Rubrik: Leistungsbilanz

Sie kennen das ja schon aus den vergangenen Tagen, es ist Vormittag und da bewegt sich der DAX traditionell nur sehr wenig. Er wartet, auf was wohl? Richtig. Auf die Wall Street. Von dort erhofft man sich immer wieder neue Erkenntnisse. Gefragt sind heute die Versorger E.ON und RWE nach einer Empfehlung durch die Royal Bank of Scotland. SAP hat heute Hauptversammlung. Bewegungslosigkeit auch beim Gold und beim Euro. Spannend bleibt die Entwicklung an den europäischen Bond-Märkten. Bundesanleihen werden nach wie vor gekauft, während die Anleihen der Euro-Peripherie zum Teil deutlich verloren haben. In Japan sinkt der Nikkei leicht, da die Notenbank einstweilen keine weitere Lockerung der ohnehin schon ultralockeren Geldpolitik vorgenommen hat. Leichte Erholung in Thailand. Die Militärs holen die Konfliktparteien an einen Tisch. Die Aktienbörse in Moskau bleibt charttechnisch interessant.

Der DAX kommt nicht vom Fleck. Es riecht nach Wochenende. Dabei waren die Vorgaben der Wall Street recht gut, aber man hat sich wohl gestern bei der Sitzung und vor allem bei der anschließenden Pressekonfernz der Europäischen Zentralbank (EZB) verausgabt. EZB-Präsident Mario Draghi sprach erneut eine Art „ich-werde-alles-tun-Ankündigung“ aus. Diesmal ging es um Deflation und den Euro. Tenor: Die EZB werde bei anhaltend niedriger Inflation und einem starken Euro handeln. Mit dem Euro ging es gestern zunächst nach oben, nach der Nachricht, dass die Leitzinsen unverändert bleiben, aber schon kurz darauf sackte er ab, als Draghi eine Zinssenkung für die nächste Sitzung „andeutete“. Interessant sich noch die Im- und Exporte von Deutschland im März. In die Eurozone wurden Waren im Wert von 35,2 Milliarden Euro ausgeführt. Gleichzeitig kam aus der Eurozone Waren im Wert von 36,1 Milliarden Euro. Kommt es hier tatsächlich zur – wünschenswerten – Angleichung innerhalb der Eurozone? Gegenüber März 2013 nahmen die Exporte in Drittländer (keine Eurozone oder EU) um 0,4 Prozent ab und die Importe von dort um 7,1 Prozent zu. Ist das bereits eine Folge des starken Euros? Kaum Bewegung gibt es beim Gold. Keine Ahnung (oder man will es gar nicht wissen), was passieren muss, dass sich der Preis derzeit stärker und nachhaltiger für eine Richtung entscheiden würde.