Rubrik: Irak

Technische Gegenreaktion beim DAX auf die vorangeganenen Verluste. Der Markt war kurzfristig überverkauft. Eine Trendwende muss dies allerdings nicht sein. Der Grund für den heutigen Optimismus ist vor allem der Anstieg des Dow Jones zum Wochenschluss. Für Entspannung sorgt auch die Situation in der Ukraine. Russland hat ein Manöver an der Grenze planmäßig beendet. Generell überwiegt eine abwartende Haltung. Aber ob das schon die Wall of Worry ist, an denen der Markt nach oben klettern kann, bleibt abzuwarten. Gefragt bleiben nach wie vor Bundesanleihen. Die Umlaufrendite erreichte am Freitag einen rekordniedrigen Stand von 0,86 Prozent.

Was soll man lange herumreden: Mit den Kursen im DAX geht es abwärts. Steil. Schnell. Sind die Dämme erst einmal gebrochen, wird verkauft, allein, weil verkauft wird. So ist das an der Börse. Unterstützungslinien zählen da nur noch wenig. Sie werden gebrochen und dann die nächst angepeilt. Der Markt sei überverkauft. Egal. Auch das ist ohne größere Bedeutung in solchen Phasen. Ohnehin hält sich der Markt noch recht gut, was ein Indiz dafür sein könnte, dass der finale Ausverkauf noch nicht stattgefunden hat.
Allianz steigert das Konzernergebnis um 10,5 Prozent. Die Börse ist zufrieden und die Allianz-Aktie legt zu.
Die Autobauer leiden dagegen unter der Furcht vor einer konjunkturellen Abschwächung. In China wollen die Behörden anscheinend die Preise für ausländische Automobile drücken.
Gold kommt nach wie vor nicht so recht vom Fleck, was man so und so sehen kann. Positiv, weil all die Krisen noch als lösbar angesehen werden und deshalb noch kein Run auf Gold stattgefunden hat. Negativ, weil dies noch ausstehen könnte.

Der DAX erreicht ein neues Allzeithoch, kann dieses aber nicht halten. Aber immerhin, es sieht danach aus, als wolle der deutsche Aktienmarkt weiter nach oben. Besonders aussichtsreicht wirkt die Situation bei den Versorgern E.ON und RWE (hierzu auch eine Video-Chartanalyse auf Plusvisionen.de). Grandios sind die Anstiege bei Gold und Silber. Lange Kräfte gesammelt und nun nach oben. Ausgelöst durch die Unruhen im Irak und die lockere Haltung der amerikansichen Notenbank (Fed). Sie nach ihre Sitzung in dieser Woche angedeutet, dass sie sich mit einer Leitzinserhöhung wohl doch länger Zeit lassen möchte, obgleich die Inflationserwartungen leicht nach oben tendieren. So etwas lesen Gold-Optimisten und Papiergeldskeptiker natürlich sehr gerne. Vielleicht war der Gold- und Silberpreis aber auch noch überverkauft – zuletzt war kaum noch etwas positives zu den beiden Edelmetallen zu höhren. Mittelfristig sollte man noch vorsichtig sein, ob dies wirklich eine Wende nach oben ist. Zweifel bleiben, doch womöglich treibt genau das den Kurs weiter. Die Einschätzung der Fed zur amerikanischen Geldpolitik hat auch dem Euro wieder etwas Mut gemacht. Er schiebt sich an die Marke von 1,36 Dollar heran. Die beiden Ölsorten Brent und WTI mit grundsätzlicher Tendenz nach oben.

Es ist Freitag. Freitag, der 13. Der DAX fällt unter die Marke von 9.900 Punkten. Sorge bereitet den Börsianern der Ölpreis und die Konflikte im Irak, die den Ölpreis befeuern. Die radikal-islamischen Isis-Kämpfer erobern weitere Städte. Wie sagte einst George Walker Bush jr auf dem Flugzeugträger.: Mission Accomplished. Gold und Silber profitieren nach wie vor von ihrer überverkauften Situation und sicher auch vom den Kämpfen im Irak. Der Nikkei legt auch an einem Tag wie heute zu. Ein Zeichen der Stärke. Freundlich auch die Tendenz beim Euro. Eigentlich erstaunlich, denn bei Spannungen in der Welt wird eher zum Dollar gegriffen. Aber der Euro schien nach den Kursverlusten auch überverkauft zu sein.