Rubrik: Dorsey

Verlassen die Ratten das sinkende Schiff? Oder ist es doch eher so, dass sich Twitter hübsch für eine Übernahme macht? Die Wahrheit liegt vermutlich, wie so oft, irgendwo dazwischen. Katie Stanton, die das Unternehmen verlässt und bislang für Kontakte zu Medien bei Twitter zuständig war, tweetet, dass sie nach einer wasserfesten Mascara suche, für eine Freundin. Ob es diese wirklich gibt? Scheinbar hat sie ein paar Tränen verdrückt, ober aus Freude oder Trauer bleibt offen.

Es wird nun ganz schwer für die Twitter-Aktionäre. Interimschef Jack Dorsey hat sozusagen die Frage aller Fragen gestellt, die Sinnfrage:…

Dabei ist Twitter, so Dorsey, durchaus zufrieden mit den Zahlen – BTW, der Verlust hat sich nur minimal von 114 auf 137 Millionen Dollar verringert –, aber man hadert doch erheblich mit dem nicht vorhandenen Wachstum der Anhängerschaft. „Das ist nicht akzeptabel und wir sind nicht glücklich darüber.“ Das dürfte eine starke Untertreibung sein. Die MAUs (monatlich aktiven User) haben um 15 Prozent von 308 auf 316 Millionen zugenommen. Andere Dienste wie Instagram, WhatsApp oder Snapchat wachsen da viel schneller.

Er hat sich bemüht, redlich, fleißig, strebsam, aber es hat nicht sein sollten. So könnte es in seinem Zeugnis stehen. Der Chef des Kurznachrichtendienstes Twitter, Dick Costolo, wirft hin. Die Twitter-Aktie freut sich anfänglich sehr, dann doch nicht mehr so arg. Umsatz, User und vor allem der Gewinn blieb unter der Ägide von Costolo weit hinter den Erwartungen der Aktionäre zurück. Längst war der Sprung in die Gewinnzone erwartet und gefordert worden. Die Zahlen des ersten Quartals waren eine Katastrophe. Die Twitter-Aktie zwitscherte von mehr als 50 Dollar auf unter 40 Dollar ab – und dort steht sie noch jetzt.