Rubrik: Solarworld

Spannend bleibt vor allem die Charttechnik im DAX. Der deutsche Leitindex schiebt sich an die Marke von 11.000 Punkten heran. Damit ist er über die kleine Flaggen-Formation gestiegen. Klassischerweise bedeutet das eine Trendbestätigung. Optimisten würden sind nun vielleicht auch zu der Aussage hinreißen lassen, dass der DAX nun ein mittelfristiges Potenzial bis 12.000 Punkte habe. Allerding muss man sagen, dass er nun auch schon 1.000 Punkte angestiegen ist, ohne nennenswerte Pause, mal abgesehen von der Flagge. Eine Konsolidierung wäre gut, um eine Überhitzung des Markts zu vermeiden, doch die Hausse nährt immer auch die Hausse.

Ikarus war übermütig geworden. Er wollte immer weiter hinauf. Aber er kaum der Sonne zu nahe. Das Wachs in seinen Flügeln schmolz und er stürzte ab. Auch Solarworld befand sich bereits in der Börsen—tratosphäre. Für den Kurs schien es kein Halten mehr zu geben. Doch dann begann im Herbst 2007 der Fall, es sollte ein sehr tiefer werden. Viele Aktionäre verloren dabei wohl alles. Eine Milliarde Euro an Krediten hatte das Unternehmen 2013 angehäuft. Das Kapital war aufgezehrt. Nur ein Schuldenschnitt rettete Solarworld. Sanierung. Doch plötzlich, noch während der Restrukturierung, übernimmt Solarworld von Bosch dessen defizitäres Solarelementewerk in Thüringen. Damit steigt man in die Weltspitze hinter China auf.