Rubrik: Schäuble

Mit den Kursen der Eon-Aktie ging es nach der Steuerhausse runter. Ist diese Schwächephase nun ausgestanden? Der Abstand zur 200-Tage-Durchschnittslinie hat sich zwar verringert, ist aber nach wie vor beträchtlich. Sie bewegt sich aktuell bei rund 7,10 Euro, aber sie steigt inzwischen leicht an; sie kann somit dem Kurs entgegenlaufen. Ausgegoren wirkt die Situation noch nicht, trotz positiver Signale. Gut, wenn Discount-Zertifikate in solchen Phasen einen Teilverlustschutz und eine attraktive Rendite bieten.

Wir bieten uns spottbillig an. Viel zu billig. Eigentlich liegt die Kaufkraftparität von Euro-Dollar bei rund 1,30 Dollar. Tatsächlich notiert die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,04 Dollar. Woran liegt das und was hat das Folgen für deutsche Aktien und den DAX?

Fuck up! Machen wir uns nichts vor. Es steht Spitz auf Knopf in der deutschen Bankenwelt. Seit Tagen gibt Gerüchte über Staatshilfen bei der strauchelnden Deutschen Bank. Den Kurs des Bankhauses rammt es einstweilen in den Börsenboden. Es wird beschwichtigt und dementiert, natürlich. Die Sache soll nicht noch schlimmer werden als sie ohnehin schon ist. Aber je mehr abgewiegelt wird, desto skeptischer werden die Märkte neudeutsch Crowd. Und jeder weiß, wenn es hart auf hart kommt, dann wird der Staat bei der Deutschen in die Bresche springen. Bail out. Bail in. Was auch immer.

Honey, Mario [Draghi], du hast die Zinsen geschrumpft. Mal wieder. Die Umlaufrendite der Bundesbank, ein Rendite-Durchschnittswert aller Bundesanleihen, hat die magische Zahl von null Prozent erreicht. Zinsen gibt es immer weniger. Irgendwann haben wir uns mal eingebildet [wie lange ist das eigentlich her?], dass Geld etwas Wert sei und der Preis für das Geld sei der Zins. Klang auch logisch, da man, wenn man etwas sparen wollte, im Hier und Jetzt auf so manches Schöne im Leben verzichten muss [Konsum-Verzicht], um später etwas mehr zu haben oder überhaupt noch etwas zu haben.

Nach dem Oxi werden die Verhandlungen zwischen Eurogruppe und Griechenland noch schwerer. Wer zuerst zuckt, hat verloren. Vermutlich wird sich…

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat inzwischen nochmal nachgerechnet: Bis 2018 werden für Griechenland rund 50 Milliarden Euro Schulden fällig. So viel Geld braucht man somit allein zum tilgen, zusätzlich zu dem, was sonst noch so bezahlt werden muss. Wir haben es schon lange geahnt: Griechenland wird seine Schulden nicht mehr zurückzahlen können – nie mehr. Der IWF fordert deshalb nun einen Schuldenschnitt und 20 Jahre Ruhe, in denen Griechenland keine Schulden mehr zurückzahlen muss.

Griechenland hat wieder einmal das Zeug in die Wirtschaftsgeschichtsbücher einzugehen. Hat schon jemals ein Land seine Schulden beim Internationalen Währungsfonds (IWF) nicht beglichen? Mir ist kein Fall bekannt, aber nun hat der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis wohl verkündet, dass er die anstehende Rate nicht begleichen möchte.

Die Verhandlungen zwischen Griechenland und der Eurogruppe laufen. Wird es noch eine Einigung geben? Die Griechen haben mal wieder alles abgelehnt und wollen nun ein Referendum über Reformen am 5. Juli abhalten. Die Eurogruppe reagiert darauf äußerst gereizt. Der deutsche Finanzminister Wolfang Schäuble sieht sogar keine Grundlage mehr für weitere Gespräche.

Die Verhandlungen zwischen der Eurogruppe und Griechenland sind mal wieder gescheitert, man hat sich auf das Wochenende vertagt.

Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble ist der Meinung, dass es eher rückwärts als vorwärts gehe in den Gesprächen.

Kanzlerin Angela Merkel wird zur letzten Hoffnung Griechenlands [oh!]. Sie will weiter verhandeln.

Der Euro macht in dieser Situation besser nichts.

Der DAX zieht sich auf die Nulllinie zurück.

Wird der Düngemittelproduzent K+S vom kanadischen Konkurrenten Potash übernommen? Angeblich liegt ein (freundliches) Angebot vor. Es entstünde der weltgrößte Kaliförderer.

Griechenland hat uns sediert. Es ist soweit. Nichts passt mehr rein. Alles wurde gesagt, besprochen, ausgetauscht. Papers verteilt, immer in letzter Minute. Dann ein Ultimatium. Neue Forderungen. Und das Ganze von vorne. Nachrichten-Talibanismus. Ein ökonomisch so kleines Land, aber seit gefühlt sechs Jahren bestimmt es die Wirtschaftsmeldungen, auch das ist eine Leistung. Fast möchte man schreien: BITTE! WIR KÖNNEN NICHT MEHR. MACHT IRGENDWAS, ABER MACHT.

Der DAX fällt. Ist das schon der Auftakt zu der erwarteten Konsolidierung? Wobei das mit erwarteten Kursbewegungen in diese oder jene Richtung an der Börse immer so eine Sache ist. Fakt ist: Der DAX fällt – und es kann auch mehr daraus werden. Vielleicht dreht er aber auch gleich wieder nach oben. Wer jetzt schon auf Short setzt, stemmt sich gegen den vorherrschenden Trend, was teuer werden kann. Zumal die Wall Street gerade wieder Hoffnung auf eine Fortsetzung der lockeren Geldpolitik schöpft. Die jüngsten Konjunkturzahlen waren nicht dazu angetan, die Leitzinsen rasch und kräftig zu erhöhen.