Rubrik: Investmentbanking

Ein optimistischer Ausblick und wieder steigende Gewinne im laufenden Jahr beflügeln die Aktie des Technologiekonzerns GFT Technologies, der im Vorjahr mehrfach seine Ziele kassieren musste. Dies ist ein guter Grund für einen genauen Blick auf die Aktie (580060), die vor allem charttechnisch gefällt. Die Alternative zum Direktinvestment ist aber ein Discount-Zertifikat (DD20Q9), welches eine attraktive Seitwärtsrendite abwirft, wenn die Aktie nicht erneut einbricht.

Es gibt derzeit sicherlich risikoärmere Investments als die Aktie der Deutschen Bank. Das Bankhaus leidet unter einer Vielzahl von Skandalen und anhängigen Gerichtsverfahren. Ein großes Problem scheinen dabei die Vorgänge um Geldwäsche in Russland zu sein. Hinzu kommen die eigentlichen Herausforderungen für die Führung des Hauses. Die Dividende ist bereits in diesem Jahr ausgefallen, ob sie im kommenden Jahr gezahlt wird, ist doch sehr fraglich. Der Kurs der Aktie dümpelt bestenfalls vor sich hin – immerhin kein weiterer Absturz.

Ich glaube, ich gründe einen Cryan-Fan-Club. Aus Aktionärssicht bin ich begeistert, was der nicht neue Chef der Deutschen Bank so alles anspricht und anstößt. Nun hat er darüber philosophiert, dass Banker wohl noch immer zu viel verdienen/bekommen, die Bezahlung sei zu hoch. Er könne sich gar nicht vorstellen, dass ein Bonus eine Motivation sei, besser und/oder mehr zu arbeiten. Es sind die richtigen Gedanken nach all den Jahren der Hybris und der Krisen in der Bankenbranche.

Es ist wie bei einer sensationellen Party, von der noch Jahre später gesprochen wird, aber immer wieder auch unliebsame Reste auftauchen – und es sogar plötzlich an der Tür klingelt. Spätestens dann weiß man, es war verdammt gut, aber nun wird es teuer. „Herausfordernder“ als gedacht haben sich die Altlasten bei der Deutschen Bank erwiesen, gestand nun Deutsche Bank Co-Vorstandschef Anshu Jain ein. Ständig neue Skandale machen immer höhere Rückstellungen notwendig. Die Liste mutmaßlicher Tricksereien aus den wilden Zeiten des Investmentbankings ist nach wie vor zu lang: Zinsmanipulationen (Libor), Schiebereien am Goldmarkt, Preisverzerrungen an den Devisenmärkten undurchsichtige Geschäfte am US-Immobilienmarkt, Dark Pools …

Die Rechtsstreitigkeiten haben die Bank im dritten Quartal allein 894 Millionen Euro gekostet. Das ist zwar 270 Millionen Euro weniger als im Vorjahresquartal, aber doch sehr beachtlich. Für das Investmentbanking hat die Bank nun eine Summe von 3.285 Millionen Euro zurückgestellt. Das drückt auf das Ergebnis.

Gottes Werkzeug, Goldman-Sachs-Chef Lloyd Blankfein, will eine Privatbank gründen. Ist das ein Anzeichen dafür, dass es mit dem Investmentbanking nicht…