Rubrik: Portfolio

Was waren das einst für Zeiten. Das Investmentbanking in seiner Ausprägung der 90iger- und der Nuller-Jahre stand erst noch bevor. Die Rede war von der Bankenmacht. Ja. Wirklich! Bankenmacht. Kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen, zumindest in Deutschland nicht. Die deutschen Banken hielten mitunter gewaltige Beteiligungsportfolios. Im Zentrum der sogenannten Deutschland AG – natürlich – die Deutsche Bank. Sie hatte Beteiligungen von zu ziemlich allem [Übertreibung!], was Rang und Namen hatte. Ein kleiner Auszug …

Was den DAX akut quält (oder was man zumindest als Begründung gefunden hat) ist der recht starke Euro gegenüber dem Dollar und die schwache US-Konjunktur, was ja beides korrespondiert. Gegenüber dem Vorquartal hat die US-Wirtschaft im ersten Quartal gerade einmal um 0,2 Prozent zugelegt. Das ist ein Hauch von Nichts oder man könnte auch sagen, dass die amerikanische Wirtschaft stagniert. Es hatte sich bereits angedeutet, dass die Prognosen, was das Wachstum angeht, zu optimistisch waren. Allerdings, unter einer echten Schwäche leidet die US-Wirtschaft (bislang) auch nicht.

Jetzt ist es raus. Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi geht auf große Euro-Shopping-Tour. Dabei will er für 1.140 Milliarden Euro Staatsanleihen bis September 2016 in sein Beutelchen tun. Und danach muss auch noch nicht Schluss sein. Wenn bis dahin nicht die Inflation angesprungen ist und die Konjunktur in der Eurozone in Schwung, wieso dann nicht einfach weiterkaufen? Ist ja kein Problem. Die Euros, die man dafür braucht druckt die EZB schließlich selber.

Praktisch. Sie machen sich deshalb Sorgen um den Euro? Dürfen Sie auch, denn wenn es von etwas ganz viel gibt, ist es häufig auch schnell ganz wenig wert. Aber beim Euro ist das sozusagen Kalkül.

Es bleibt dabei: Der deutsche Aktienmarkt wird weiter vom billigen Geld getrieben. EZB-Präsident Mario Draghi hat noch einmal bekräftig die niedrige Inflation und Inflationserwartungen „mit Druck“ zu bekämpfen. Neben dem Aufkaufprogrammen für Pfandbriefe (Covered Bonds) und Kreditverbriefungen (ABS-Papiere) scheint es nur noch eine Frage der Zeit bis auch in größerem Umfang Staatsanleihen mit frisch gedrucktem Geld gekauft werden. Draghi hat bereits das Ziel ausgegeben die Bilanzsumme der EZB um rund 1 Billion Euro auszuweiten. Vermutlich wird er dazu Quantitative Easing (QE) brauchen. In der Tendenz dürfte das den DAX (und auch andere Aktienmärkte in der Eurozone) weiter nach oben treiben. Der Euro gegenüber dem Dollar wird darunter leiden, was auch gewünscht ist, um die Unternehmen der Eurozone wettbewerbsfähiger auf den Weltmärkten zu machen. Also ein zusätzliches Konjunkturprogramm und der Import von Inflation. Die Märkte für Staatsanleihen in der Eurozone sollten auch zulegen, mit der Aussicht, dass die Notenbank womöglich demnächst als Käufer auftritt.

Es sind die Klassiker des Geldanlagefrusts: keine Lust, keine Zeit, kaum Wissen, wenig Vertrauen, Angst vor Fehlentscheidungen und das „allerletzte, was ein Anleger will, ist persönliche Beratung“, analysiert Stefan Mittnik, Experte für quantitative Risikoanalyse an der Uni München auf der Jahrestagung 2014 des Münchner Finance Forums. Was noch hinzukomme, sei ein schlechtes Image der Branche, diese sei oft zu teuer und liefere nur mäßige Performance, einmal abgesehen von einer zeitgeistfernen Kommunikation. Geldanlage bleibt daher ein Reizthema, für uns alle und wenn, so wie derzeit, am Markt für das Ersparte nur Zinsen in homöopathischer Dosis gezahlt werden, dann wird Investieren sogar zum Verzweifeln.