Rubrik: Jackson Hole

Zugegeben sie zählen zu den eher, um es so auszudrücken, kuriosen und ganz sicher zu den risikoreichen Spekulationsinstrumenten an der Börse. Hier werden sogenannte Discount-Call-Optionsscheine getestet. Mit dem Namen ist schon viel verraten: Es geht um Optionsscheine (risikoreich bis hin zum Totalverlust), um eine tendenziell optimistische Grundeinstellung (Call) und um einen Risikopuffer (Discount). Für die, die sich trauen, stellen diese Optionsscheine eine spannende Spekulationsvariante dar.

Börsianer merken es an allen Ecken und Ende: es ist Sommerzeit am Aktienmarkt. Das ist auch gut so. Die Altvorderen sagen früher: Die Börse müsse atmen. Sie meinten damit, dass die Kurse nicht nur steigen können. Das taten sie auch, grob von Februar 2016 bis Juni dieses Jahres. Dann verpuffte die Weiße-Haus-Trump-Hausse und der Bonus mutierte zum Malus. Fundamental ist der DAX weder teuer noch günstig und charttechnisch ist er angeschlagen. Jetzt Rendite-Chance mit Inline-Optionsschein nutzen?

Jackson Hole wird zum Loch für den Euro. Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, deutet im amerikanischen Wyoming eine weitere geldpolitische Lockerung für den Herbst an. Was noch bleibt auf der Liste der zu tuenden Dinge: Quantitative Easing (QE), also der Aufkauf von Staatsanleihen mit frischem Geld. Den DAX freut das und der Euro geht in die Knie, was ja auch gewollt ist, denn ein schwacher Euro ist eine Art Konjunkturprogramm für die Eurozone – und es wird zudem Inflation importiert. Die EZB signalisiert den Märkten klar, dass sie die Konjunktur in der Eurozone wieder in Schwung bekommen will und die Mittel dafür bislang noch nicht ausgeschöpft hat. Hilfe für die Wirtschaft ist auch drängend, da die Wirtschaft in Deutschland zusehends an Fahrt verliert, wie jetzt wieder der jüngst ifo-Geschäftsklimaindex gezeigt hat. Der Bund Future steigt weiter: An den Anleihemärkte geht man weiter von einer schwachen Wirtschaftsentwicklung aus. Die angedeutete Lockerung durch die EZB verunsichert dort nicht. Inflationsgefahren werden derzeit keine gesehen, sonst würde der Bund Future wohl kaum steigen. Teuerung sehen auch die Gold-Händler nicht. Der Preis des gelben Metalls stagniert weiter.

Die Tage stehen ganz im Zeichen von Jackson Hole. In diesem Urlaubsort im amerikansichen Wyoming treffen sich die führenden Notenbanker dieser Welt und tauschen sich über die Feinheiten der Geldpolitik und darüber aus, wie üppig die Liquiditätsversorgung sein sollte. Verschwörungstheoretiker aufgemerkt! Vielleicht wird auch ein neues Weltfinanzsystem entworfen, was aber eher unwahrscheinlich ist, man wird es zunächst einmal noch mit dem versuchen, was wir haben. An den Märkten regt sich deswegen nur wenig – bis die wichtigen Reden in Jackson Hole beginnen. Fed-Chefin Janet Yellen hält die Eröffnungsrede (16.00 MEZ) und EZB-Präsident Mario Draghi wird anschließend zum Mittagessen sprechen.

Spannend ist die jüngste Abwärtsbewegung beim Euro. Nach den mäßig bis schlechten Konjunkturdaten aus der Eurozone – selbst Deutschland ist ins Minus gerutscht – geht der Markt wohl von einer weiteren Lockerung der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) aus. Auf der Agenda stünden dann wohl Anleihekäufe mit frisch gedrucktem Geld. Fachterminus: Quantitative Easing (QE). Gleichzeitig verringert die amerikanische Notenbank (Fed) ihre monatlichen Anleihekäufe und will sie bis zum Oktober bei Null haben, weil dort die Konjunktur ordentlich läuft, so die Einschätzung von Fed-Chefin Janet Yellen. Doch wer weiß, vielleicht läuft ja die US-Wirtschaft im Herbst/Winter doch nicht so gut, sodass man ein Grundrauschen bei den Anleihekäufen beibehält. Wie auch immer, das Gesamtszenario reicht aus, um den Euro nach unten zu drücken. Ab Donnerstag bis Samstag treffen sich die Notenbanker der Welt in Jackson Hole in den USA. Dann können sie über all diese Fragen ausführlich diskutieren.
Der DAX gibt heute etwas nach, was aber keine wirkliche Überraschung ist, das Heute vielleicht schon, aber das Nachgeben an sich nicht. Die Korrektur/Konsolidierung ist noch nicht ausgestanden sein. V-förmige Erholungen ohne erneute Rückschläge sind doch eher selten an der Börse und würden nicht dem menschlichen Gemüt entsprechen, das doch von Zyklen aus Mut und Furcht geprägt ist.
Chapeau Mr. Icahn! Die Apple-Aktie schließt erstmals über 100 Dollar. Wie sagten Sie vor einem Jahr: „extremely undervalued“ und „no-brainer“.
Nach 38 Jahren verlässt Steve Ballmer Microsoft entgültig. Good luck! Der Aktie scheint der Abschied gut zu tun, aber mag auch Zufall sein. Aber ist das Universum nicht zu faul für Zufälle?

Der DAX ist weiter in der Sommerfrische und setzt seine Erholungstour fort. Nach einer Trendwende sieht das aber noch nicht aus. Eher so etwas Technisches. Was vor allem belastet ist die weitere wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone. Rutscht diese, samt Deutschland, wieder in eine Rezession? Welches Rezept gibt es gegen die hartnäckige Wachstumsschwäche? Bleibt es bei einer Art Dauer-Stagnation-Rezession? Es deutet sich ein Quantitative Easing (QE), also den Kauf von Staatsanleihen mit frischem Geld, durch die Europäische Notenbank (EZB) an. Zumindest war das ein wichtiger Grund für den Aufschwung in den USA derzeit. Es dürfte ein Thema auf der Notenbanker-Konferenz in amerikanischen Jackson Hole ab Donnerstag sein. Lockert die EZB ihre Geldpolitik sollte das dem Euro Stoxx 50, der seit 2011 deutlich schlechter läuft als der Dow Jones, helfen – und sicher auch dem DAX, zumal die Federal Reserve (Fed) ihre sehr expansive Geldpolitik womöglich beenden will, wobei hier sicher das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.