Rubrik: Kapital

Der Ball ist rund und das Spiel dauert 90 Minuten, lautet eine Fußballweisheit von Trainer-Legende Sepp Herberger. An der Börse ist da in der Regel mehr Ausdauer gefragt, um Erfolg zu haben, so denkt die Beteiligungsgesellschaft One Touch Football (OTF) in Zeiträumen von vier bis sechs Jahren. One Touch Football will mit Beiteiligungen an Fußball-Vereinen der zweiten und dritten Liga in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Benelux und Skandinavien Erfolg haben. Könnte das auch ein lohnendes Geschäft für Aktien-Anleger werden?

Der Bau- und Maschinenbaukonzern Bauer präsentierte für das Jahr 2020 durchwachsene Daten. Die Schrobenhausener haben deutlicher Abschläge bei der Gesamtleistung im Zuge von Covid-19 hinnehmen müssen. Sie ging um 8,8 Prozent auf 1,45 Milliarden Euro zurück. Erfreulich ist aber, dass das operative Ergebnis (Ebit) gleichzeitig um 64,8 Prozent auf 55,5 Millionen Euro stieg. Da es von einer sehr niedrigen Basis kommt und zudem eine größere Kapitalerhöhung ansteht, ist es weiter fraglich, ob die Aktie schon die Trendwende geschafft hat.

Die Shop Apotheke-Aktie korrigiert, nachdem der Konzern Zahlen für das Geschäftsjahr 2020 vorlegte. Sie waren zweifelsfrei gut und lagen sogar über den zwischenzeitlich erhöhten Prognosen. Der MDAX-Konzern hatte im Zuge des Online-Bestell-Booms ein Umsatzplus von 38,1 Prozent auf 968 Millionen Euro erreicht. Allerdings war das Konzernergebnis mit einem Verlust von -16,8 Millionen Euro weiter negativ, nach einem Minus von -36,3 Millionen Euro in 2019. Und auch der Ausblick dämpfte die Euphorie.

Nach Russland fließt wieder … richtig … Geld. Seit Jahresanfang soll es knapp eine drei Viertel Milliarden Dollar gewesen sein. Das ist der positive Saldo seit 2012. Gut, die Investitionen kommen noch längst nicht an den Rekord von 2010 mit mehr als drei Milliarden Dollar heran, aber immerhin. Die Stimmung an der Moskauer Börse hat gedreht. Das hängt vor allem mit dem steigenden Öl-Preis zusammen, wovon Russland kräftig profitiert, da rund der halbe Staatshaushalt aus Öl-Einnahmen bestritten wird. Zudem könnte die politische Eiszeit zwischen Washington und Russland zu Ende gehen …

Sparbuch, Bausparvertrag und Kapital-Lebensversicherung – sie waren einst die Dreifaltigkeit des deutschen Sparers. Ob große oder kleine Dinge oder der Lebensabend, mit ihnen konnten Träume verwirklicht werden. Doch spätestens seit es keine Zinsen mehr gibt ist der Vorsorge- und Anspar-Traum geplatzt. Sparer müssen kreativer werden, wenn sie aus Geld etwas mehr Geld machen wollen. Aber Geld ist eigentlich nichts mehr wert, zumindest auf den Kapitalmärkten nicht.

Die russische Wirtschaft, die ohnehin schon in eine Rezession gerutscht ist, dürfte sich nun am Abgrund bewegen. Um den Kapitalabfluss und den Rubel-Verfall zu stoppen hat die russische Notenbank in einer Verzweiflungstat den Leitzins in der Nacht von 10,5 auf 17 Prozent angehoben. Die Maßnahme verpuffte recht schnell. Es ist ein Kantersieg für die Trader und Hedgefonds, die gegen den Rubel wetten und gewettet haben. Die russische Notenbank scheint inzwischen machtlos dem Rubel-Absturz gegenüber zu stehen. Man kennt das von anderen Währungskrise. Zuletzt in Asien und auch in Russland 1998.

In den USA ist er Star. Thomas Piketty. Sein 696-Seiten-Wälzer „Capital in the 21st Century“ sorgt für Furore. Piketty geht…

Er scheint den Nerv der Zeit getroffen zu haben. Thomas Piketty, französischer Ökonom und Autor des 796-Seiten-Werks „Le capital au XXle siècle“ – „Das Kapital im 21. Jahrhundert“. Bislang ist das Buch in französischer und englischer Sprache erschienen. Im kommenden Frühjahr soll es auch auf Deutsch herauskommen. In der Amazon-Bestseller-Liste befindet es sich seit Wochen ganz oben. Es wurde in den USA auch schon als „Wirtschaftsbuch des Jahres, wenn nicht Jahrzehnts“ bezeichnet.