Rubrik: Staatsanleihen

Wir bieten uns spottbillig an. Viel zu billig. Eigentlich liegt die Kaufkraftparität von Euro-Dollar bei rund 1,30 Dollar. Tatsächlich notiert die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,04 Dollar. Woran liegt das und was hat das Folgen für deutsche Aktien und den DAX?

Ja, man muss derzeit keine schweißnass Stirn bekommen, wenn man auf eventuell vorhandenen Bank-Aktien im eigenen Depot blickt. Seit einigen Wochen machen Bank-Aktien wie die der Deutschen Bank oder der Commerzbank wieder (etwas) Freude), die Kurse steigen. Die Frage lautet nun: Ist das schon die finale Wende?

Da sage noch einer, das Drucken von Geld würde nichts bringen. Seit Beginn der Abenomic stieg der Nikkei-Index von rund 8.500 Punkten auf zeitweise 21.000 Zähler. Dann ging es zwar wieder zurück bis auf 15.000 Punkte, doch inzwischen hat sich der japanische Leitindex für Aktien wieder auf mehr als 18.000 Punkte berappelt. Abenomics leitet sich von Abe dem Ministerpräsidenten Japan und Economics, englisch für Wirtschaft, ab und bedeutet, dass die Bank von Japan alles am Markt an Staatsanleihen aufkauft, was bei drei nicht auf den Bäumen ist …

Hört ihr die Gold-Bugs weinen? Seitdem Donald Trump in den USA elected POTUS läuft es mit dem gelben Edelmetall nicht mehr so gut. Vor der Wahl, ja, da war noch Hoffnung auf ein wenig Weltuntergang, wirtschaftlich und überhaupt, ausgelöst durch den Mann mit dem Faible für goldene Hochhäuser, doch als dieser ausblieb, wollte wohl so mancher Investor auch keine Gold mehr horten …

Japans Notenbank – ist inzwischen eine Art Erster Geige im Konzert der Zentralbanken – ist mal wieder für eine Überraschung gut. Quantitative Easing ist nicht mehr. Jetzt ist Qualitative Easing. Qualitative Easing ist zwar auch Quantitative Easing, aber etwas smarter. Also: Die Bank von Japan (BOJ) wird weiter für rund 80 Billionen Yen (711 Milliarden Euro) japanische Staatsanleihen am Markt aufkaufen – und zwar so lange bis die Inflation bei 2 Prozent liegt.

Sollte der Yen im Vergleich zum Dollar nun aufwerten, weil der chinesische Renminbi durch die dortigen Konjunkturproblem immer mehr unter Druck gerät, käme dieser Yen-Anstieg zur Unzeit. Japan würde/müsste sehr wahrscheinlich dagegenhalten und noch mehr Yen drucken.

Ist es schon wieder so weit? London calling? Neuer Versuch? Nun also Portugal? Wie im Sommer 2012 als die Eurozone…

Griechenland ist nach vier Jahren zurück am Kapitalmarkt. Was bedeutet das für die Eurozone? Ist das ein guter oder schlechter Tag? Gut, weil es kehrt wieder eine gewisse Normalität nach der Hysterie ein, schlecht, weil man nicht einschätzen kann, ob Griechenland weiter reformieren wird, weil der Reformdruck groß genug ist. Verführen die Möglichkeiten des Kapitalmarkts dazu – die Anleihe war wohl 8-fach überzeichnet – wieder in den alten Schlendiran zu verfallen und einfach immer neue Schulden aufzunehmen, mit der Folge, dass irgendwann einfach eine noch größere Schuldenblase platzt?

Griechenland hat in den vergangenen Jahren viel erreicht, zweifellos, die Einschnitte waren hart, teilweise sehr hart, das Land, so der Eindruck von außen, stand am Rande eines Bürgerkriegs oder einer Revolution. Der Sparkurs ohne Wachstumsperspektiven kann nicht endlos weitergehen, das hält keine Nation aus.

In Deutschland steigen die Renditen. Für zehnjährige Bunds gibt es inzwischen wieder 2,93 Prozent. Das ist schon wieder rund ein…