Rubrik: Kartell

Im Januar erlitt die Symrise-Aktie einen Schwächeanfall und rutschte unter die 100-Euro-Marke. Anschließend kletterte der DAX-Titel wieder in den Bereich um 110 Euro, um nun wieder bis an die 100er-Linie zurückzukommen. Jüngster Grund für die Schwäche sind Kartelluntersuchungen, die bei den Anlegern für Unsicherheit sorgen und zudem im Detail nicht einmal der Verwaltung bekannt sind, wie Vorstandschef Horst Bertram auf der Hauptversammlung im Mai erklärte. Wir klären auf.

Die Fusion von Linde mit dem US-Mitbewerber Praxair droht doch noch zu scheitern, da die US-Kartellbehörde weitere Anteilsverkäufe verlangt, deren Umfang über das bisher vorgesehene Volumen hinausgeht. Die zur Fusion eingereichte Linde-Aktie ((A2E4L7) brach konsequenterweise ein, während die „alte“ Linde-Aktie (648300) nur leicht nachgab. Spannend kann daher ein Bonus-Papier (CE8R0C) sein, welches bis Dezember eine attraktive und schnelle Rendite abwirft.

Schöne sieben Euro will Linde nach seiner Hauptversammlung am 3. Mai 2018 an seine Aktionäre je Anteilsschein ausschütten. Bezogen auf die alte Linde-Aktie (648300) entspricht das einer Dividenden-Rendite von aktuell stattlichen 4,0 Prozent. Bezogen auf die (neue) Linde-Aktie zum Umtausch (A2E4L7) sind es immerhin noch 3,8 Prozent. Wie es dazu kommt und warum die Linde-Aktie dennoch fällt, erfahren Sie hier. Spannend könnte auch ein Discount-Zertifikat auf Linde (zum Umtausch) sein. Beispiel: CE2H1G.

Die Gesco-Aktie hat eine erstaunliche Aufwärtsbewegung hingelegt. Das Papier verbesserte sich von rund 23 auf 36 Euro. Zurückzuführen ist das vor allem auf einen Strategieschwenk zum Geschäftsjahr 2016/17. Die Portfolio-Strategie 2022 soll neuen Schwung und damit auch bessere Renditen bringen. Doch jetzt gab es für das Unternehmen einen herben Rückschlag. Wie es weitergehen könnte.

Es war mal wieder ein eher maues Jahr für die Aktionäre der Deutschen Telekom – bislang zumindest. Während der DAX ein neues Allzeithoch erreicht, sucht die T-Aktie nach wie vor nach einem guten Anschluss. Dabei schwang immer viel Hoffnung mit, auf mehr Gewinn, auf die Kurswende, auf Nachholbedarf an der Börse und irgendwie war auch immer von T-Mobile US die Rede. Jetzt sieht es tatsächlich so aus, als könnte es zum Zusammenschluss mit der Nummer vier der Branche, Sprint, kommen, wenn nicht die US-Kartellbehörden … Wer mit Sicherheitspuffer investieren möchte, könnte zum attraktiven Bonus-Zertifikat DM4FW4 der Deutschen Bank greifen.

Charttechnisch tut sich gerade mal wieder etwas bei der K+S-Aktie: Im Tageschart wurde nun der seit Jahresanfang bestehende Abwärtstrend überwunden oder besser gesagt, angekratzt (siehe Tageschart unten). Im Wochenchart sieht die Vielleicht-Wende noch deutlicher aus. Dort wurde der rund zwei Jahren intakte Abwärtstrend schon recht deutlich, mit kleinem Pullback, überschritten. Der Grund sind Gerüchte und die Hoffnung auf steigende Kali-Preise.

