Rubrik: Schottland

Freundensprünge, Freunden-kurs-lücken allenthalben: Dow, DAX, Commerzbank, Allianz, Bayer, Telekom – gut, Yahoo fällt etwas zurück, aber die sind schon vorher gesprungen. Dafür könnte es heute noch einen kräftigen Satz nach oben beim Börsengang des chinesischen Internethändlers Alibaba geben. Derzeit findet sich offenbar immer etwas zum Freuen, ob Schottland oder die Fed, welche die Zinsen wohl doch noch eine „beträchtliche“ Zeit lang auf dem jetzigen Niveau belassen will.

Erleichterung. Freude. Die Fed-Entscheidungen hinterlassen bei den Börsianern ein gutes Gefühl. Eine Leitzinserhöhung durch die amerikanische Notenbank (Fed) dürfte so schnell nicht anstehen. Dow und DAX legen leicht zu, weil die Fed ihre tendenziell lockere Geldpolitik fortsetzt. Gleichzeitig steigt aber der Dollar (gegenüber dem Euro) und Gold fällt, wohl aus dem Grund, weil die Fed-Politik auch als straff genug eingeschätzt wird. Es ist wohl die besondere Logik der Börse.
Steil aufwärts geht es heute mit der Bayer-Aktie. Der Konzern möchte wohl seine Kunststoffsparte abstoßen und an die Börse bringen.
Ansonsten: Gespanntes Warten auf den Ausgang des Schottland-Referendums.

Wie soll es anders sein: Das Warten geht weiter. Fed-Sitzung heute Abend. Schottland-Referendum morgen. Wobei von der Fed wohl wenig Neues zu hören sein dürfte. Chefin Janet Yellen wird es mit einer Leitzinserhöhung wohl nicht so eilig haben, wenn demnächst QE ausläuft. Zwar zeigt sich die Konjunktur in den USA recht robust, aber der Arbeitsmarkt ist vermutlich noch nicht da, wo ihn die Fed-Vorsitzende gerne haben möchte. Die Börsianer geben sich entspannt und der DAX steigt leicht an.
Die Inflation verharrt in der Eurozone im August mit +0,4 Prozent auf niedrigem Niveau.
Spannend ist die Bewegung bei der Adidas-Aktie. Hier wird gleich eine ganze Reihe von Hedgefonds als mögliche Interessenten für einen Einstieg genannt.
Die Commerbank-Aktie befindet sich in einer Konsolidierungsformation im Aufwärtstrend, so wie es derzeit aussieht. Sollte sich das bestätigen, könnte ein Anstieg in den Bereich von 14,00/14,50 Euro folgen.

Die deutschen Börsianer gehen ihrer Lieblingsbeschäftigung nach: warten. Diesmal auf das Referendum in Schottland und die Fed-Sitzung in dieser Woche und vielleicht auch auf den Börsengang von Alibaba, dem chinesischen Online-Händler. Und weil es um China geht: Die Industieproduktion dort soll im August „nur“ mit 6,9 Prozent gewachsen sein, so wenig wie seit dem Einbruch 2009 nicht mehr. So wartet man auch auf eine harte Landung der Wirtschaft dort. Das alles ist nicht dazu angetan, den DAX deutlich nach oben zu hieven.
Bei Alibaba gibt es Gerüchte, dass die Zeichnungsspanne von 60 bis 66 Dollar auf 60 bis 70 Dollar, aufgrund der hohen Nachfrage, angehoben werden könnte. Aber womöglich sind das aber nur Gerüchte, um den Hype um den chinesischen Onlinehändler weiter zu befeuern. Schon jetzt dürfte Alibaba mit einem Volumen von mehr als 24 Milliarden Dollar der größte Börsengang bislang werden. Davon profitiert die kleine Alibaba-Aktie, Yahoo. Das US-Internet-Unternehmen hält 23 Prozent an Alibaba. Jack Ma, Gründer und Chef von Alibaba, ist gerade auf einer globalen Roadshow für den IPO.