Rubrik: Strafe

Gesco blickt optimistischer in die Zukunft: Erwartet wird nun ein Konzernjahresüberschuss, den Negativeffekt durch die Kartellstrafe schon eingerechnet, von 16,0 Millionen Euro; im Vorjahr waren es 7,9 Millionen Euro. Die Prognose für das operative Ergebnis wird von 20 bis 21 Millionen Euro auf nun – recht exakte – 23,5 Millionen Euro angehoben. Die Aktie reagiert positiv, zunächst – und knackt sogar den Abwärtstrend.

Hand aufs Anlegerherz: Sind Sie bei der Deutschen Börse investiert? Oder würden Sie kaufen? Die Deutsche Börse ist sicherlich ein gutes Unternehmen. Die Geschäfte laufen einträglich, auch wenn es mit dem angestrebten Zusammenschluss mit der Londoner Börse (LSE) mal wieder nicht geklappt hat. Aber wer weiß, wozu das gut ist, wie man so schön sagt. Es gibt schließlich auch die Möglichkeit organisch zu wachsen, wenn das Management, wofür es bezahlt wird, gut Ideen entwickelt. Der Chef der Deutschen Börse, Carsten Kengeter, scheint dagegen mit allerlei anderen Dingen, nennen wir es einmal so, beschäftigt zu sein.

Europas größter Autobauer, Volkswagen, hat trotz Dieselgate neue Absatzrekorde erzielt. Der Konzern hat im vergangen Jahr weltweit 10,3 Millionen Fahrzeuge an Kunden übergeben. Damit steigerten die Wolfsburger die Auslieferungen im Jahresvergleich um 3,8 Prozent. Im Dezember stieg der Absatz nochmals um beeindruckende 11,8 Prozent auf 933.300 Fahrzeuge. Dies erklärt, warum die Volkswagen Vorzüge (766403) trotz der Milliardenzahlung steigen und steigen, zuletzt über die 150-Euro-Marke auf ein Niveau, welches wir im gesamten Jahr 2016 nicht sahen. Wird die Luft nun zu dünn für die Aktie?

Ja, das klingt sehr gut. Die Deutsche Bank hat sich mit dem amerikanischen Justizministerium auf die Zahlung einer Strafe von 3,1 Milliarden Dollar (3,0 Milliarden Euro) geeinigt. Zudem muss die Deutsche Bank in den kommenden fünf Jahren Verbrauchern Erleichterungen von 4,1 Milliarden Dollar gewähren. Was genau diese Consumer Relief bedeuten wird nicht gesagt. Egal. Der Entkrampfungsseufzer aus den Zwillingstürmen soll man bis in die Höhen des Taunus gehört haben … Die Deutsche-Bank-Aktie ist sehr günstig bewertet, aber reicht das für weitere Kurssteigerungenß

Es hätte so süss werden können … Südzucker ist auch auf meine ewige Liste der verpassten Börsen-Chancen gerutscht. *Schnief* Ich kann mich noch erinnern, wie ich bei 10/12 Euro überlegte, ob ich mir nicht doch ein paar Stücke des Mannheimer Zuckerkonzerns ins Portfolio lege. Da war das gerade (mal wieder) mit der Rohstoffkrise, den Preisabsprachen und möglichen Strafen … Anfang dieses Jahres ist der Kurs nochmals wegen des Zucker-Kartells und damit verbundener Schadensersatzforderungen im dreistelliger Millionenhöhe eingebrochen, immerhin bis auf 12,50 Euro. Nun schieb sich die Aktie gerade an die Marke von 25 Euro! Als Börsianer gerät man angesichts einer solchen Kurs-Entwicklung leicht in den Bereich der Unterzuckerung mit leichten Zuckungen …

Folge 1169 der Dauerserie Eigentlich nur noch schlechte Zeiten mit der Deutschen Bank als Hauptakteur. Machen wir uns nichts vor, die Deutsche Bank … Nein, wir wollen nicht nachtreten! Aber es ist wirklich düster. Wieder Strafen, wieder Software-Pannen, wieder Gerüchte. Der unheimliche Dreiklang wird so langsam zum Totenglöckchen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat wohl gesagt, dass man der Deutschen Bank nicht helfen brauche, man auch gar nicht helfen wolle [und der Deutschen Bank ohnehin nicht zu helfen sei – meine Anmerkung]. Regierungssprecher Steffen Seibert musste auch beschwichtigen, dass es „keinen Anlass“ für Spekulationen gäbe.

Sie kann einem fast leid tun, die Deutsche Bank. Nun droht eine Strafzahlung aus den USA in einer Höhe von 14 Milliarden Dollar, was umgerechnet 12,5 Milliarden Euro sind. Es geht dabei um dubiose Hypothekenkreditgeschäfte während der Finanzkrise. Ob die Deutsche Bank wirklich die aufgerufenen 14 Milliarden Dollar an die US-Justizkasse bezahlen wird müssen? Aber es ist auch eher unwahrscheinlich, dass sie mit zwei bis drei Milliarden Dollar davonkommt. Die Verhandlungen macht sicherlich nicht einfacher, dass die EU-Kommission gerade 13 Milliarden Euro Steuernachzahlung von Apple fordert. Für die Deutsche Bank geht es wieder ans Eingemachte und was das für den Aktien-Kurs bedeutet.

Kaum ist eine Baustelle geschlossen, schon muss Deutsche-Bank-Polier John Cryan schon wieder ran. Diesmal droht den „Blauen“ mit den zwei großen Türmen in der Frankfurter Bankenmetropole neuer Ärger in den USA. Dort plant die US-Justiz eine Milliardenklage gegen die Deutsche Bank. Wegen fauler Hypothekenpapiere sollen Cryan & Co. rund 14 Milliarden Dollar gen „Amiland“ überweisen. Dies wäre die höchste Strafsumme, die in den USA jemals gegen eine ausländische Bank verhängt werden könnte. Was das für die Aktie bedeutet und wie man mit einem Zertifikat dennoch gute Rendite-Chancen hat.

Bei der Commerzbank-Aktie sterben die Abwärtstrendlinien (zumindest sieht es derzeit so aus). Sowohl im Tages-, Wochen- als auch im Monatschart wurden wichtige Linien überschritten. Die Bullen dürfen schon ein wenig die Fähnchen schwenken. Es scheint so, als mache sich das krisengebeutelte Papier tatsächlich auf den Weg nach oben.