Rubrik: Gericht

Das Jahr 2018 brachte die wohl teuerste Fehlentscheidung eines deutschen DAX-Managers. Denn noch immer belastet den Bayer-Konzern die 60-Millarden-Euro-Übernahme des US-Konzerns Monsanto, die der damalige Vorstandschef Werner Baumann durchzog und trotzdem das Unternehmen bis ins Vorjahr führen durfte. Wir nennen Fakten.

Bei Bayer gibt es im er wieder gute Nachrichten aus dem operativen Geschäft. So auch zum Wochenauftakt: Der Chemie- und Pharmakonzern meldete die US-Zulassung für sein Medikament Finerenon, dass gute Erfolge bei chronischen Nierenerkrankungen und der Typ-2-Diabetes zeigt. Trotzdem kann sich die Bayer-Aktie (BAY001) nicht vom Jahrestief im Bereich um 50 Euro lösen. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand: Die Zulassung war erwartet worden. Zudem belasten den Kurs weiter die ungelösten US-Rechtsstreitigkeiten.

Schlechte Nachrichten für Bayer aus den USA. Es gibt Verzögerungen beim geplanten Glyphosat-Vergleich. Eine US-Richter will quasi sicherstellen, dass Menschen, die den glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup nutzen, auch entschädigt werden. Er äußerte sich zudem skeptisch zum vorgesehenen medizinischen Überwachungsprogramm. Somit schaut es so aus, dass Bayer den milliardenschweren Vergleich erneut nachbessern muss. Die Übernahme der nordamerikanischen Monsanto erweist sich somit immer mehr zum Milliardengrab. Die Aktie (BAY001) bleibt daher uninteressant, ein Reverse Bonus-Zertifikat (GH574S) gefällt uns hingegen gut.

Es gibt immer wieder Streit unter Großkonzernen: Aktuelles Beispiel ist die Entwicklung zwischen dem einstigen US-Riesen General Electric (GE), der dank Missmanagement schon im Jahr 2018 den renommierten Auswahlbarometer Dow Jones Industrial Average hat verlassen müssen, und dem Siemens Ableger Siemens Energy. GE wirft dem deutschen Rivalen vor, mit verbotenen Methoden mehrere attraktive Aufträge im Milliarden-Volumen für Gasturbinen ergattert zu haben. Wir sagen, warum der Siemens Energy-Aktie (ENER6Y) nun Ärger droht und warum wir nun ein gut gepuffertes Bonus-Zertifikat (HR32QC) dem Direktinvestment vorziehen.

Kurz nach dem Jahreswechsel gab es für Fresenius Medical Care (FMC) unschöne Nachrichten aus den USA. Die US-Gesundheitsbehörde CMS hatte eine neue Verordnung erlassen, die die Zahlungen von Dialyse-Patienten erheblich reduzieren sollte. Und schon war der Kurs der FMC-Aktie auf Talfahrt gegangen. Heute konnte FMC immerhin einen Etappensieg vermelden. Denn ein US-Gericht hat die neue Verordnung zunächst auf Eis gelegt. Macht das die Aktie schon wieder attraktiv?