Rubrik: Piech

Wer hätte das gedacht, der Grieche beschert dem DAX ein kräftiges Plus zum Wochenauftakt. Plötzlich gibt es wieder Hoffnung das Alles gut wird. Alles wird natürlich nie gut, aber im Falle von Griechenland ist man auch schon mit deutlich weniger zufrieden. Da atmet man schon auf, wenn überhaupt noch verhandelt beziehungsweise miteinander gesprochen wird. Nach der Pressekonferenz der Eurogruppe in der vergangenen Woche ist das keineswegs selbstverständlich.

Volkswagen und Porsche, das ist immer auch ganz große niedersächsisch-österreichische Oper. Da gibt es den Piëch- und den Porsche-Clan. Diese beiden streiten sich immer wieder herzlich gerne. Machtkämpfe und Versöhnungssitzungen in Zell am See. Die Familien haben ihr Vermögen in der Porsche Automobil Holding gebündelt, die 53,1 Prozent an dem Volkswagen-Konzern hält. Ohne die Porsche-Piëchs geht somit gar nichts bei dem Fahrzeugbauer. Nun hat Firmenpatriarch, VW-Aufsichtsratsvorsitzender und Lord Sidious der Automobilindustrie, Ferdinand Piëch, wieder genuschelt: „Er sei auf Distanz zu Winterkorn.“ Martin Winterkorn ist VW-Chef – und nun am Wackeln. Wen Piëch nicht (mehr) mag, der hat es schwer bei VW, sehr schwer.

Der DAX bewegt sich zum Wochenauftakt auf Freitagsniveau. Es umweht ihn allenfalls ein Hauch von Konsolidierung. Aber wirklich nach unten scheint er nicht zu wollen. Warum auch? Ständig neue Hoch, das bedeutet auch immer wieder (starke) Kauf-Signale. Gut läuft es für den DAX auch aus Euro-Sicht. Der steht nun bei 1,0530 Dollar und hat eher Schlagseite nach unten. Dabei ist es um die US-Konjunktur gar nicht so prächtig bestellt, GDPNow der Fed Atlanta zeigt. Die Schätzungen für das Wachstum in den USA erscheinen zu hoch, was sicher kein Argument für steigende Leitzinsen ist. Eigentlich sollte das den Euro stützen, tut es aber nicht, was ein deutlicher Hinweis auf eine anhaltende Euro-Schwäche ist – die DAX-Anleger dürften sich freuen.