Rubrik: SGL Carbon

Fed-Chefin Janet Yellen bleibt vorsichtig. Die Vorsitzende der amerikanischen Notenbank Federal Reserve machte recht deutlich, dass es Zinserhöhung in den USA nicht so bald anstehe. Sie sorgt sich wohl um die Weltkonjunktur, die nicht sonderlich floriert, vor allem China bereitet weiter Kopfzerbrechen. Damit rückt Yellen noch ein Stück weiter von ihrer Linie ab, die sie im Dezember mit der leichten Leitzinserhöhung eingeschlagen hat. Da wollte man eigentlich signalisieren, dass die Finanzkrise endgültig abgehakt sei und sich die Wirtschaft wieder zufriedenstellend entwickle. Es kam anders mit den entsprechenden Marktturbulenzen und dem Fall des Öl-Preises.

Drama, Drama, Drama, Baby. Was war es einst für ein gefeierter Wert – SGL Carbon, der Hersteller von Kohlenstoff-Produkten (Graphit-Produkten). Zu seinen Hochzeiten,1997, notierte die Aktie bei mehr als 140 Euro. Ende 2011 waren es immerhin noch fast 50 Euro. Inzwischen erreicht die Aktie im Februar 8,20 Euro, der vorläufige Tiefpunkt. Im Graphitelektrodengeschäft herrscht durch Überkapazitäten am Weltstahlmarkt ein zermürbender Preisdruck. Deshalb soll dieser Bereich auch umstrukturiert werden Dazu zählt die Schließung des Werkes in Frankfurt-Griesheim. Diese Maßnahme in Verbindung mit der Umstellung des Geschäftsmodells soll ab 2018 zu jährlichen Einsparungen von nahezu 30 Millionen Euro führen, davon bereits etwa die Hälfte in diesem Jahr. Bis Mitte 2016 soll das Graphitelektrodengeschäft von SGL Carbon rechtlich selbstständig werden. Wahrscheinlich ist das ein notwendiger Schritt vor einem Verkauf. Das Unternehmen möchte flexibler werden und den Cash-flow weiter verbessern. Der freie Cash-flow liegt derzeit bei minus 75 Millionen Euro, was nicht anderes bedeutet, als dass SGL Carbon Geld verbrennt.

Charttechnisch hängt Öl (Brent) nur noch einem dünnen Schmierfaden. Sackt der Preis unter das jetzige Niveau (57 Dollar) ab, könnte es rasch bis auf 40 Dollar abwärts gehen. Und dann womöglich noch deutlich tiefer. Es hat fast den Anschein, als brauche die Welt bald kein Öl mehr oder es kommt so viel Öl auf den Weltmarkt (durch den Iran), dass dieser damit überschwemmt wird.