Rubrik: Fehler

Time is Money: Schnell ein paar Fragen an Thomas Olek von Publity warum der Firmengründer und Großaktionär in den vergangenen Wochen und Monaten seinen Anteil nochmals massiv aufgestockt hat, warum er am Kapitalmarkt nicht nur Freunde hat und warum die Wandelanleihe kein Thema mehr ist. Olek räumt Fehler in der Vergangenheit ein und erklärt, warum Publity sein Baby ist.

Sie suchen mal wieder den richtigen Einstieg in den Aktien-Markt? Nervös deswegen? Beruhigen Sie sich. Sie können es getrost vergessen den idealen Kaufzeitpunkt zu treffen. Wichtiger ist es, überhaupt mit einem vernünftigen Depot dabei zu sein. Wer ständig auf den besten Zeitpunkt wartet, verpasst meist auch die ertragreichsten Chancen. Das zeigen immer wieder auch Studien. Nur wer die Haussephasen mitnimmt, kommt auf eine gute Rendite. Vulgo: Gewinne laufen lassen. Wer die Aufwärtsbewegungen verpasst, kann es, überspitzt gesagt, gleich sein lassen.

Es ist so ziemlich das Schlimmste, was einem Börsianer passieren kann. Der absolute Albtraum. Selbstüberschätzung! Danach geht es meist bergab. Häufig steil. Das Dumme ist: es erwischt fast alle, irgendwann. Wenig Glückliche durchlaufen die Immunisierung schon zu Beginn ihres Anleger-Daseins. Gleich mit den ersten Käufen, vielleicht so gar dem ersten Kauf. Er sollte so richtig in die Hose gehen. So eine Art Börsen-Diarrhö. Dann ist man – vielleicht – geheilt, bevor die größeren und großen Beträge kommen. Ja, auch diese Verluste schmerzen, aber in aller Regel bewahren sie vor mächtigerem Unheil.

Es gab ja mal jenen genialen und großartigen Börsianer, André Kostolany, der sinngemäß einmal sagte: Aktien kaufen, Schlaftabletten besorgen, hinlegen, nach Jahren wieder aufwachen und sich dann über die Gewinne freuen. Nun, leider ist die Börse kein Selbstläufer, wo man nur lange genug warten muss, dass alles gut wird; viele Aktien kommen im besseren Fall auch über Jahre nicht vom Fleck, wie Daimler oder Microsoft, um nur zwei prominente Beispiele der Vergangenheit zu nennen, aber was Kostolany vermutlich meinte ist, dass man als Börsianer doch ein wenig Ausdauer und Geduld mitbringen muss. Ohne das geht es nicht.

Als Börsianer sieht man häufig nur das, was man gerne sehen will, was gut zu der eigenen Meinung passt oder möglichst wenig davon abweicht. Ein Fehler. Man sollte immer auch versuchen, ein paar Gegenargumente für ein Investment zu finden, einfach um sensibilisiert zu sein, für den Fall, dass es nicht so gut läuft, wie angenommen. Freilich sollte das nicht so weit gehen, dass man gar nicht mehr investiert, weil die Liste mit den Contra-Argumenten immer länger wird/ist. Und wenn es so ist, sollte man sich vielleicht Gedanken machen, ob es nicht besser wäre, die Gegenposition einzunehmen. Fast immer sinnvoll: Stopp-Kurse. Sie verhindern, dass aus einem Investment ein sehr langfristiges Investment wird, das dann mit seinen 50, 60, 70 Prozent Verlust im Depot liegt, wenn es mal wieder nicht mit der eigenen Meinung geklappt hat.