Rubrik: Fahrenschon

Sind wir den Zins endlich los, dem schon immer etwas Unmoralisches und Verwerfliches anhing? Geld sei aus dem Tausch entstanden, philosophierte einst Aristoteles, doch durch den Zins vermehre sich dieses Geld durch sich selbst, was sehr deutlich dem Naturrecht widerspreche. Martin Luther bezeichnete den Zins als „größtes Unglück“. Dagegen sprachen Albert Einstein und der Bankier Mayer Amschel Rothschild als die „größte Erfindung des menschlichen Geistes“ beziehungsweise als das „achte Weltwunder“. Was ist eigentlich der Zins?

Der DAX ist die Lust auf Rekorde einstweilen vergangenen. Wer so gedrängt wird, der mag nicht mehr, verständlich. Dabei signalisieren die jüngsten Konjunkturdaten für die Eurozone Besserung. Das Bruttoinlandsprodukt legt im Jahresvergleich 0,9 Prozent zu. Der Einkaufsmanagerindex erreicht sein bestes Quartalsergebnis seit 3 Jahren. Die Aktie der Deutschen Bank schwankt ein wenig zwischen Freude, weil Goldman Sachs die Bewertung auf neutral angehoben hat und Enttäuschung, weil der Bezugspreis wohl günstiger ausfallen muss, um den Altaktionären die Kapitalerhöhung schmackhaft zu machen. Sparkassen-Chef Georg Fahrenschon spricht aufgrund der Nullzinspolitik der EZB von Enteignung der Sparer. Dem ist sicher so, aber es ist auch politisch gewollt, um die hohen Staatsschulden finanzieren und abbauen zu können. Unser aller Solidarbeitrag zur Banken-und Staatensanierung. Es gibt Gerüchte, dass die IWF-Chefin Christine Lagarde EU-Kommissionpräsidentin werden soll. Wohl auf Kanzlerin Merkels Wunsch. Regierungssprecher Seibert dementiert allerdings. Wozu haben eigentlich Herr Juncker und Herr Schulz Wahlkampf gemacht?