Rubrik: Drillisch

Telefonica Deutschland profitiert von guten Quartals- beziehungsweise Halbjahreszahlen. Die Aktie (A1J5RX) springt rund zehn Prozent nach oben. Wir zeigen aber auf, warum der Titel weiterhin ein heißes Spekulationsobjekt bleibt, stellen aber auch einen renditestarken Discounter (CV53YZ) vor, der schon zum Weihnachtsfest einen verbilligten Einstieg in die Aktie ermöglicht oder eine schöne und schnelle Rendite abwirft.

War da was? Brexit-Votum? Die deutsche Wirtschaft nimmt es erstaunlich gelassen, zumindest wenn man dem Ifo-Geschäftsklimaindex folgt. Er ist im Juli nur leicht zurückgegangen. Ja, deutsche Unternehmer blicken weniger zuversichtlich in die Zukunft, aber insgesamt präsentiert sich die Konjunktur hierzulande doch „widerstandsfähig“. Die Prognosen waren von einem deutlicheren Rückgang ausgegangen. In der Wirtschaft scheint aber die Überzeugung zu herrschen, dass es schon nicht so schlimm kommen werde. Kommt es womöglich zu einer Sommer-Rallye im DAX?

Schon stark, was Drillisch da gemeldet hat: Der Mobilfunkspezialist ohne eigenes Netz steigerte die Teilnehmerzahl im zweiten Quartal um 25,6 Prozent auf 2,92 Millionen. Der durchschnittliche Rohertrag je Teilnehmer stieg dabei um 7,2 Prozent auf 7,85 Euro. Weitere Zahlen blieb der Dienstleister aber noch schuldig, sie folgen erst am 11. August. Allerdings wurden die Ziele für das Gesamtjahr bestätigt.

Fed-Chefin Janet Yellen bleibt vorsichtig. Die Vorsitzende der amerikanischen Notenbank Federal Reserve machte recht deutlich, dass es Zinserhöhung in den USA nicht so bald anstehe. Sie sorgt sich wohl um die Weltkonjunktur, die nicht sonderlich floriert, vor allem China bereitet weiter Kopfzerbrechen. Damit rückt Yellen noch ein Stück weiter von ihrer Linie ab, die sie im Dezember mit der leichten Leitzinserhöhung eingeschlagen hat. Da wollte man eigentlich signalisieren, dass die Finanzkrise endgültig abgehakt sei und sich die Wirtschaft wieder zufriedenstellend entwickle. Es kam anders mit den entsprechenden Marktturbulenzen und dem Fall des Öl-Preises.

Gerät die Drillisch-Story ins Stocken? An der Börse ist die Drillisch-Aktie von fast 50 Euro (Oktober 2015) auf gut 33 Euro (Februar 2016) abgesackt – ein Rückgang um 34 Prozent. Nun wurde bekannt, das Paschalis Choulidis, der langjährige Sprecher des Vorstands von Drillisch, zum 30. Juni 2016 aus privaten Gründen sein Amt niederlegt. Ab 1. Juli 2016 wird Vlasios Choulidis, Bruder und bisherige Partner in der Geschäftsführung von Paschalis Choulidis, die Sprecherfunktion übernehmen wird. Die Aktionäre sind verunsichert.

So richtig was im DAX tut sich heute nicht, bislang zumindest. Das mag daran liegen, dass heute am Abend noch die Veröffentlichung der Protokolle (Minutes) der vergangenen amerikanischen Notenbanksitzung veröffentlicht wird. Da wird natürlich ein genauer Blick darauf geworfen. Wurden Formulierungen geändert? Sätze herausgenommen? Was ist mit der Einschätzung der Konjunktur? Blickt die Federal Reserve (Fed) eher zuversichtlich oder eher skeptisch in die Zukunft? Anhand dieser Hinweise will man dann ableiten, was die Fed im Sommer in Sachen Leitzinsen machen wird.

Der DAX schwankt sich so durch die Woche. Heute mäandert er zunächst um die Nulllinie, um dann doch deutlicher abzustürzen.

Für Druck sorgten die Einzelhandelsumsätze aus den USA für den April. Die Amerikaner halten sich mit Käufen zurück, was wieder ein Indiz dafür sein kann, dass es mit der US-Konjunktur nicht sonderlich gut läuft und die amerikanische Notenbank (Fed) sich viel Zeit lassen kann mit einer Leitzinserhöhung. Die Börsianer sehen derzeit allerdings eher die negativen Konjunkturaspekte.

Es bleibt dabei, wenn der Euro steigt, fällt der DAX und umgekehrt. Heute geht es nach oben mit dem Euro und folgerichtig abwärts mit dem DAX. Aber vielleicht ist es auch einfach so, dass der DAX seine Konsolidierung fortsetzen möchte, nach dem Anstieg in diesem Jahr noch nicht genug korrigiert hat. Natürlich gibt es auch allerlei Konjunkturdaten. Aber wie das mit solchen Zahlen nun mal ist, diese kann man interpretieren wie man gerade möchte.

Der DAX bewegt sich zum Wochenauftakt auf Freitagsniveau. Es umweht ihn allenfalls ein Hauch von Konsolidierung. Aber wirklich nach unten scheint er nicht zu wollen. Warum auch? Ständig neue Hoch, das bedeutet auch immer wieder (starke) Kauf-Signale. Gut läuft es für den DAX auch aus Euro-Sicht. Der steht nun bei 1,0530 Dollar und hat eher Schlagseite nach unten. Dabei ist es um die US-Konjunktur gar nicht so prächtig bestellt, GDPNow der Fed Atlanta zeigt. Die Schätzungen für das Wachstum in den USA erscheinen zu hoch, was sicher kein Argument für steigende Leitzinsen ist. Eigentlich sollte das den Euro stützen, tut es aber nicht, was ein deutlicher Hinweis auf eine anhaltende Euro-Schwäche ist – die DAX-Anleger dürften sich freuen.

Der Wochenauftakt an der deutschen Börse verläuft ruhig und ohne spektakuläre Bewegungen. Immerhin hält sich der DAX auf recht hohem Niveau. Eine Konsolidierung scheint überfällig bei dieser erstaunlichen Aufwärtsbewegung. Einzig: Sie steht bislang aus. Wenn der DAX auch in diese Woche stiege, wäre es das siebte Plus in Folge. Man wird sehen. Zumindest die Dynamik scheint nachzulassen. Was so ansteigt wie der DAX, muss auch mal etwas zurückkommen.

Es ist sehr verlockend. 4,6 Prozent Dividenden-Rendite. Um eine solche Wertsteigerung mit einem Tagesgeldkonto zu erreichen braucht es aktuell Jahre. Mit der Drillisch-Aktie ist das schon bis zum 21. Mai möglich, dann ist Hauptversammlung und die Dividende von 1,70 Euro wird ausgeschüttet. Drillisch hat die ohnehin schon üppige Dividende des Vorjahres nochmals heraufgesetzt, um 6,25 Prozent. Anscheinend kann es sich der Mobilfunkanbieter leisten.

Der DAX bleibt gelassen und fällt nur leicht zurück, obgleich er in diesem Jahr schon eine erstaunliche Aufwärtsbewegung hinter sich hat.

Der Euro wirkt depressiv. Er liegt deutlich unter der Marke von 1,13 Dollar. Den US-Amerikanern wird das nicht gefallen. Importieren sie doch durch ihren recht starken Dollar Stabilität, was sicher nicht gewünscht ist, jetzt wo die Deflation auch in den USA angekommen ist.