Rubrik: Gewinne

Die Lufthansa-Aktie (823212) leidet unter dem schwachen Marktumfeld (nach der US-Zinserhöhung) und unter einer Herabstufung durch eine Analysten eines Investmenthauses. Wir bleiben für den Titel aber positiv gestimmt, vor allem dank der guten Koinjunkturentwicklung. Allerdings bieten auch Bonus-Zertifikate attraktive Maximalrenditen, wenn die Lufthansa-Aktie nicht massiv bis zum Weihnachtsfest den Surzflug hinlegt. Unsere Favorten kommen von der BNP Paribas (PR9GG8) und der Commerzbank (CV1XVQ).

Nach der längsten Wachstumsperiode seit drei Dekaden und Unternehmensrekordgewinnen ist Japan mit einem Volumen von 3,6 Billionen Euro zum größten Konsumentenmarkt in Asien herangewachsen. Da kommt das weitreichenden Handelsabkommen mit der EU gerade recht. Auch die Börse floriert seit dem Amtsantritt Shinzo Abes 2012. Wird sich der wirtschaftliche Aufschwung und die Hausse fortsetzen?

Die SAP-Aktie gehörte zuletzt zu den volatilen Aktien im DAX. Schuld daran ist die Abhängigkeit vom Dollar. Eine schwache US-Währung drückt auf die Gewinne, da viele Kunden aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten stammen. Am heutigen Dienstag, ein Tag mit einem schwächeren Euro-Kurs, kommt es aber zu einer Gegenbewegung. Trotzdem bleibt ein Aktienengagement (716460) risikoreich, weshalb ein Bonus-Zertifikat (PR9GW9) wohl die bessere Wahl ist.

Ein Umsatzplus von rund zehn Prozent auf 5,78 Milliarden Euro im zweiten Quartal – das ist wahrlich eine starke Leistung für ein solch großes Unternehmen wie SAP. Europas größter Softwarehersteller traut sich daher nun im Gesamtjahr etwas mehr, nämlich ein Wachstum des Produktumsatzes von 6,5 bis 8,5 Prozent (nach 6,0 bis 8,0 Prozent). Das überraschend große Plus entstand dabei im Q2 sowohl aus der Cloud-Software, die zur Miete angeboten wird und aus dem klassischen Lizenzgeschäft. Schade nur, dass das bereinigte Betriebsergebnis nur um vier Prozent auf 1,57 Milliarden Euro anzog und damit nicht mit dem Umsatzwachstum schritthalten konnte. Was das für die Aktie bedeutet und ein Investment für Eilige.

Fundamental ist die Aktie von ThyssenKrupp nach dem kräftigen Anstieg der vergangenen Monate nicht mehr günstig bewertet. Doch steigende Stahlpreise und eine mögliche Fusion des Europa-Geschäfts mit Tata Steel inspirieren anscheinend zu mehr. Im mittelfristigen Bereich hat sich charttechnisch die Situation sogar noch weiter aufgehellt.

Das tut schon weh: Am vergangenen Donnerstag notierte die ProSiebenSat1-Aktie noch über 41 Euro, am heutigen Montag ist das Papier in Stuttgart nur noch 37,15 Euro wert. Wie kann ein DAX-Wert in zwei Handelstagen so stark an Wert verlieren? Die Lösung ist simpel: Zunächst war am vergangenen Freitag Hauptversammlung. Dort konnte das Management des Online-Unternehmens mit angeschlossenen TV-Abteilung die Anleger nicht vollständig überzeugen. Ist nun ein Bonus-Zertifikat die passende Alternative?

