, beflügelten die Lufthansa-Aktie (823212). Doch Streiks könnten das Ergebnis der Luftfahrtgesellschaft belasten. Charttechnisch befindet sich die Aktie in einem mittelfristigen Abwärtstrend. Interessant könnte in dieser Phase ein defensives Bonus-Zertifikat mit einer attraktiven Rendite-Chance sein.

Die Flugzeugturbinen surren es schon von den Dächern, dass der Großteil der insolventen Air Berlin an Lufthansa geht. Gläubigerausschuss und das Board of Directors der Berliner sind sich wohl einig, dass bis zu 81 Flugzeuge, Niki und noch einiger „Kleinkram“ zu den Frankfurter wandern werden. Die Position der Lufthansa in Europa ist damit gestärkt. Der Aktie, die schon seit Monaten an der Börse gefeiert wird, könnte das weiter guttun. Fundamental ist sie noch attraktiv bewertet und langfristig gab es ein technisches Long-Signal. Sehr renditenstark ist auch ein Bonus-Zertifikat als Alternative.

Wenn Aktien steigen, dann gibt es immer wieder auch Marktteilnehmer, die von einer zu positiven Entwicklung sprechen. So ging es nun den Papieren von den europäischen Fluggesellschaften, angeführt von Lufthansa und AirFrance-KLM. Analyst Mark Manduca von Merrill Lynch schrieb in einer frischen Branchenstudie, dass genau diese Aktien im ersten Quartal schon zu gut gelaufen seien. Was ist dran an dieser Einschätzung. Beginnt für die Lufthansa-Aktie schon wieder der Sinkflug?

Das ThyssenKrupp-Management darf sich auf eine Verschärfung der Tarifauseinandersetzung einstellen. Nach Angaben der IG Metall haben heute rund 3.000 Beschäftigte per Warnstreik zeitweise ihre Arbeit niedergelegt. Die ThyssenKrupp-Aktie (750000) geht heute schon mal vorsorglich auf Tauchstation. Droht ein neuer Kursrutsch?

Trotz all dieser Widrigkeiten hat die Kranich-Airline Lufthansa – dank eines guten Sommergeschäfts und reisefreudiger Geschäftskunden – die Umsatz- und Ertragserwartungen nach oben genommen. Und dies, nachdem Vorstandschef Carsten Spohr noch im Juli die Erwartungen für 2016 herunternehmen musste. Warum jetzt ein gekapptes Bonus-Zertifikat interessant sein könnte …

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Lufthansa-Konzern mit einer weiteren Verbesserung des operativen Ergebnisses, wobei das Management aber auf die Streikgefahren hinwies. Erste Details folgen sicherlich schon am 3. Mai, wenn die Lufthansa frische Quartalszahlen bringt. Wunderdinge sind dabei sicherlich nicht zu erwarten. So – und auch mit Blick auf das schreckliche Germanwings-Unglück – erklärt sich auch, dass der Kurs der Lufthansa-Aktie (823212) nicht vom Fleck kommt. Wer vor drei Jahren Lufthansa-Aktien erwarb, hat bislang nichts gewonnen.

Flieg Lufthansa, flieg! So möchte man rufen. Jedoch, mit der Lufthansa-Aktie ist es nicht so einfach. Hat sie mal abgehoben, folgt in bitterer Regelmäßigkeit auch schon wieder der Sturzflug. Der jüngste Anstieg hatte die Lufthansa-Aktie von rund 12 auf mehr als 15 Euro angehoben. Dann wurden die Jahresergebnisse veröffentlicht. Obwohl diese ziemlich gut ausfielen, war die Börse doch unzufrieden damit. Der Betriebsgewinn (bereinigtes Ebit) wurde um 55 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro und der Umsatz um knapp 7 Prozent auf 32,1 Milliarden Euro verbessert. Je Aktie beträgt das Ergebnis 3,67 Euro. Daraus errechnet sich ein sensationelles Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 3,9.

Dem DAX gelingt am Nachmittag die Kehrtwende. Nach einem Auftakt im Minus schiebt er sich gegen Handelsschluss doch noch in die Gewinnzone. Die Themen bleiben unverändert: Auf der Negativseite: Konjunkturschwäche in der Eurozone, Ukraine-Krise und Deflationsfurcht. Auf der Positivseite: Schon bald könnte es mehr Liquidität durch die Europäische Zentralbank (EZB) geben, wenn man die Worte von EZB-Chef Mario Draghi auf der Notenbankkonferenz in Jackson Hole so deuten will. Ohne Furcht vor Inflation könnte die EZB schon bald handeln. Das macht den Aktienhändlern Spaß und drückt den Euro.
Der DAX hat binnen 13 Handelstagen rund 700 Punkte gut gemacht. Chapeau! Er stößt nun an erste ernstzunehmende charttechnische Widerstände. Bei 9.600 Punkten könnten sich nun all jene bemüßigt sehen zu verkaufen, die bei Beginn des Kursrutsches nicht mehr rauskamen und nun froh sind diese Kurse doch nochmal wiederzusehen. Es könnte also wieder Richtung Süden gehen, zumindest vorerst. Kommt QE durch die EZB, dürfte der DAX davon auch längerfristig profitieren.
Der Bund Future scheint weiter Ambitionen nach oben zu haben. Inflationssorgen drücken ihn nicht, trotz eines möglichen neuen EZB-Geldsegens.
Die Aktien der Commerzbank und der Deutschen Bank profitieren von den Draghi-Worten.
Bei der Lufthansa hoffen die Anleger, dass es mit dem Pilotenstreik doch nicht so schlimm wird.