Bei Continental geht es kräftig bergab. Knapp vier Prozent verliert das Papier des Automobilzulieferers bislang [Handelsauftakt 18. Oktober 2016]. Der Grund: Das Management kassierte die Prognose. Am gestrigen Abend hatte Conti nach Börsenschluss mitgeteilt, dass das operative Ergebnis im Gesamtjahr rund 480 Millionen Euro schwächer ausfallen wird als bislang erwartet. Gleich mehrere Fakten nennt Conti als Gründe für diese Entwicklung …

Es hätte so süss werden können … Südzucker ist auch auf meine ewige Liste der verpassten Börsen-Chancen gerutscht. *Schnief* Ich kann mich noch erinnern, wie ich bei 10/12 Euro überlegte, ob ich mir nicht doch ein paar Stücke des Mannheimer Zuckerkonzerns ins Portfolio lege. Da war das gerade (mal wieder) mit der Rohstoffkrise, den Preisabsprachen und möglichen Strafen … Anfang dieses Jahres ist der Kurs nochmals wegen des Zucker-Kartells und damit verbundener Schadensersatzforderungen im dreistelliger Millionenhöhe eingebrochen, immerhin bis auf 12,50 Euro. Nun schieb sich die Aktie gerade an die Marke von 25 Euro! Als Börsianer gerät man angesichts einer solchen Kurs-Entwicklung leicht in den Bereich der Unterzuckerung mit leichten Zuckungen …

Die Südzucker-Aktie gehörte in den vergangenen Monaten zu den Gewinnern am deutschen Aktienmarkt. Binnen Jahresfrist ging es stolze 80 Prozent nach oben. Nun scheint die Aufwärtsbewegung aber ins Stoppen geraten zu sein. Zumindest markierte der Titel in den vergangenen Wochen kein neues Zwischenhoch mehr. Dazu beigetragen haben die Analysten von Goldman Sachs, die die Zeiten überdurchschnittlicher Kurssteigerungen als „vorbei“ bezeichneten. Ein Argument der Experten ist tatsächlich nicht völlig von der Hand zu weisen. Denn der Aufstieg der Zuckerpreise, der maßgeblich für die Aktien-Erholung verantwortlich war, dürfte langsam zu Ende gehen.

Es ist die ewige Frage, die sich Aktionäre bei einer Übernahme stellen: Ist der Preis hoch genug, der geboten wird? Nun hat der Kalihersteller Potash Corporation of Saskatchewan ein Kaufangebot für K+S vorgelegt. Angeblich sind die Kanadier bereit 40 Euro je Aktie zu bezahlen. Ist das zu viel oder zu wenig? Was sagt der Blick auf den Aktienkurs? Gestern schloss die K+S-Aktie bei 29 Euro. Nun notiert sich bei 38 Euro, was einen Aufschlag von gut 30 Prozent darstellt – eigentlich ordentlich.

Was war nicht alles los. Kali-Kartell. Kali-Krise. Die Aktien von K+S hat bewegte Zeiten hinter sich. Einst Börsen-Liebling, dann der Absturz und schließlich der tiefe Sturz. In der Kali-Branche hat man es sich viele Jahre bequem eingerichtet. Keiner tat dem anderen wirklich weh und so blieben die Preise stabil oder sie stiegen. Plötzlich aber platzte das Kali-Kartell in Russland. An Absprachen wollte man sich nicht mehr halten. Die Preise gerieten ins Rutschen. Es war eine neue Kali-Welt mit der K+S erst einmal zurechtkommen musste.

Führer einmal da sah die schöne weiße Kali-Welt so aus: Es gab nur wenige Unternehmen in der Branche und diese verstanden sich gut, so gut, dass man auch über die Preise sprach, die man von den Kunden verlangen könnte. Ein schönes weißes Kali-Kartell. Doch diese Zeiten sind seit 2013 vorbei. Da kündigten die Russen beziehungsweise die Weißrussen das Kartell auf. Die Preise fielen in den Keller und die Aktie von K+S gleich mit. Die niedrigen Kalipreise waren für K+S plötzlich existenzbedrohend, da K+S zu höheren Preisen förderte als Uralkali oder Belaruskali.