Wenn die Börsen gut laufen, dann freuen sich in der Regel auch Direktbanken und Online-Broker. Denn noch immer bewegen die Anleger mehr Geld, wenn eine Hausse am Laufen ist. Und das DAX-Rekordhoch ist dabei wohl das deutlichste Zeichen, dass wir uns in einer solchen Phase am Aktienmarkt befinden. Abzulesen ist dieses Anleger-Phänomen an den jüngsten Quartalszahlen der Comdirect. Das Ergebnis vor Steuern stieg um rund 16 Prozent auf 27,4 Millionen Euro. Die Aktie kann nicht so recht davon profitieren, was vielleicht an einer schon recht üppigen Bewertung liegen mag.

Sollte man seine Aktien lieben oder muss man vielleicht sogar? Anders gefragt: Darf eine Aktie, die man sich ins Depot legt, einem gänzlich unsympathisch sein? Börsenlegende Warren Buffett riet mal, dass man eine Aktie verstehen sollte – oder besser gesagt, das Unternehmen, das dahintersteht, bevor man investiert. Aber ist Verstehen nicht auch schon eine Art Liebe? Man zeigt Verständnis, man hat verstanden, entwickelt womöglich Zuneigung oder zumindest Gefallen an dem Geschäftsmodell der Aktiengesellschaft, da ist es oft nicht weit bis zum nächsten Schritt.

Kaufen kann jeder an der Börse. Die Kunst ist das Verkaufen. Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Ausstieg gekommen? „Kaufen kann jeder“, werden Sie nun vielleicht kopfschüttelnd murmeln. Ja. Man kann eigentlich zu fast jedem Zeitpunkt an der Börse einsteigen. Dabei ist auch nicht so entscheidend, welchen Wert man kauft, so lange es sich um ein seriöses Investment mit einer gewissen Marktbreite handelt. Die wenigsten finden ohnehin den passenden Zeitpunkt, nicht den Superperformer und schon gar nicht über lange Zeiträume hinweg.

Der deutsche Leitindex DAX schobt sich an die Marke von 11.000 Punkten heran. Das bedeutete: Trendbestätigung. Optimisten würden sind nun vielleicht sogar zu der Aussage hinreißen lassen, dass der DAX nun ein mittelfristiges/langfristiges Potenzial bis 12.000 Punkte habe. Allerding ist der DAX zuvor schon gut 1.000 Punkte angestiegen ist, ohne nennenswerte Pause, mal abgesehen von einem kleine Stopp. Eine Konsolidierung wäre gut, um eine Überhitzung des Markts zu vermeiden – und nun könnte sie auch da sein.

Doch die Hausse nährt immer auch die Hausse, heißt es an der Börse. Oder anders ausgedrückt: Steigende Kurse sind das beste Argument für weiter steigende Kurse. Steigende Kurse sind meist unwiderstehlich für Aktien-Käufer. Klingt seltsam, ist aber so.

Heute lese ich bei Paula Lambert, Sexkolumnistin in der GQ, dass Analverkehr bald genauso normal/selbstverständlich sein wird, wie der Gang in die Bauch-Beine-Po-Gruppe im Fitnessclub oder generell Sex. Das lässt mich auch für die Aktie hoffen, denn die Aktie ist für die Deutschen so etwas wie der Analverkehr unter den Investments: sehr schlüpfrig/schmuddelig, ein wenig unappetitlich, auch etwas Porno, risikoreich, aber doch irgendwie (sehr) anziehend (zumindest für den männlichen Teil der Bevölkerung, was ja auch für Aktien gelten dürfte).

Dafür liebe ich die Börse. Sie ist so unglaublich flexibel. Heute so, morgen wieder anders, ganz ungehemmt. Da ist der Öl-Preis. Eigentlich gilt die Grundregel: Ein fallender Öl-Preis ist gut für die Weltwirtschaft und eine steigender Öl-Preis schlecht. Die Argumentation dabei ist schlüssig. Wenn die Industrie für Energie oder Rohstoffe viel aufwenden muss, bleibt weniger Gewinn oder wenn höheren Preise für Endprodukte durchsetzbar sind, bleibt dem Verbraucher weniger zum Konsumieren. Beides ist schlecht für die Konjunktur.