Rubrik: Eurogruppe

Nach 17 Stunden Verhandlung. EU-Ratspräsident Donald Tusk: AGreekment! Jetzt steht der Gang durch die Parlamente an. Premier Alexis Tsipras muss…

Nach dem Oxi werden die Verhandlungen zwischen Eurogruppe und Griechenland noch schwerer. Wer zuerst zuckt, hat verloren. Vermutlich wird sich…

Neu ist jedoch, dass bei einem JA Varoufakis zurücktreten will und dass er sich lieber den Arm abschneide, bevor er etwas unterzeichne, was keine Restrukturierung (ein anderes Wort für Schulden streichen/erlassen) der griechischen Außenstände beinhalte.

Die Verhandlungen zwischen Griechenland und der Eurogruppe laufen. Wird es noch eine Einigung geben? Die Griechen haben mal wieder alles abgelehnt und wollen nun ein Referendum über Reformen am 5. Juli abhalten. Die Eurogruppe reagiert darauf äußerst gereizt. Der deutsche Finanzminister Wolfang Schäuble sieht sogar keine Grundlage mehr für weitere Gespräche.

Griechenland hat uns sediert. Es ist soweit. Nichts passt mehr rein. Alles wurde gesagt, besprochen, ausgetauscht. Papers verteilt, immer in letzter Minute. Dann ein Ultimatium. Neue Forderungen. Und das Ganze von vorne. Nachrichten-Talibanismus. Ein ökonomisch so kleines Land, aber seit gefühlt sechs Jahren bestimmt es die Wirtschaftsmeldungen, auch das ist eine Leistung. Fast möchte man schreien: BITTE! WIR KÖNNEN NICHT MEHR. MACHT IRGENDWAS, ABER MACHT.

Immer wieder Griechenland, Griechenland, Griechenland. Es ist zum ewigen europäischen Wahnsinnsmantra geworden. Reformen. Nein. Reformen. Ein bisschen, vielleicht. Reformen. Vielleicht … So geht das hin und her zwischen Eurogruppe und der griechischen Regierung. Selbst die Griechen selbst sind nach einer Umfrage dem offenbar müde und wollen eine Einigung mit den Gläubigern. Zu diesen zählt auch der Internationale Währungsfonds (IWF). Der hatte gestern die Gespräche mit Griechenland erstmal abgebrochen, was an der Börse für Ernüchterung sorgte. Aber auch das gehört wieder zum Poker. Der Druck soll erhöht werden. Aber die Zeit scheint irgendwie für die Griechen zu arbeiten.

Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem sprach heute viele schöne Sätze über Griechenland. Sie sind Zeugnis von einem gewissen Frust der herrscht: „Er kann nicht sagen, wo es Fortschritte gibt. Der Prozess muss schneller und schlagkräftiger werden.“

Der DAX ist zum Wochenschluss recht guter Laune, aber das ist oft so an den Börse, dass am Freitag die Kurse steigen, wohl wegen des guten Gefühls vor den freien Tagen und dann wieder am Montag zurückfallen, aber mal sehen. Gut ist der Ifo Geschäftsklimaindex ausgefallen. Er ist erneut gestiegen. Nicht jeder hatte das erwartet. Die Prognosen sind allerdings etwas eingetrübt. Die vielen Konflikte weltweit, Griechenland und auch die lahmende Konjunktur in China dämpfen die Exportchancen der deutschen Industrie etwas.

Lieber Jeroen,

diesmal meinen wir es ernst. Wir wollen reformieren. So geht das auch nicht mehr weiter bei uns. Jetzt stecken wir schon seit Jahren in der Krise – und wenig tut sich. Die Arbeitslosigkeit ist hoch und das Wachstum schwach. Die Kassen sind leer und unsere Banken marode. Ihr hab uns schon viel Geld überwiesen. Eigentlich wollten wir das viele Geld doch gar nicht. Es ist ohnehin eigentlich nie bei uns angekommen. Sondern, mal ehrlich, damit habt ihr doch eure eigenen Banken gerettet, na ja, vielleicht auch ein paar griechische. Wir Griechen sind im Grunde genommen arm … gerade einmal rund 22.000 Euro pro Kopf haben wir von der Troika, ähm von den Institutionen bekommen.