Rubrik: Franken

Leoni hat Corona voll erwischt, nachdem die Krise der Autobranche das Unternehmen auch schon in den Vorjahren belastete. So sank der Umsatz in 2020 um weitere 15 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) war mit -59 Millionen Euro klar negativ, es fiel aber besser aus als das Vorjahr (-66 Millionen Euro). Trotzdem gibt es einen sehr skeptischen Analysten, der sogar ein Knappwerden der Liquidität zum Jahresende befürchtet, wenn neue Probleme aufkommen. Wir sagen, warum dies nur die eine Seite der Medaille ist und auch Chancen für den Titel bestehen.

So kostete laut der Auswertung des Big-Mac-Index des Economist vom Januar 2016 ein entsprechendes doppeltes Sesambrötchen mit Rindfleischklopsen in den USA 4,93 Dollar.

In Deutschland (Eurozone) waren laut Economist dafür 3,72 Euro zu bezahlen. Bei einem Dollar-Euro-Kurs von 0,93 Euro, kam der Burger umgerechnet (gerundet) auf einen Preis von 4,00 Dollar, was 0,93 Dollar weniger als in den USA waren. Der Euro ist somit um 19 Prozent unterbewertet.

Der chinesische Renminbi ist laut Big-Mac-Index um 46 Prozent unterbewertet und der japanische Yen um 37 Prozent.

Wie kommt es zu diesen Unterbewertungen?

Es sind die Tage danach. Der Rauch hat sich wieder etwas gelegt. Der Euro-Franken scheint sich im Bereich der Parität einzupendeln und die Schweizer Aktien-Börse macht Anstalten einer leichten Kurserholung. Und der DAX hält sich bislang über der Marke von 10.000 Punkten. Sein Antrieb ist weiter die Aussicht auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB). Somit sind es auch die Tage davor. Die EZB tagt noch in dieser Woche. Voraussichtlich wird sie ein Programm zum großzügigen Aufkauf von Staatsanleihen ankündigen. EZB-Präsident Mario Draghi hat wohl auch schon in Berlin vorgesprochen und für Quantitative Easing (QE) geworden. Es könnte so aussehen, das die Notenbanken des Eurosystems nur Staatsanleihen aus ihrem eigenen Land aufkaufen dürfen und auch nur bis zu einer bestimmten Obergrenze. Dagegen wird man sich in Berlin und Frankfurt wohl nicht verwehren können.

Na klar, die Schweiz, die Schweizer Nationalbank (SNB) und der Schweizer Franken sind heute das beherrschende Thema an den Börse. Die SNB sah sich nicht mehr gewillt, den Mindestkurs von 1,20 Franken gegenüber dem Euro zu verteidigen. Das löste einen Kursrutsch an der Schweizer Aktien-Börse aus und der Franken schoss gegenüber dem Euro zeitweise um gut 30 Prozent nach oben. Es brechen schwere Zeiten für die Schweizer (Export-)Industrie an. Sie gehe über den Jordan, wird gescherzt, weil so auch der SNB-Präsident heißt. Eine Rezession in der Schweiz ist nun nicht ausgeschlossen.

Schweizgeddon. Die Eidgenossen haben genug vom bisherigen Mindestkurs von 1,20 Franken gegenüber dem Euro. Man könnte auch sagen: Es ist Tag an dem die Schweizer Export-Industrie verschwand. Gegenüber dem Euro wertet der Franken um rund 15 Prozent auf, zeitweise waren es deutlich mehr. Die Schweizer Aktienbörse verliert 1.000 Punkte oder 10 Prozent der Marktkapitalisierung werden mit einem Schlag durch die Notenbank vernichtet. Schweizer Güter werden teurer und die Wettbewerbsfähigkeit leidet.

Natürlich die Schweizer. Das Land mit all den Tresoren. Das war schon bei Asterix bei den Schweizern so, als man sich vor den Häschern in Schließfächern versteckt hat. In die Tresore der Schweizer Nationalbank (SNB) soll jetzt auch wieder Gold, so möchte es die Volksinitiative „Rettet unser Schweizer Gold (Gold-Initiative)“. Mindestens 20 Prozent der Notenbank-Aktiva. Das Gold muss zudem in der Schweiz lagern und darf nicht mehr verkauft werden. Die Schweizer stimmen darüber am 30. November ab.

Erleben wir gerade das Endspiel an den Finanzmärkten wie sie uns bislang bekannt waren? Die Schweizer Nationalbank koppelt ihren Franken…