Rubrik: Pfund

Die Brexit-Rede der britischen Regierungschefin Theresa May zusammengefasst: Wir wollen einen klaren Ausstieg aus der EU [harter Brexit], keine Mitgliedschaft im EU-Binnenmarkt und somit auch keine lässtigen Zahlungen mehr, aber ein großzügiges Freihandelsabkommen (also möglichst viele Handelsvorteile und keine Zölle) wäre schon schön.

Uuuuuuuh … Zähneklappern … Kommt jetzt der harte Brexit? Und was ist das überhaupt? Egal, wir fürchten uns nun schon jetzt davor. Die Briten drohen der EU vor den Austrittsverhandlungen mit niedrigsten Steuersätzen für ihre Industrie. Handelskrieg! Moment … war da nicht was? Und DAX und FTSE 100? Sind die Börse zu skeptisch beziehungsweise zu euphorisch?

Briten in Panik? Die Furcht vor einem wirtschaftlichen Einbruch nach dem Brexit scheint doch inzwischen sehr ausgeprägt, was auch nicht weiter verwunderlich ist nach den jüngsten Einkaufsmanager-Index-Daten. Die fielen erschreckend schlecht aus. Also sah sich nun die Bank von England zum Handeln gezwungen. Sie senkte den Leitzins von 0,5 auf 0,25 Prozent. Das ist der tiefste Stand in ihrer 322-Jährigen Geschichte. Zudem wird das QE-Programm ausgeweitet. Bislang hatte es einem Umfang von 375 Milliarden Pfund. Jetzt sollen es 435 Milliarden Pfund werden. Geplant ist auch der Aufkauf von Unternehmensanleihen in Höhe von 10 Milliarden Pfund. Notenbank-Gouverneur Mark Carney wandelt auf den Spuren von EZB-Präsident Mario Draghi.

Zum Brexit ist gesagt, was gesagt werden musste – ja wohl sogar viel zu viel. Denn jeder Analyst, jede Bank, jeder Volkswirt und auch jeder Journalist meldete sich via Facebook, Twitter, Internet oder Printmedium zu Wort und gab seinen Senf zu den zukünftigen EU-Flüchtlingen ab. Eine klare Sprache zeigten aber nur die Märkte, sie gingen auf Tauchstation.

Briten wollen gehen und stimmen für den Austieg aus der EU. Lassen wir sie gehen, denn Reisende soll man ja bekanntlich nicht aufhalten. Wir haben wohl unterschätzt wie skurril unsere Insel-Nachbarn sein können. Gut, wir werden auch ohne sie zurechtkommen. Es geht ja immer weiter, irgendwie. Der DAX bricht in einer ersten Reaktion um 10 Prozent ein. Er wird sich auch wieder erholen, wenn sich der Rauch gelegt hat.

Kommen wir zu den Börsen-Nachrichten. Zum 10 Jahrestag des Allzeithochs (in diesem Fall, dürfte die Bezeichnung wirklich treffend sein) des…

Jetzt also Großbritannien und das Pfund. Nach Island (schon lange her), Irland (schon ein bisschen her), Griechenland (grad eben) und…