Rubrik: Griechenland

Oho! Der DAX zieht wieder nach oben weg. Alles nur eine Bären-Falle gewesen? Oder davor eine Bullen-Falle? Auf jeden Fall, der DAX zeigt nach dem gestrigen Tag Rückgrat und macht mehr als 2 Prozent gut. Das kann sich sehen lassen, zumal die Märkte in den USA morgen wegen Thanksgiving geschlossen bleiben. Die Grundstimmung bleibt positiv am deutschen Aktienmarkt. Offenbar lässt man sich weder durch Terror noch durch den Abschuss eines russischen Kampfjets durch die Türkei kirre machen.

Sehr kräftig aufwärts geht es mit der Aktie Deutschen Telekom. Wie zu hören, hat Goldman Sachs den Titel von „neutral“ auf „kaufen“ hochgestuft und die T-Aktie außerdem au die sogenannte Conviction Buy List gesetzt. Die Liste ist durchaus umstritten, da schon häufiger Aktien, die auf die Liste aufgenommen wurden kurz danach spürbar zurückgefallen sind. Das hat der List ein wenig den Ruf eingebracht, dass sie ein Instrument von Goldman Sachs ist, um ihre Ladenhüter aus dem Depot zu bekommen.

Der DAX strebt wieder ein Stückchen nach oben. Der Aufwärtsdrang bleibt somit vorhanden. Charttechnisch bewegt sich der DAX allerdings nach wie vor unter der flachen Abwärtstrendlinie. Sie wäre erst bei rund 11.650 Punkten überschritten. Der DAX bewegt sich in eine Dreieck hinein. Ausbruch nach oben oder unten? Gefühlt eher nach oben, aber man wird sehen.

Es tut sich wenig im DAX. Aber man soll nicht unzufrieden sein. Er hält sich wacker, was auch schon was ist, angesichts der dürftigen Nachrichtenlage. In Griechenland fallen die Kurse weiter. In China gibt es den Versuch einer Erholung. Gold wird nun auch von Sal. Oppenheim zum Verkauf empfohlen. Was sagt uns das? Wenn alle verkauft haben, kann es nur noch nach oben gehen.

Allerdings, unser DAX, er legt rund ein Prozent zu. Chapeau! Man hat doch deutlich den Eindruck, dass der Markt nach oben möchte. Zumindest lässt er sich derzeit weder durch China noch durch Griechenland nach unten ziehen. Schön so!

Charttechnisch sieht es im DAX nach wie vor so aus, als würde er zumindest die noch offene Kurslücke bei 11.040 Punkten schließen wollen. Dabei sollte er allerdings nicht deutlich unter 11.000 Punkte fallen. Eine neue Kurslücke hat es heute bei der Abwärtsbewegung gerissen. Der DAX ist nun auch wieder in den alten Abwärtstrend eingetaucht. Nach Sommer-Rallye sieht das nicht aus.

Charttechnisch finden sich im Monatschart erst bei rund 700 Dollar wieder eine kräftigere Unterstützungszone, gebildet aus dem Hoch von 2006 und dem Tief von 2008, wenn das derzeitige Niveau nachhaltig unterschritten wird (siehe Chart). Technisch ist noch nicht alles verloren (bei 1.020 Dollar verläuft noch eine schwächere Haltelinie), aber Gold blickt schon den Abgrund.

Den deutschen Finanzminster Wolfang Schäuble hat sicherlich nicht gefreut, als der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, heute über die Notwendigkeit eines Schuldenschnitts (oder es heißt dann Umschuldung) für Griechenland sprach. Obwohl, auch Wolfgang Schäuble weiß, dass daran kein Weg vorbei führt. Aber Schäuble ist auch Polit-Profi genug, den richtigen Zeitpunkt dafür zu finden.

Heute war Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt. EZB-Präsident. Mario Draghi, hat natürlich auch über Griechenland gesprochen. Die Hilfskredite (ELA) für die griechischen Banken wurden um 900 Millionen Euro erhöht. Die EZB sei nicht dafür zuständig zu entscheiden, welches Land in die Eurozone gehöre oder nicht. Deshalb habe man auch sehr umfänglich ELA-Kredite gewährt, heißt es von Draghi. Der Vorwurf einer Liquiditätsverknappung sei angesichts von 90 Milliarden Euro ELA-Kredite doch sehr abenteuerlich. Aber ELA-Kredite dürften auch nicht an Pleite-Banken vergeben werden, so sei eben mal die Satzung.

Nach 17 Stunden Verhandlung. EU-Ratspräsident Donald Tusk: AGreekment! Jetzt steht der Gang durch die Parlamente an. Premier Alexis Tsipras muss…

Charttechnisch klettert der DAX heute über den kurzfristigen Abwärtstrend und reißt erneut eine Kurslücke (Gap). Schon am Freitag war er mit einer derartigen Dynamik angestiegen, dass eine kleine Spalte zwischen Donnerstags- und Freitagskerze zurückblieb. Das ist einerseits positiv und andererseits negativ. Positiv, weil es zeigt, dass der Markt schnell nach oben möchte und negativ, da der DAX dazu neigt, Kurslücken über kurz oder lang zu schließen, also er nochmals auf das Ausbruchsniveau zurückfällt.