Rubrik: schwarze Null

Und sie bewegen sich doch. Lange Zeit schien es ja als sei die schwarze Null der transzendentale Urklang der Haushaltspolitik. Ihr bedingungsvolles Vibrieren war der Takt für Alles im Euroraum. Keine neuen Schulden lautete das Mantra teutonisch-fiskalpolitischer Befindlichkeit. Andere stöhnten ebenso gleichförmig und andauernd deswegen auf.

Der Euroraum leidet unter einer hartnäckigen Wachstumsschwäche. Die Europäische Zentralbank (EZB) hält dagegen indem sie immer mehr Geld ins Finanzsystem pumpt, in der Hoffnung, dass dadurch die Kreditvergabe anspringt und wieder mehr investiert wird. Dabei schreckt sie selbst vor unkonventionellen Maßnahmen, wie die EZB selbst sagt, nicht zurück. Aber was helfen all die Milliarden, wenn sie nicht ihren Weg in die Wirtschaft finden. Banken halten sich mit der Darlehen zurück, weil sie ihre Bilanzen sanieren müssen und Konsumenten scheuen sich vor neuen Anschaffungen, weil sie um ihren Arbeitsplatz bangen. So bewegt sich wenig, zu wenig.