Rubrik: Notenbanken

Im kommenden Jahr werden die wesentlichen kapitalmarktrelevanten Faktoren zweifelsohne der Verlauf der Corona-Pandemie, der Pfad der wirtschaftlichen Erholung nach der globalen Rezession 2020 sowie die geldpolitische Ausrichtung der Notenbanken sein. Darüber hinaus bewirken langfristig und strukturell wichtige Megatrends, wie die Digitalisierung oder der Klimawandel, Veränderungen für Gesellschaften, Volkswirtschaften und Unternehmen, von denen vor allem Technologieunternehmen profitieren werden.

Jetzt sind Tulpen Bitcoins. Wahnsinn hört halt an der Börse nie auf. Bis die Kryptowährung Bitcoin von 0 auf 1.000 Dollar stieg vergingen 1.789 Tage, haben die Kollegen von Zerohedge ausgerechnet (Danke dafür). Von 10.000 auf 11.000 Dollar brauchte es nur noch einen Tag und von 13.000 auf 14.000 Dollar gar lediglich vier Stunden. Dagegen waren die fünf Stunden von 15.000 auf 16.000 Dollar fast schon wieder gemächlich. Kühlt vielleicht sogar die Bitcoin-Spekulation schon wieder ab, weil die Dynamik nachlässt?

In jüngster Zeit ist der Euro im Vergleich zum Dollar wieder etwas in die Knie gegangen. Die Gründe sind die Sezessionsbewegung in Katalonien und die Frage, ob der Chefposten (Nachfolge von Janet Yellen) der Fed mit einem Falken (strikte Geldpolitik) besetzt wird. Nun ist mit Jerome Powell allerdings von einer Taube (lockere Geldpolitik) die Rede. Charttechnisch hat sich im Euro-Dollar-Chart eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation herausgebildet.

Eurokrise, Eurokrise, Eurokrise, und nochmal Eurokrise, Nullzinspolitik, Quantitative Easing, Heligeld, Brexit, Trump … all das hat Gold nicht auf die Beine geholfen. Aber jetzt soll es die Inflation richten, die wieder zurück ist, wie man hört, vor allem in den USA. Dort könnte es auch noch inflationärer werden, wenn der elected Potus, Donald Trump, erstmal die Steuern senkt, ein kreditfinanzierte Konjunkturprogramm auflegt und damit die US-Konjunktur zum Kochen bringt und den US-Verbraucher in eine wahren Konsumrausch versetzt. Dann, ja dann, könne es mit dem Gold-Preis nur noch nach oben gehen …

Ja, man muss derzeit keine schweißnass Stirn bekommen, wenn man auf eventuell vorhandenen Bank-Aktien im eigenen Depot blickt. Seit einigen Wochen machen Bank-Aktien wie die der Deutschen Bank oder der Commerzbank wieder (etwas) Freude), die Kurse steigen. Die Frage lautet nun: Ist das schon die finale Wende?

Auf meiner persönlichen ewigen Liste der verpassten Börsen-Chancen nimmt Barrick Gold einen ganz besonderen Platz ein. Dabei ist es ganz egal, ob es sich um mögliche Short- oder Long-Engagements gehandelt hätte. Als (kleiner/winziger) Trost bleibt: wenigstens kein Geld verloren [das bekannte Mantra aller Sparbuch-Inhaber]. Auf dieses Niveau hat einen die Aktie des Goldminen-Betreibers schon gebracht. Ich hoffe, anderen (Spekulanten/Anlegern) ist es besser ergangen. [Realistisch betrachtet fürchte ich das Gegenteil]. Warum überhaupt soll man sich die Aktien eines Unternehmens ins Depot legen, dessen Geschäftszweck darin besteht, Golderz aus dem Boden zu holen, das darin enthaltene Gold herauszuwaschen und anschließend einzuschmelzen?

Es scheint so, als würde sich der Euro wieder nach oben schleichen. Fast ein wenig heimlich. Nach dem Brexit-Votum der Briten ist er bis auf fast 1,09 Dollar eingebrochen. Seitdem geht es per saldo nach oben. Nun wurde sogar der kurzfristige Abwärtstrend bei 1,1240 Dollar überschritten. Das könnte ein erster Hinweis darauf sein, dass der Euro gegenüber dem Dollar weiter nach oben möchte.

Des einen Freud‘, des anderen Leid. Der DAX versuchst energisch die Brexit-Scharte wieder auszuwetzen. Dabei setzt er – natürlich – Sie ahnen es … richtig … auf Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) und Retter alles Europäischen. Er soll die Geldpolitik (noch) weiter lockern, um die Brexit-Schmerzen für Europa und die insbesondere für die Eurozone weiter zu lindern. Doch für die Finanzbranche sind die sinkenden Zinsen längst zur Belastung geworden.

Ist es nicht fantastisch, dass Geld heute aus dem Nichts entsteht?
Nein auf gar keinen Fall! Das ist die Wurzel des Übels. Genau aus diesem Grund haben wir den Dauerkrisenmodus seit 2008. Das falsch gestrickte ungedeckte Geldsystem mit der Giralgeldschöpfung führt zu Ungerechtigkeit, Krisen und wenn wir nichts machen zum endgültigen Kollaps.

Ho, ho, jetzt aber. Gold wird doch nicht? Der Gold-Preis erreicht die Marke von 1.300 Dollar. So hoch notierte Gold zuletzt im Januar 2015. Danach ging es bis auf 1.040 Dollar nach unten. Nun scheint Gold die seit Februar andauernde Seitwärtsbewegung beziehungsweise Konsolidierungsphase nach oben zu verlassen. Es könnte sich somit lohnen Gold wieder genauer anzusehen.

Im Tages-Chart hat Gold von Dezember 2015 bis Januar 2016 ein lehrbuchmäßige Wende vollzogen. Ab Februar ging es steil nach oben und es folgt eine Konsolidierung. Dabei könnte es sich um eine Flagge handeln. Meist tritt diese zur Hälfte einer Bewegung auf. Bei einem Ausbruch nach oben wären somit Kurse von um die 1.400 Dollar möglich. Auch der Langfristchart lässt Gold-Optimisten hoffen: eine erste Abwärtstrendlinie wurde nach oben durchbrochen.