Rubrik: Geldmonopol

Mal ehrlich, wieso muss der Staat ein Monopol zum Gelddrucken haben? Könnte nicht einfach jeder? Und wenn einer eine besonders vertrauenswürdige Währung hat, denn Vertrauen ist das Wichtigste in einem Papiergeldsystem, weil die Scheine an sich ja keinen Wert haben, dann setzt sich dieser mit seiner Währung durch. Im Prinzip kann auch jeder. Immer wieder gibt es Versuche mit Alternativwährungen wie beispielsweise dem Chiemgauer. In der Regel sind solche Währungen aber nur auf bestimmte Regionen begrenzt. Wer mit dem Chiemgauer etwa in Hamburg oder Berlin oder gar in Tokio oder London bezahlen will, stößt schnell an Grenzen. Mit dem Euro kommt er da weiter. Auch könnte es knifflig werden, den eigenen Chef davon zu überzeugen, das Gehalt künftig etwa in Chiemgauer auszuzahlen. Wie ist da eigentlich die Verrechnungseinheit? Und was ist mit der Steuer? Eine Währung braucht eine gewisse Allgemeingültigkeit, sie muss Zahlungsfunktion besitzen.

Inzwischen werden Bitcoins ja auch schon bei der Sonntagskollekte (in London) akzeptiert. Die Kryptowährung scheint auf dem Vormarsch. Russland und China sprachen bereits Verbote und Einschränkungen aus. Die Nerd-Währung war lange ein Randphänomen, doch mit der Finanzkrise haben Bitcoins zunehmend an Bedeutung gewonnen. Bangen die Notenbanken bereits um ihr staatliches Geldmonopol? Wohl kaum. Aber vielleicht gilt ja: wehret den Anfängen. [hr]