Rubrik: Parität

Was wir in den vergangenen Jahren gelernt haben: Letztlich fällt der Euro gegenüber dem Dollar immer, auch wenn er sich nun schon seit 2015 in der Bandbreite grob zwischen 1,05 und 1,15 Dollar seitwärts bewegt. Hierbei könnte es sich übrigens um eine veritable Bodenbildung nach dem Rückgang von 1,60 Dollar (2008) handeln. Im Tageschart ist noch dazu so etwas wie ein umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation (siehe Chart unten) zu erkennen, die Euro-Optimisten noch viel Freude bereiten könnte.

Der Euro steht unter Druck. Derzeit läuft es – zumindest für die US-Notenbank Fed- nach Plan. Die erste Zinsanpassung erfolgte im Dezember 2016. Damals kündigte die Fed auch drei weitere Zinsschritte für das Jahr 2017 an. Der erste Zinsschritt könnte bereits am 15. März erfolgen. Yellen, die Chefin der US-Notenbank, teilte in ihrer Rede am 3. März zudem auch mit, weitere Zinsschritte wären möglich und für das Jahr 2018 sehr realistisch. Aus diesem Grund könnte die Zinsschere zwischen dem Dollar und der europäischen Gemeinschaftswährung zu Gunsten des Greenbacks ausfallen. Droht gar die Parität?

Man schon weit zurückgehen, um einen derart niedrigen Euro-Kurs zu finden, wie heute erreicht wurde. Im Tief waren es 1,1754 Dollar. Ähnlich niedrig notierte die europäische Gemeinschaftswährung zuletzt im Dezember 2005 also vor knapp 10 Jahren. Damals war der Euro gerade auf dem Sprung nach oben. In den Folgejahren kletterte er bis auf 1,60 Dollar im Jahr 2008. Das Wehklagen der europäischen Exporteure war laut zu vernehmen. Bei solchen Kursen seinen kaum noch Waren abzusetzen. Tatsächlich war der Euro zu diesem Zeitpunkt laut Big-Mac-Index vom The Economist mit 50 Prozent krass überbewertet.