Rubrik: RIB Software

Auferstanden von den Toten – oder zumindest von den Sterbenden. RIB Software vom Flatlinier zum Outperformer dieser Tage. Gerade charttechnisch sieht das sehr beeindruckend aus. Nach dem Absturz Mitte letzten Jahres bis November und dem sich anschließenden Seitwärtstrend mit leichter Tendenz nach unten, ist die RIB-Aktie im Juni/Juli aus dieser Trägheitsphase nach oben ausgebrochen. Das Papier hat von 8 auf mehr als 11 Euro zugelegt.

An die Macht der Suggestion glaubt wohl der Vorstandsvorsitzender der RIB Software, Thomas Wolf. In seinem Brief an die Aktionäre zum Geschäftsjahr 2015 schreibt er in den ersten Absätzen gleich drei Mal: „Wir sind auf einem sehr guten Weg“. Dieser Satz soll sich anscheinend besonders gut einprägen. Allein die Börse hat dieses Mantra noch nicht wahrgenommen. Die RIB-Software-Aktie befindet sich seit Erreichen des Rekordhochs bei fast 17 Euro im Juli 2015 in einem Abwärtstrend, wobei sich das Papier seit November in diesem eher seitwärts bewegt. Aktuell notiert die Aktie bei 9,20 Euro.

Charttechnisch hängt Öl (Brent) nur noch einem dünnen Schmierfaden. Sackt der Preis unter das jetzige Niveau (57 Dollar) ab, könnte es rasch bis auf 40 Dollar abwärts gehen. Und dann womöglich noch deutlich tiefer. Es hat fast den Anschein, als brauche die Welt bald kein Öl mehr oder es kommt so viel Öl auf den Weltmarkt (durch den Iran), dass dieser damit überschwemmt wird.

Charttechnisch befindet sich der DAX nun wieder in einem Aufwärtstrend. Der Abwärtstrend, der sich im März/April herausbildete, hat keinen Bestand mehr. Bei knapp unter 12.000 Punkten stößt der DAX auf die alte mittelfristige Aufwärtstrendlinie, die nun eine Widerstandslinie ist. Es bleiben auch noch zwei Kurslücken (Gaps) bei rund 11.000 und 11.400 Punkten, die noch zu schließen sind.

Der DAX entwickelt sich verhalten. Nach dem steilen Anstieg der vergangenen Tage ist das aber auch nicht weiter verwunderlich. Es waren sieben weiße Kerzen in Folge. Allein das ist erstaunlich und spricht für einen gewissen grundsätzlichen Drang nach oben. Aber klar, Griechenland und China sind noch nicht vom Tisch. Insbesondere die konjunkturelle Entwicklung in der Volksrepublik sollte man sorgsam verfolgen.

Der DAX ringt mit der Marke von 12.000 Punkten, mal drüber, mal drunter. Das heißt: Aufwärts will er nicht so recht, aber abwärts wohl auch nicht. Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist im Februar auf ein 3-Jahres-Tief gefallen und die Preise geben im März mit minus 0,1 Prozent nicht mehr so stark nach wie noch im Februar mit minus 0,3 Prozent. Trotz der kleinen Lichtblicke schwächt sich der Euro gegenüber dem Dollar ab. Er notiert bei 1,0750 Dollar. Anscheinend sind die Zahlen den Händlern am Devisenmarkt nicht gut genug.

Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem wartet auf einen Brief aus Griechenland. Die Griechen wollen nun doch um eine Verlängerung des Hilfspakets bitten. Es zeichnet sich somit doch noch eine Last-Minute-Einigung im Schuldenstreit ab. Das sorgt natürlich für gute Stimmung an den Märkten. Der DAX schieb sich um eine halbes Prozent ins Plus und bewegt sich damit nach wie vor auf hohem Niveau. Der griechische FTSE Greece Aktien-Index verbessert sich um knapp 5 Prozent. Der Euro scheint sich um die Streitereien zwischen Athen und Brüssel nicht mehr so recht zu kümmern.