Rubrik: Moskau

Prognosen sind traditionell schwierig, besonders wenn sie in die Zukunft gerichtet sind. Also, wie wird das Börsenjahr 2017? Wahrscheinlich anderes als wir es uns jetzt ausmalen. Aber es gibt ein paar wichtige Weggabelungen: Donald Trump und seine Wirtschaftspolitik sowie die politische und konjunkturelle Entwicklung in der Eurozone mitsamt der Gestaltung des Brexit. Interessant könnte auch noch die Entwicklung des Öl-Preises sein …

Die Abhängigkeit Russlands von den Öl-Einnahmen ist enorm. Knapp die Hälfte der Staatseinnahmen – bei steigenden Öl-Preisen wahrscheinlich noch mehr – stammen aus dem Öl-Geschäft. Läuft es mit dem Öl, dann geht es auch Staat und Wirtschaft besser, wenn auch nicht gut, aber die Öl-Einnahmen helfen doch zumindest die schlimmsten Probleme zuzukleistern. Potemkin mit Öl, sozusagen. Seit es mit dem Öl-Preis wieder nach oben geht – Brent hat die Marke von 50 Dollar überschritten – haben die Investoren auch wieder mehr Lust auf russische Aktien.

Eine Idee setzt sich durch
Auch die Notenbank konnte sie mit einer Leitzinserhöhung von 10,5 auf 17 Prozent nicht aufhalten. Trader haben sich entschieden den russischen Rubel, angesichts möglicher neuer Sanktionen, in den Keller zu handeln. Es herrschte blanke Panik an den Märkten. Der Rubel befand sich gegenüber Euro und Dollar zeitweise im freien Fall und erreichte neue Tiefststände.