Rubrik: Paris

Der Euro bastelt gegenüber dem Dollar weiter an einer nachhaltigen Wende. Ziemlich sicher ist inzwischen der Boden bei 1,05 Dollar, mit den Aufsetzern im März und Dezember 2015 sowie dem Tief im Januar dieses Jahres. Seit dem geht es unter Schwankungen nach oben, jüngst auch steiler. Beackert hat das Feld US-Präsident Donald Trump mit allerlei Äußerungen. Spekulation mit spannendem StayHigh-Optionsschein.

Nach dem Putschversuch bieten große Reisekonzerne wie TUI und Thomas Cook ihren Kunden nun Umbuchungsmöglichkeiten in andere Destinationen an. Zudem können Kunden, die gerade in der Türkei urlauben vorzeitig nach Hause fliegen. Natürlich hat diese Entwicklung auch Auswirkungen auf die TUI-Aktie, die am heutigen Montag schwächer eröffnete, sich dann aber schnell stabilisierte. Ohnehin war der TUI-Titel schon in den vergangenen Wochen durch die Brexit-Entscheidung unter Druck geraten.

Hach, ist es nicht schön. Der DAX steigt und alle seine Werte dazu. Puuh, scheinbar bleibt der Zusammenbruch der Weltwirtschaft mit China als Epizentrum (vorerst?) aus. Der ZEW-Indikator ist im November deutlich gestiegen. „Der Ausblick für die deutsche Volkwirtschaft hellt sich gegen Ende des Jahres etwas auf. Konjunkturpessimismus aufgrund der Terroranschläge in Paris ist nicht erkennbar. Die robuste deutsche Konjunktur dürfte sich insbesondere auf die derzeitige Konsumfreude der Deutschen, den erneut gesunkenen Außenwert des Euro und die voranschreitende Erholung in den Vereinigten Staaten stützen“, kommentiert ZEW-Präsident Clemens Fuest die jüngsten Zahlen. Die Märkte waren wohl vor einigen Wochen mal wieder zu neurotisch, was einen Kollaps Chinas angeht, obgleich die Problem dort natürlich längst noch nicht alle gelöst sind, im Gegenteil.

Keine Krise. Keine Panik. Die Anleger behalten die Nerven an Tag eins nach den Anschlägen in Paris, auch wenn sich die Welt wieder verändert hat, wie damals, als die beiden Flugzeuge in das World Trade Center in New York rasten. Noch ist nicht klar, welche Auswirkungen der Terror in Paris auf die Weltwirtschaft haben wird, aber es wird sie geben, allein wegen der ernüchternden Erkenntnis vom Wochenende, dass 14 Jahre Kampf gegen den Terror die Terroristen nicht stoppen konnte. Sie können scheinbar noch immer und überall Anschläge verrichten. Der Kampf gegen den Terror wird weitergehen (müssen), vermutlich sogar mit einer stärkeren Intensität.