Rubrik: FMC

Des einen Freud ist des anderen Leid. Während der Diabetesspezialist Novo Nordisk einen großen Forschungserfolg feiert, leidet das Papier des Dialyseanbieters Fresenius Medical Care (FMC) und verliert in der Spitze mehr als 20 Prozent an Wert. Wir klärten auf.

Wenn ein Vorstand eines Unternehmens seinen Hut nimmt, dann gibt es meist Probleme im operativen Bereich, bei der Ausrichtung oder im zwischenmenschlichen Bereich. Bei Fresenius Medical Care (FMC) scheint allerdings eine Kombination davon vorzuliegen. Denn schon nach zwei Monaten legte Carla Kriwet an diesem Montag ihr Vorstandsmandat nieder. Ihrer bisherigen Stellvertreterin, CFO Helen Giza, übernimmt und die FMC-Aktie (846900) leidet.

Am gestrigen Dienstag verlor die Fresenius Medical Care-Aktie (FMC, 578580) plötzlich knapp zehn Prozent an Wert. Auslöser war eine Niederlage des US-Mitbewerbers Davita vor dem Obersten Gerichtshof der USA. Dabei ging es um bestimmte Dialysevergütungen. Am heutigen Mittwoch nahm nun auch FMC Stellung und zeigte sich unbesorgt, da die Gerichtsschlappe nicht auf den Bad Homburger Gesundheitskonzern übertrag bar sei. Trotzdem bleib eine Kurserholung bislang aus, was wohl nicht nur am schwachen Gesamtmarkt liegt.

Der Gesundheitskonzern Fresenius hat ein schwieriges 2018 mit einer Gewinnwarnung hinter sich, ist aber gut ins Jahr 2019 gestartet, wie die Zahlen für das erste Quartal bestätigen. Trotzdem will die Aktie (578560) die kleine Hürde bei 50 Euro nicht nachhaltig überspringen, weshalb auch ein Bonus-Zertifikat mit attraktiver Seitwärtsrendite eine gute Wahl sein kann.

Das Geschäftsmodell von Fresenius Medical Care (FMC) ist eigentlich recht einfach: Die Bad Homburger sind der weltweit führende Konzern für Produkte und Dienstleistungen für die Dialysetechnik. Sofern also Menschen an einem chronischen Nierenversagen leiden, kommt in der Regel die FMC-Technik zum Einsatz. Dabei betreibt FMC eigene Dialysekliniken, verkauft die Produkte aber auch an andere Anbieter. In knapp 3700 Kliniken sind dabei Gerätschaften von FMC quasi im Dauereinsatz. Nun meldet FMC wieder einen milliardenschweren Zukauf: Für das amerikanische Medizintechnik- und Dienstleistungsunternehmen NxStage Medical bietet FMC 30 Dollar pro Aktie. Kann das die Aktie wieder beflügeln?

Fresenius Medical Care (FMC) gilt als ein sehr solides Unternehmen, welches wie keine andere Firma vom steigenden Wohlstand (beziehungsweise seinen Folgeerkrankungen) und der höheren Alterserwartung profitiert. Denn der Gesundheitskonzern kümmert sich mit seiner Dialysetechnik um die Behandlung von Menschen mit chronischem Nierenversagen. Dazu liefern die Bad Homburger nicht nur das Dialysegerät, welches die Blutreinigung durchführt, sondern auch alle notwendigen Zubehörmaterialien und Labordienstleistungen an. Dieses Geschäft hat FMC in den vergangenen Jahren, auch dank vieler Zukäufe, zu einem Weltkonzern aufsteigen lassen. Damit gleichzeitig die Kosten nicht ausufern, hat der CEO jetzt ein neues Sparprogramm angeschoben. Was das für die Aktie bedeutet und warum ein Bonus-Zertifikat interessanter sein könnte.

Kurz nach dem Jahreswechsel gab es für Fresenius Medical Care (FMC) unschöne Nachrichten aus den USA. Die US-Gesundheitsbehörde CMS hatte eine neue Verordnung erlassen, die die Zahlungen von Dialyse-Patienten erheblich reduzieren sollte. Und schon war der Kurs der FMC-Aktie auf Talfahrt gegangen. Heute konnte FMC immerhin einen Etappensieg vermelden. Denn ein US-Gericht hat die neue Verordnung zunächst auf Eis gelegt. Macht das die Aktie schon wieder attraktiv?

Und nun scheint Fresenius Medical Care (FMC) in den USA an der Reihe zu sein, nach Volkswagen und der Deutschen Bank. Dem Dialysespezialist drohen erhebliche finanzielle Einbußen, wie die Bad Homburger am Wochenende mitteilten. Der Grund: Die US-Gesundheitsbehörde CMS erlässt eine neue Verordnung, die die Zahlungen von Dialyse-Patienten erheblich reduziert. Die Aktie bricht ein. Ist sie nun kaufenswert oder sollten Anleger besser zu einem Zertifikat greifen?

Fresenius Medical Care hält heute die Fahne am deutschen Aktienmarkt hoch. Denn die Aktie des Dialyse-Spezialisten ist der einzige DAX-Wert, der zur Mittagszeit im Plus notiert. Dies hat auch einen Grund: Die Bad Homburger haben wieder einmal glänzende Quartalszahlen vorgelegt. Während beim Mutterkonzern Fresenius es trotz starker Zahlen zu Gewinnmitnahmen kommt, greifen die Anleger bei FMC zu, weil eine im Markt gefürchtete Prognosesenkung ins Reich der Fabel verwiesen wurde.